2024-05-16T14:13:28.083Z

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Seinem Bauchgefühl folgte Trainer Ralf Zahn und brachte zwei Minuten vor Ende der Verlängerung Torhüter Tobias Werner (re.) für Michael Hirn. Er dankte es mit zwei parierten Elfern und hielt sein Team damit in der Kreisliga.
Seinem Bauchgefühl folgte Trainer Ralf Zahn und brachte zwei Minuten vor Ende der Verlängerung Torhüter Tobias Werner (re.) für Michael Hirn. Er dankte es mit zwei parierten Elfern und hielt sein Team damit in der Kreisliga. – Foto: rs

Sieg im Elfmeterschießen: SV Münsing besiegt SG Aying/Helfendorf

Bauchgefühl und Riesenreflexe führen zum Klassenerhalt

Krimi im zweiten Relegationsspiel: SV Münsing besiegt die SG Aying/Helfendorf 4:2 nach Elfmeterschießen. Münsings eingewechselter Torwart Tobias Werner pariert zwei Strafstöße.

Aying/Münsing – Der SV Münsing spielt ein weiteres Jahr in der Kreisliga. Dafür musste der Aufsteiger im zweiten Relegationsspiel jedoch über die maximale Distanz gehen: 90 Minuten, Verlängerung, Elfmeterschießen – das am Ende vom Bauchgefühl des Trainers und starken Reflexen des Torhüters entschieden wurde.

„Ich hatte das Gefühl, dass er uns das Spiel gewinnt“, erklärt Ralf Zahn, warum er zwei Minuten vor Ende der Verlängerung einen Wechsel im Tor vornahm, Tobias Werner für Michael Hirn zwischen die Pfosten beorderte. Sechs Elfmeter später lagen sich Trainer und Torhüter in den Armen: Werner hatte die Schüsse der Ayinger Routiniers Vitus Hörterer und Benedikt Wohlschläger pariert; ein weiterer Strafstoß segelte weit über Werners Kasten. Am Ende stand ein 4:2-Sieg gegen die SG Aying/Helfendorf.

Münsinger Fans am Rande des Nervenzusammenbruchs

„Das hätte es nicht gebraucht“, schnaufte Ralf Zahn nach einer Partie tief durch, die viele Münsinger Anhänger unter den 504 zahlenden Zuschauern an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht hatte. Über 90 Minuten bot das Match ein Spiegelbild des Hinspiels, das Münsing mit 1:0 gewonnen hatte. Dieses Mal präsentierte sich die Elf um Kapitän Florian Buchloh weniger souverän. „Wir haben es über 90 Minuten nicht geschafft, unsere Nervosität abzulegen“, rätselte Ralf Zahn nach Spielschluss. „Wir haben viele Fehler gemacht und taktisch ängstlich agiert. Aber mit Angst gewinnst du keine Relegation.“

Geigers mutiger Schuss geht an den Pfosten

Womöglich hätte die Partie ein schnelles Ende gefunden, wenn Michael Geiger für den Mut, das Spiel mit einem Schuss aus vollem Lauf beim ersten Münsinger Angriff zu eröffnen, mit einem Treffer belohnt worden wäre. Aber der Ball krachte gegen den Außenpfosten. In der Folgezeit hatten die Gäste mehrmals Grund, durchzuatmen. Etwa nach 20 Minuten, als Wohlschläger den Ball, den Vitus Hörterer über den halben Platz nach vorn gedroschen hatte, über Torhüter Hirn, aber auch über die Latte lupfte.

Torlos ging es in die Kabinen. Mit viel Elan kamen beide Kontrahenten wieder heraus. Münsings Stefan Mannweiler verzog den Ball aus spitzem Winkel (50.), auf der Gegenseite scheiterte Michael Demmel erst an Torhüter Michael Hirn und mit dem Nachschuss an einem Verteidigerbein. Als Passgeber hatte Demmel mehr Fortune: Sein Zuspiel auf Wohlschläger nutzte dieser eiskalt zur 1:0-Führung für die SG.

Aying spielt zum Schluss „ein bisschen Harakiri“

Da in der regulären Spielzeit keine weiteren Tore fielen, wurden zwei Mal 15 Minuten drangehängt. Neun Minuten waren in der Nachspielzeit von der Uhr gelaufen, als Ole Freytag auf 2:0 für die Gastgeber erhöhte. Münsing schien am Boden. „Wir haben es leider nicht geschafft, das 2:0 länger zu halten. Stattdessen haben wir hinten ein bisschen Harakiri gespielt“, stellte SG-Trainer Dragan Kovacevic nach Spielschluss enttäuscht fest. Nutznießer war der eingewechselte Constantin Schmid, der Münsing mit seinem Anschlusstreffer zum 1:2 wieder ins Spiel zurückbrachte. Und dann verspürte Ralf Zahn plötzlich so ein Gefühl im Bauch... (Rudi Stallein)

Aufrufe: 04.6.2023, 19:36 Uhr
Rudi StalleinAutor