2024-05-02T16:12:49.858Z

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Tiefe Furchen haben die Geländewagen auf dem Fußballplatz hinterlassen. Wie hoch der Schaden hier ist, ist noch nicht absehbar.
Tiefe Furchen haben die Geländewagen auf dem Fußballplatz hinterlassen. Wie hoch der Schaden hier ist, ist noch nicht absehbar. – Foto: Gemeinde Aying

Verwüstung auf dem Fußballplatz: SUV-Vandalen stellen sich selbst – und tragen alle Kosten

SG Aying/Helfendorf hofft außerdem auf Spende

Mit dem SUV sind zwei Männer über den Fußballplatz in Großhelfendorf gepflügt. Immerhin: Sie haben sich gestellt. Jetzt erwartet sie eine Strafe, die auch ein bisschen wehtun soll.

Großhelfendorf – „Die Bilder sind nicht schön“, sagt Helfendorfs Fußballabteilungsleiter Hermann Mayerl. An Weihnachten waren zwei Männer in einem SUV über seinen Fußballplatz gefahren. Der Rasen und ein Schlittenhügel für Kinder sind ruiniert.

Während Ayings Bürgermeister Peter Wagner (CSU) tobt: „So eine Sauerei!“, bleibt Mayerl ruhig. „Ich bin der Letzte, der sich aufregt, das bringt mir ja auch nichts“, sagt er: „Wenn ich auf keinen Kosten sitzen bleibe und normal mit den Verursachern reden kann, ist alles in Ordnung.“

SUV-Fahrer stellen sich – Verein erleichtert: „Wenn sich keiner meldet, bleibe ich auf den Kosten sitzen“

Denn, das war die überraschende Wendung: Die beiden SUV-Fahrer stellten sich am Tag nach der Vandalen-Fahrt der Gemeinde. „Im Nachhinein muss man sagen, das war ein feiner Zug von ihnen“, bemerkt Mayerl. Immerhin hatten die beiden Herren den Schneid, ihre Tat zuzugeben. „Wenn sich keiner meldet, bleibe ich auf den Kosten sitzen“, sagt Mayerl, „hätte sich niemand gemeldet, wäre es noch viel ärgerlicher.“

„100 Prozent der Kosten geht an die Fahrer“, verspricht der Abteilungsleiter. Die Gemeinde hat ihm bereits die Kontaktdaten der Schuldigen gegeben. Am Donnerstag tagt der Verein und wird sich dann mit ihnen in Verbindung setzen. Bislang hatten sie keinen Kontakt, der Bürgermeister kümmerte sich. „Aufgrund der Selbstmeldung hat die Gemeinde keine Anzeige gestellt. Und wenn man es so regeln kann, passt alles für mich“, erklärt Mayerl.

Der Verein hofft, dass der Rasen bis Ende März repariert ist. Bis dahin haben die Fußballer auch ohne ihn keine Platznot. Im Winter trainieren sie häufig auf dem Kunstrasen in Oberhaching und außerdem steht in Aying ein SUV-unversehrter Rasen für die SG zur Verfügung.

Helfendorf: Fußballplatz-Vandalen übernehmen alle Kosten – „eine Strafe muss auch ein bisschen wehtun“

Was kommt auf die SUV-Fahrer zu? Die Schäden am Fußballplatz sahen auf den ersten Blick schockierend aus, die Reparatur dürfte aber kein großes Problem sein. Sobald es das Wetter zulässt, kein Schnee mehr auf dem Platz liegt, wird der Verein den Aufwand abschätzen, sagt Mayerl. Eine Firma unterstützt den Verein und wird den Auftrag für den Rasen übernehmen. Die Rechnung gibt die SG Aying/Helfendorf dann an die Verursacher weiter.

Aber nicht unbedingt nur das: „Vielleicht gibt es ja noch eine Spende in die Jugendkasse“, sagt Mayerl. „Eine Strafe muss auch ein bisschen wehtun. Dann merken sie es sich hoffentlich und machen so etwas nicht nochmal. Man könnte sie jetzt zur Sau machen, aber das hilft auch nicht weiter.“

SUV-Fahrer rasen über Fußballplatz: Waren sie betrunken? „Würde es mir fast für sie wünschen“

„Dass ein Auto nicht auf den Fußballplatz gehört, das weiß jeder. Dafür brauch‘ ich keine Schilder aufzustellen“, sagt Mayerl. Womöglich bekommt der Platz in Großhelfendorf nun aber bald einen Zaun. Der Verein hat immer wieder Probleme mit Vandalen am Platz, der neuerliche Vorfall könnte jetzt ein Argument für den Zaunbau sein, den die Gemeinde bislang abgelehnt hat.

Wieso heizt jemand überhaupt mit dem Auto über ein Fußballfeld? Mayerl hat keine Antwort: „Es ist ärgerlich, weil man es nicht versteht. Die beiden sind auch keine Jugendlichen mehr, sondern vom Alter her etwas reifer.“ Waren sie vielleicht betrunken? Mayerl scherzt: „Ich würde es mir fast für sie wünschen.“ (moe)

Aufrufe: 023.1.2023, 15:56 Uhr
Moritz BletzingerAutor