2024-05-02T16:12:49.858Z

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Dritter Teil des Oberliga-Rückblickes aus der Sicht von Ratingen, Monheim und Baumberg.
Dritter Teil des Oberliga-Rückblickes aus der Sicht von Ratingen, Monheim und Baumberg. – Foto: Patrik Otte

Oberliga-Rückblick: „Noch einmal brauche ich das nicht“

Teil 3: Die Trainer Dennis Ruess, Martin Hasenpflug und Salah El Halimi sprechen über die Saison.

Die Saison 2021/22 in der Oberliga war eine besondere: Nach Corona-Abbrüchen traten 23 Mannschaften in der fünfthöchsten Spielklasse an, aufgrund der Unwägbarkeiten in der Pandemie wurde ein neuer Modus geschaffen. Nach einer Einfachrunde, in der alle Teams gegeneinander gespielt hatten, gingen die ersten elf in die Meisterrunde und hatten damit den Klassenerhalt sicher. Die anderen Mannschaften mussten versuchen, diesen in der Abstiegsrunde zu schaffen.

Nun sind alle Entscheidungen gefallen, die Saison ist beendet. Unsere Redaktion blickt mit drei Trainern aus der Aufstiegsrunde auf die abgeschlossene Spielzeit zurück: Dennis Ruess vom 1. FC Monheim, Salah El Halimi von den Sportfreunden Baumberg und Martin Hasenpflug von Ratingen 04/19. Im dritten Teil unserer Serie geht es um den Modus mit Auf- und Abstiegsrunde.

Sportfreunde Baumberg

Salah El Halimi erklärt: „Der Vorteil des Modus‘ war, dass es weniger Spiele gab als in einer normalen Saison. Für die erste volle Saison nach und noch mit Corona war es okay.“ Der SFB-Trainer ergänzt: „Der Vorteil der Aufstiegsrunde war, dass man Woche für Woche vermeintliche Topspiele hatte und somit lukrative Begegnungen. Nicht gut war in dem Modus, dass man teilweise sieben Auswärtsspiele und nur drei Heimspiele hatte, je nachdem, wie man gegen die Mannschaften in der Hinserie gespielt hat.“ Das sei auch wirtschaftlich ein Nachteil. Ein weiterer Aspekt, der El Halimi störte: „Wir hatten unser letztes Heimspiel vier Spieltage vor Saisonschluss, da kann man auch keine Verabschiedung der Abgänge machen.“ Sein Vorschlag: „Man hätte hier einfach auch jeweils fünf Heim- und Auswärtsspiele machen müssen, egal wo man gegen die Mannschaften in der Hinserie gespielt hat. Ich bin gespannt wie es in der neuen Saison sein wird.“

1. FC Monheim

Dennis Ruess meint zum Modus: „Unter den schwierigen Bedingungen mit dem Damokles-Schwert Corona, das über allem geschwebt hat, war die Option richtig, bis zur Winterpause eine Wertungsgrundlage für die Liga zu schaffen. Die hätte dann gegriffen, wenn die Saison im Februar oder März wieder hätte abgebrochen werden müssen. Das war zunächst ein guter Ansatz.“ Das zeigt schon, zufrieden ist Ruess nur bedingt: „Doch dann wird gespielt, und man erlebt, was das konkret bedeutet, wie viele Spiele es sind, wie eng der Spielplan getaktet ist – und es wird klar: Das ist interessant, aber noch einmal brauche ich das nicht.“

Der FCM-Trainer konkretisiert: „Der Nachteil, den ich an der Meisterrunde sehe, ist, dass es dann abgesehen von den Top Drei der Liga für viele Teams außer ums Prestige nicht mehr um viel geht. Das kann sicher auch in den Köpfen der Spieler sein, vielleicht auch eher unterbewusst. Für manche war die Saison im Grunde vorbei, als sie den Klassenerhalt sicher hatten, und der Rest war ein Bonus. Deswegen war es mir auch wichtig, dass wir jedes Spiel bis zum Ende seriös und fokussiert angehen.“

Ein weiteres Problem für Ruess: „Außerdem ist es schade, dass man nach der Zweiteilung der Liga zum Beispiel eine schwache Hinrunde nicht mit einer überragenden Rückrunde ausgleichen kann. Solche Geschichten gibt es ja immer wieder. Es ist eine Liga, daraus nach der Hälfte zwei zu machen, wird der Sache meiner Meinung nach nicht ganz gerecht.“

Ratingen 04/19

„Im Nachhinein haben viele den Modus kritisiert, weil es für viele Mannschaften um nichts mehr ging“, weiß Martin Hasenpflug, der aber auch hinzufügt: „Die fehlende Spannung in der Aufstiegsrunde war auch dem Umstand geschuldet, dass die ersten Drei schon so einen großen Vorsprung hatten.“ Der 04/19-Trainer findet generell: „Aber dadurch, dass es 23 Mannschaften in der Liga gab, war die Entscheidung insgesamt richtig. So sind wir auf 32 Spieltage gekommen. Bei einer klassischen Hin- und Rückrunde wären es 44 gewesen – das ist im Amateurbereich kaum zu stemmen. Ich fand die Entscheidung des Verbands deshalb gut, aber wenn es nächste Saison wieder weniger Mannschaften sind, kann man auch wieder zum klassischen Modus mit Hin- und Rückrunde zurückkehren, denn das hat sich bewährt.“

In der neuen Saison könnte es aber auch schon wieder 21 Mannschaften geben, weil zu den beiden Regionalliga-Absteigern KFC Uerdingen und VfB Homberg ja auch die Landesliga-Aufsteiger kommen. „Wenn man da wieder Hin- und Rückrunde hat, kommen wir auch auf 40 Spieltage. Das ist vielleicht gerade noch machbar“, sagt Hasenpflug. Der Modus für die neue Saison steht allerdings noch nicht fest.

In weiteren Teilen unserer Serie geht es um die sehr kurze Sommerpause und einen Ausblick auf die neue Saison.

Aufrufe: 018.6.2022, 11:00 Uhr
RP / Amend, Audersch und BergmannAutor