Ekstase pur: Der 1. FC Bocholt steigt in die Regionalliga auf

Rein ins Spielgeschehen: Der 1. FC Bocholt dominierte die Partie gegen den Tabellenletzten der Aufstiegsrunde von Anfang an nach Belieben. Alexander Lipinski, der nach der Saison zum KFC Uerdingen wechseln wird, tauchte nach sechs Minuten erstmals gefährlich vor Meerbuschs Tor auf. Doch die Defensivakteure klärten in höchster Not. Besser machte es wenig später Andre Bugla (7.), der nach einer Ecke nur noch den Fuß hinhalten musste. So war der Bann bereits früh gebrochen.

Ein Wermutstropfen folgte nach zwölf Minuten: Lars Bleker musste verletzt vom Platz, für ihn kam Louis Ferlings in die Partie. Meerbuschs Oguz Ayan (14.) hätte mit dem Kopf für den Anschluss sorgen können, doch Schlussmann Sebastian Wickl parierte stark. Andre Bugla hätte postwendend zum 2:0 treffen dürfen. Allerdings standen die Gäste lange defensiv nicht wirklich schlecht, sie machten dem Favoriten das Leben bisweilen durchaus schwer. Doch wenn sich der Spitzenreiter einmal in Fahrt kombiniert, ist er kaum zu stoppen. So nutzte Marcel Platzek einen Fehlpass von Memlan Darwish nach 32 Minuten blitzschnell aus. Der Angreifer legte quer auf Bugla, der aus wenigen Metern Entfernung traf.

Alexander Lipinski (34.) hätte erhöhen können, Marcel Platzek verwertete eine Vorlage von Marvin Lorch wenige Sekunden später souverän zum 3:0. Der TSV Meerbusch schien in der Schussphase der ersten Halbzeit völlig orientierungslos zu sein. So konnte Louis Ferlings (45.) mühelos zum 4:0 einschieben.

Entscheidung schon zur Pause gefallen

Die Partie war mithin schon vor dem zweiten Durchgang entschieden. Immerhin kam die Abwehr der Gäste verbessert aus der Kabine, allzu viel ließen die Blau-Gelben nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu. Marvin Lorch (54.) hätte mit dem Kopf erhöhen können, der eingewechselte Takumi Yanagisawa (61.) wiederum aus zentraler Position. Auch Top-Stürmer Marcel Platzek (64.) hätte sich ein weiteres Mal in die Torschützenliste eintragen können, sein Versuch flog über das Tor. Dario Schumacher (84.) zirkelte einen Freistoß mit viel Wucht aufs Tor, Meerbuschs Torwart Marvin Overhoff aber parierte sehenswert. Platzek (89.) brachte den Ball aber noch ein weiteres Mal im gegnerischen Tor unter.

Die Folge: Auf dem Platz feierten die Spieler, Fans, Betreuer, Trainer und Offiziellen frenetisch den langersehnten Aufstieg in die Regionalliga. Sie stimmten Sprechchöre á la „Nie mehr Oberliga“ an – und lagen sich noch lange nach dem Schlusspfiff in den Armen. Schließlich beträgt der Vorsprung auf die Sport- und Spielvereinigung Velbert, die am Samstag überraschend 0:1 bei ETB Schwarz-Weiß Essen verloren hatte, sieben Zähler. Weil nur noch zwei Spieltage in der Aufstiegsrunde ausstehen, darf der 1. FC Bocholt bereits für die vierthöchste deutsche Spielklasse planen. So werden in der Saison 2022/2023 Klubs wie Alemannia Aachen, Rot-Weiß Oberhausen, der Wuppertaler SV oder die Reserve von Borussia Dortmund am Hünting zu Gast sein – eine Reihe sportlich reizvoller Aufgaben.

INFO: Die Statistik zum Spiel des 1. FC Bocholt

1. FC Bocholt Wickl – Beckert, Corovic, Grund, Winking – Abel, Bleker, Lipinski, Lorch – Bugla, Platzek

TSV Meerbusch Oberhoff – Darwish, Kempkens, Roeber, Dowidat – Fahrian, Nehrbauer, Reinert, Ayan – Goto, van Santen

Tore 1:0 Andre Bugla (7.), 2:0 Andre Bugla (32.), 3:0 Marcel Platzek (35.), 4:0 Louis Ferlings (45.), 5:0 Marcel Platzek (89.)