2024-05-22T11:15:19.621Z

Spielbericht
Der Elfer sitzt, ist aber in diesem Duell zu wenig, um Unterammergau den Gang in Runde zwei zu ersparen: Ferdinand Brauchle (l.) versenkt den Ball gegen Torhüter Moritz Diem.
Der Elfer sitzt, ist aber in diesem Duell zu wenig, um Unterammergau den Gang in Runde zwei zu ersparen: Ferdinand Brauchle (l.) versenkt den Ball gegen Torhüter Moritz Diem. – Foto: rabuser

„Hatten aber die Eier nicht“: Unterammergau bekommt zweite Chance um den Kreisliga-Aufstieg

1:1 gegen Peißenberg reicht nicht – Duell mit Waldram am Mittwoch

Die Bühne war bereitet, das Aufstiegsfieber rund um die Kappel spürbar. Aber es kam anders, denn Fußball ist auch im Jahr 2022 kein Wunschkonzert.

Unterammergau – Der WSV Unterammergau kam gegen den TSV Peißenberg trotz dramatischer Schlussphase zu einem 1:1. Reicht aufgrund der Auswärtstor-Regel für den Kreisligisten. Peißenberg bleibt drin, Unterammergau aber erhält eine zweite Chance. Am Mittwoch geht es in Benediktbeuern in nur einem Match auf neutralem Boden gegen die DJK Waldram um einen weiteren Platz in der Kreisliga.

Am Samstagabend war das Spektrum der Emotionen breit gefächert. Einige Unterammergauer saßen platt am Boden, sahen den Peißenbergern beim Feiern zu. Andere trotteten zur Seitenlinie, wollten von all dem fürs Erste nichts wissen. Ein dritter Teil versuchte, das Geschehen im Gespräch aufzuarbeiten. Nur bei einem brachen alle Dämme: Julian Kröker konnte die Tränen nicht zurückhalten. Mehrere Kollegen versuchten, ihn zu trösten, ehe Trainer Sepp Thiermeyer den Youngster in den Arm nahm.

Erste Halbzeit mit angezogener Handbremse - Frühe Führung der Gäste

Was Thiermeyer zum jungen WSVler sagte, deckt sich vermutlich mit der generellen Einschätzung des Übungsleiters: Noch ist nichts verloren, und Grund, sich zu grämen, gibt es schon zweimal nicht. „Die Mannschaft ist enttäuscht, weil sie eine gute Leistung gebracht hat“, stellt Thiermeyer klar.

Trost für den Youngster: Trainer Sepp Thiermeyer (r.) nimmt Julian Kröker nach dem Schlusspfiff in den Arm.
Trost für den Youngster: Trainer Sepp Thiermeyer (r.) nimmt Julian Kröker nach dem Schlusspfiff in den Arm. – Foto: rabuser

Ein Urteil, das realistisch aber nur für den zweiten Abschnitt Gültigkeit besitzt. Zuvor hatte der WSV die angezogene Handbremse einfach nicht lösen können, war das Offensivspiel zu durchschaubar und dementsprechend leicht zu verteidigen. Hatte aber einen Grund: Peißenberg ging mit einer der ersten Annäherungen in Richtung Tor gleich in Führung. Julian Weckerle gab den Ball von der linken Seite nach innen, Michael Stoßberger verpasste, aber Johannes Jungmann stand am langen Pfosten frei – 0:1. „War ein Schockmoment“ räumte Thiermeyer ein.

Gäste wackelten - Latte rettet Peißenberg

Doch: Die Unterammergauer kamen zurück. Nach dem Seitenwechsel verlagerten sich die Momente. Vornehmlich war es Tobias Speer, der mit Flachschuss und Kopfballaufsetzer für Torgefahr sorgte. Aber erst das Elfmetertor von Ferdinand Brauchle sorgte für richtig Brisanz. Rechtmäßig war der Strafstoß ob Brauchles Ellbogenschlag gegen Keeper Moritz Diem nicht. Aber das war den Gastgebern herzlich egal.

Die zuvor so souverän verteidigenden Gäste wackelten plötzlich. Am Ende einer achtminütigen Nachspielzeit knallte Speer den Ball an die Querlatte – unfassbar tragisch, aber wahr. Der Treffer hätte Unterammergau eine Liga nach oben befördert. So aber feierten wenig später die Peißenberger. Für Thiermeyer schwer verdaulich: „Ganz schön mau für einen Kreisligisten“, urteilt er. „Wir hätten es aufgrund der letzten Viertelstunde und insgesamt mehr verdient gehabt, hatten aber die Eier nicht.“

Unterammergau – Peißenberg 1:1 (0:1)

WSV: Diroma, A. Speer, Stumpfecker, Grotz, Kröker, Reiter, Vogt, T. Speer, Sebic, Klemm, Brauchle. – Eingewechselt: Hartwig, Klarwein, Schwarz, Zehetmeier.

Schiedsrichter: Leonhard Winkler (SV Mammendorf). – Zuschauer: 442.

Tore: 0:1 (8.) Jungmann, 1:1 (75.) Brauchle (Foulefmeter).

Gelbe Karten: T. Speer, Brauchle, Zehetmeier – Hett, Graf.

Aufrufe: 07.6.2022, 07:58 Uhr
Oliver RabuserAutor