2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Das Duell zwischen Torhüter Felix Egger (rechts) vom FC Lauingen und Yigitcan Yüce gab es im Finale nicht nur aus dem Spiel heraus. Yüce verwandelte einen der beiden Zehnmeter-Freistöße zum 2:0-Endstand für Türk Gücü Lauingen.
Das Duell zwischen Torhüter Felix Egger (rechts) vom FC Lauingen und Yigitcan Yüce gab es im Finale nicht nur aus dem Spiel heraus. Yüce verwandelte einen der beiden Zehnmeter-Freistöße zum 2:0-Endstand für Türk Gücü Lauingen. – Foto: Walter Brugger

Türk Gücü Lauingen war heiß auf den Titel

Kreisligist gewinnt im Stadtduell erstmals den Intersport-Seeßle-Cup +++ „Weltrekordversuch“ im Spiel um Platz drei endet vorzeitig

Das Finale um den zum 15. Mal ausgetragenen Intersport-Seeßle-Cup war eine reine Lauinger Angelegenheit. Im Duell der beiden Kreisligisten setzte sich Türk Gücü Lauingen mit 2:0 gegen den FC Lauingen durch – und feierte den Triumph so emotional, als hätte die türkische Kraft gerade einen richtig großen Titel eingefahren. „Das ist unsere Art“, meinte Kapitän Mirsad Bisgin später, „wir halten zusammen, unterstützen uns, geben alles und waren richtig heiß auf den Sieg.“

Verdient war der Erfolg zweifelsohne. „Nach unserem schwachen Auftakt“, meinte Bisgin mit Blick auf das 1:2 gegen den Titelverteidiger FV Sontheim, „sind wir richtig in Fahrt gekommen.“ Haris Tausend, Trainer des unterlegenen Stadtrivalen FCL, wollte da nicht widersprechen, lobte anderseits sein Team für ein richtig gutes Turnier: „Allein das Torverhältnis von 15:0 in den Gruppenspielen spricht Bände. Im Finale haben wir uns aber etwas naiv angestellt und so zu schnell Fouls gesammelt.“ Dies war entscheidend, denn so drohte dem FCL relativ früh bei einem weiteren Foul ein Zehnmeter gegen sich. In der Schlussphase waren es dann gleich zwei dieser direkten Freistöße, welche der Stadtrivale durch Sahin Tasdelen und Yigitcan Yüce zu den beiden entscheidenden Treffern nutzte.

Sontheim und Gundelfingen verwandeln alle 24 Sechsmeter

Das Spiel um den dritten Platz wird beim Seeßle-Cup schon länger vom Stafstoßpunkt entschieden. Ist es für einen Keeper im üblichen Handballtor schon unheimlich schwierig, einen Sechsmeter abzuwehren, ist es bei den diesmal verwendeten alten Hallenfußballtoren mit fünf Metern Breite nahezu unmöglich, einen Schuss abzuwehren. Und so führten beim Duell des FV Sontheim gegen den FC Gundelfingen in einer Art „Weltrekordversuch“ alle 24 Versuche zu Treffern. Beim Stand von 12:12 stoppte dann FCG-Abteilungsleiter Christian Renner das Spielchen. Seeßle-Geschäftsführer Jürgen Weber hatte zuvor noch die gleiche Erfolgsprämie für die Plätze drei und vier ausgelobt, sodass die Fortsetzung des Sechsmeterschießens aus dieser Sicht überflüssig geworden war.

Ein anderer Grund war, dass das Turnier nicht ewig in die Länge gezogen werden sollte. Weil der Beginn der Liveübertragung des Bundesliga-Schlagers zwischen dem FC Bayern und VfB Stuttgart (3:0) zeitlich immer näher rückte, lichteten sich die Reihen in der Kreissporthalle zusehends. Von den mehr als 300 Besuchern war zu Beginn des Endspiels nur noch die Hälfte da, der Stimmung – insbesondere unter den türkischen Anhängern – tat dies keinen Abbruch. Und wurde von „DJ“ David Anzenhofer mit orientalischen Klängen zudem angeheizt.

Anzenhofer, verletzter Kapitän des Gundelfinger Bayernliga-Teams, hatte eine gute Begründung für sein Fehlen. Doch auch sonst hielt sich die Lust bei den Grün-Weißen am Hallenkick eher in Grenzen. Bezirksliga-Coach Peter Steger, der die sportliche Verantwortung trug, hatte alle Mühe, zehn Akteure für das Turnier zu gewinnen. Darunter war mit Rodrigo Pinto Pires gar ein A-Junior. So gesehen machte es der FCG bis zum Halbfinal-Aus gegen den FC Lauingen ganz ordentlich.

Turnierchef Trenker tritt auch als Torschütze in Erscheinung

Ordentlich war zudem der Auftritt der FCG-Allstars. Die nicht mehr für die Grün-Weißen aktiven Kicker zeigten durchaus, dass sie mit dem Ball noch umgehen konnten. Ganz speziell war das Duell mit dem späteren Turniersieger Türk Gücü Lauingen, gegen den sogar „Turnierchef“ und Torhüter Dominik Trenker als Torschütze in Erscheinung trat. Und wie schwer Türk Gücü der Sieg fiel, zeigte allein schon der überschwängliche Jubel der Lauinger über das späte 4:3. Etwas Pech hatte Trenkers aktueller Klub SSV Glött, der punktgleich mit Türk Gücü und Sontheim hauchdünn das Halbfinale verpasst hatte.

Die Ehrenpreise für die erfolgreichsten Schützen (je 5 Tore) gingen an den Gundelfinger Edwin Tarakan und Lauingens Routinier Christoph Marek, bester Spieler war Lukas Lauft (FC Lauingen) und bester Keeper Andreas Baß (FV Sontheim).

Aufrufe: 019.12.2023, 10:44 Uhr
Walter BruggerAutor