2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Der SV Krün hatte die ganze Saison über schon mit Personalsorgen zu kämpfen.
Der SV Krün hatte die ganze Saison über schon mit Personalsorgen zu kämpfen. – Foto: Oliver Rabuser

Ungewisse Zukunft beim SV Krün nach „einem der schlechtesten Spiele überhaupt“

Krün steigt in die A-Klasse ab

Der SV Krün hat den Klassenerhalt in der Kreisklasse verpasst. Zudem bangt der Verein nach der 0:3-Pleite um das Fortbestehen der Ersten Mannschaft.

Dietramszell – Der Schlusspfiff kam einer Erlösung gleich. Vergeblich quälten sich die Spieler des SV Krün über den Platz des TSV Dietramszell, um vielleicht am Ende doch noch dem Abstieg zu entgehen. Dann beendete Spielleiter Peter Rascher ein von der ersten Minute an hoffnungsloses Unterfangen. „Zell war klar besser“, benannte Coach Stephan Benz den für jedermann ersichtlichen Fakt.

Ergo: Krün muss nach einem 1:1 im Hinspiel und einer krachenden 0:3 Niederlage im zweiten Akt zurück in die A-Klasse. Mit ungewisser Zukunft. „Schwierig ohne A- und B-Jugend“, zeichnete Benz ein düsteres Bild. Stand Samstag war noch nicht klar, ob und wer aus dem ohnehin dünnen Kader damit liebäugelt, die Fußballschuhe beiseite zu stellen. „Wenn mehr als drei aufhören, haben wir nächste Saison keine Mannschaft mehr“, ergänzte der Trainer.

Gut zwei Stunden vor den Isartalern begann zunächst für ein junges Brautpaar die neue Zeitrechnung. Eine Zeremonie im Postkartenidyll. Die Dietramszeller Klosterkirche steht keine 50 Meter vom TSV-Sportheim entfernt. Rückblickend hätten die Krüner anstelle sich aufzuwärmen wohl besser im barocken Kunstwerk um himmlischen Beistand gebeten – beim Fußballgott und der Glücksgöttin. Denn es hätte eines nicht minderen Wunders bedurft.

Der SVK zerfiel mit jeder Spielminute mehr und mehr in seine Einzelteile. Mit Ausnahme des bedauernswerten Keepers Constantin Lutz erreichte keiner Normalform. Ein Kopfball, den William Exner nach gut einer Stunde über die Latte setzte, bleibt als einzige erkennbare Tormöglichkeit haften.

Kautecky spricht Personalprobleme an: „Irgendwann schwierig, diese Ausfälle zu kompensieren“

„Eines unserer schlechtesten Spiele überhaupt“, sagte Stefan Kautecky am Spielfeldrand. Den Routinier hätten die Krüner gut gebrauchen können. Doch verhinderte eine Wadenverletzung das Auflaufen. Kautecky war einer von sechs Verletzten, die sich mit dem Bestandskader nicht adäquat ersetzen lassen. „Irgendwann schwierig, diese Ausfälle zu kompensieren“, bedauerte Benz.

So mussten Spieler aus der Vergangenheit aushelfen. Wie Bernhard Benz, der vor sechs Jahren mit dem Fußball aufgehört hatte. Zusammen mit Stefan Sellmaier als Duo im Mittelfeld, dass laut Trainer „ohne Training in dieser Saison“ ins weiß-schwarze Trikot schlüpfte. „Da geht es natürlich um fehlende Laufstärke.“

Gilt aber nicht nur für die Ehemaligen, wie Benz unterstrich: „Nirgendwo ist die Trainingsbeteiligung so gering wie bei uns.“ Der Abstieg ist nur die logische Konsequenz. Dabei ließen die Gastgeber anfangs noch Gnade walten, weil sie trotz überlegener Präsenz keine Ideen für den Torabschluss hatten. Dann aber trat Andreas Schmidt dem Zeller Thomas Puscher im Sechzehner ungeschickt in die Hacken – Elfmeter. Peter Kanzler verwandelte, obgleich Lutz die Ecke ahnte.

Schmidt war auch so ein Unglücksrabe. Dass er erst in der Nachspielzeit vom Platz flog, war einzig einer großzügigen Spielleitung geschuldet. Die Platzherren trafen Pfosten, Latte, vergaben zudem eine Handvoll bester Chancen. Doch reichten die Folgetreffer von Alois Bernlocher (Kopfball im Zentrum ohne Gegenspieler), sowie Josef Streicher mit dem Schlusspfiff locker aus, um mit einem der Selbstaufgabe nahen SV Krün die Spielklasse zu tauschen. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 04.6.2023, 17:35 Uhr
Oliver RabuserAutor