Überraschung bei Altdorf: Coach Eckl erklärt sofortigen Rücktritt

"Vergangene Woche habe ich von der künftigen Abteilungsleitung erfahren, dass die DJK Altdorf nächste Saison ohne mich plant und die aktuelle Abteilungsleitung, die mir bereits vor längerer Zeit mitteilte, dass man ligenunabhängig gerne mir weiterarbeiten möchte, steht zu 100 Prozent hinter der Entscheidung. Natürlich habe ich nach den Gründen gefragt und mir wurde daraufhin gesagt, dass ich nicht mehr der richtige Trainer bin und dass es angeblich Spieler gibt, die mit mir nicht so gut klarkommen. Das stimmt so aber nicht, denn rund 90 Prozent der Spieler haben - trotz des bescheidenen Saisonverlaufs - bereits für die kommende Runde zugesagt. Ohnehin gibt es das bei keinem Verein, dass alle Spieler von einem Trainer restlos begeistert sind. Nach einer mega intensiven Saison, in der ich gefühlt das Mädchen für alles war - unter anderem habe ich ein Trainingslager organisiert - bin ich über diese Entwicklung sehr enttäuscht. Ich hatte die Vorgabe der aktuellen Abteilungsleitung, wieder mehr Disziplin in die Mannschaft zu bringen und aus dem Haufen ein Team zu formen. Ich denke, diese Aufgabe habe ich zu 100 Prozent erfüllt. Leider musste ich deshalb zwei Spieler suspendieren und dies ging auch ein Stück weit zu Lasten des sportlichen Erfolgs. Ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken gemacht, wie ich mit der Situation umgehen soll und bin zu dem Entschluss gekommen, nach dem Spiel in Sallach, bei dem wir mit einer großartigen kämpferischen Leistung einen überraschenden Punktgewinn holten konnten, zurückzutreten. Ich habe immer gesagt, ich kann es nicht verstehen, wenn ein Trainer mitten unter der Saison sein Team in Stich lässt. Dennoch ist es bei mir eine andere Situation. Es geht nun gegen drei direkte Abstiegsmitkonkurrenten und ich drücke der Mannschaft die Daumen, dass diese enorm wichtigen Partien erfolgreich gestaltet und die Klasse gehalten werden kann. Ich werde die Jungs zwar nun nicht mehr als Trainer an der Seitenlinie unterstützen, dafür aber als Zuschauer hinter der Bande die Daumen drücken", begründet Michael Eckl in einer ausführlichen und emotionalen Stellungnahme seine Beweggründe.



"Wir bedauern den Entschluss von Michael, da er seine Aufgabe bei uns mit viel Herzblut ausgeübt und sich vorbildlich engagiert hat. Dass es sportlich erneut eine schwierige Saison werden wird, war uns bewusst. Ein vorzeitiger Trainerwechsel stand aber trotz unseres schlechten Tabellenstands nicht zur Debatte. Es stimmt, dass wir ursprünglich mit Michael weitermachen wollten. Es gibt aber Gründe, die uns zu einem Umdenken bewegt haben. Die möchten wir aber nicht in die Öffentlichkeit tragen und wir bedanken uns bei unserem scheidenden Coach für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute", sagt Altdorfs Abteilungsleiter Jörg Rückl, der noch keine Nachfolgelösung präsentieren kann: "Wie es bis zum Saisonende und dann ab Sommer weitergeht, ist noch komplett offen. Darüber werden wir uns in diesen Tagen intensiv beratschlagen." In den verbleibenden fünf Partien soll zumindest der direkte Abstieg noch abgewendet werden. "Wir wollen uns für die Relegation qualifizieren. Das ist ein realistisches Ziel", meint Rückl. Michael Eckl hat nicht vor, eine Pause einzulegen: "Es wäre schön, wenn sich wieder eine spannende Aufgabe hervortun würde. Grundsätzlich bin ich für alles offen."