2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trug 22 Jahre lang das Trikot des FC Amberg: Lennard Müller.
Trug 22 Jahre lang das Trikot des FC Amberg: Lennard Müller. – Foto: Valentin Hack

»Unglaubliche Reise«: Müllers bewegender Abschied vom FC Amberg

Der Kapitän geht nach 22 Jahren von Bord des Landesliga-Absteigers und nimmt mit emotionalen Worten Abschied

Es ist besiegelt: Nach zwei Landesliga-Jahren geht die junge Mannschaft des FC Amberg nächste Saison wieder in der Bezirksliga an den Start. Eine blasse Darbietung im Relegationsrückspiel gegen den SV Hahnbach (Trainer Karl-Heinz Wagner: „Wir sind überhaupt nicht auf dem Platz“) sorgte dafür, dass der FCA den zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel verspielte, um schließlich im Elfmeterschießen den Kürzeren zu ziehen. Doch der Blick geht schon voraus, zumal die Sommerpause kurz ist. Ein wichtiger Mann der vergangenen Jahre steht künftig nicht mehr zur Verfügung...

So teilte der Verein kurz nach dem besiegelten Abstieg mit, dass Mannschaftskapitän Lennard Müller (27) das „Schiff“ FCA verlässt und in der kommenden Bezirksligasaison nicht mehr im Kader stehen wird. Sicherlich hätte er sich seinen Abschied unter anderen Vorzeichen gewünscht: Wenn man so will, hat sich „Capo Lenno“ mit einem Treffer am Sonntag im Elfmeterschießen gegen Hahnbach verabschiedet, das war sein „letzter Schuss“ für den FC Amberg. Sein Abgang hat einzig und allein berufliche Gründe, Stichwort Examen. Man bedauere sein Ausscheiden aufs Äußerste, danke ihm für seinen vorbildlichen Einsatz und wünsche ihm nur das Beste, heißt es von Vereinsseite.

Lennard Müller selbst fällt der Abschied schwer. Er teilt folgendes mit: „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schreibe ich diese Zeilen, um mich nach 22 unvergesslichen Jahren von meinem geliebten Verein zu verabschieden. Es war eine unglaubliche Reise, die mich von den Anfängen bei den F-Junioren bis hin zum Kapitän der 1. Mannschaft in die Landesliga geführt hat. Die Emotionen, die mich in diesem Moment überkommen, sind schwer in Worte zu fassen. Ich erinnere mich an die ersten Schritte auf dem Trainingsplatz, an die Aufregung vor den Spielen und an die unzähligen Stunden, die wir gemeinsam auf dem Rasen verbracht haben. Diese Erinnerungen werden für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Doch obwohl ich den FC Amberg verlasse, schaue ich auch mit Vorfreude in die Zukunft. Ich bin dankbar für alles, was dieser Verein mir gegeben hat, die Freundschaften, die ich geschlossen haben, die wertvollen Lektionen, die mich geprägt haben“, erklärt Müller. Eine Lektion kam nun dazu: Die am Sonntag beendete Relegation um den Klassenerhalt.

„Ich möchte“, so der 27-Jährige weiter, „meinen aktuellen und ehemaligen Mitspielern, den Trainern – insbesondere Tobias Pinzenöhler, der mich damals in die Senioren hochgezogen hat und ein Wahnsinnstrainer war, und natürlich Karl-Heinz Wagner, der seit dem ersten Tag mit seinem Charisma und seiner offenen Art einen Platz in meinem Fußballerherz sicher hatte und für den ich wahrscheinlich marschieren würde, bis ich umfalle – Betreuern und allen anderen, die zum Erfolg beigetragen haben, meinen tiefsten Dank aussprechen. Ihr habt mich unterstützt, motiviert und mir immer das Gefühl gegeben, Teil einer Familie zu sein. Ohne euch wäre ich nicht der Spieler und Mensch, der ich heute bin.“

„Lenno“ Müller hat versprochen, sicherlich das eine oder andere Spiel seines FC Amberg zu besuchen und die Mannschaft von den Rängen aus kräftig anzufeuern. Und schlussendlich: „In diesem Sinne möchte ich mich bei euch für die wundervolle Zeit bedanken und wünsche dem FC Amberg eine erfolgreiche Zukunft. Mögen die kommenden Jahre voller Siege, Leidenschaft und starker Teamarbeit sein.“

Aufrufe: 06.6.2023, 16:45 Uhr
Klaus Högl / Florian WürtheleAutor