2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Gau-Odernheimer Luca Gerhardt (rechts, hier in einem Spiel gegen Hassia Bingen) ist nach langer Verletzungspause auf dem Weg zu alter Klasse.
Der Gau-Odernheimer Luca Gerhardt (rechts, hier in einem Spiel gegen Hassia Bingen) ist nach langer Verletzungspause auf dem Weg zu alter Klasse. – Foto: Edgar Daudistel (Archiv)

TSV Gau-Odernheim: Gerhardts Kopfsache

Was die schwere Verletzung von Hohenecken für die Psyche des Angreifers bedeutet

Gau-Odernheim. Manche Ereignisse bleiben haften - positive, wie negative. Im Fall von Luca Gerhardt und TuS Hohenecken ist es eine negative Erfahrung. Vergangene Saison im Mai verletzte sich der Fußballer vom TSV Gau-Odernheim auf der Sportanlage im Kaiserslauterer Vorort schwer. „Das hängt mir immer noch nach”, sagt der 23-Jährige vorm Verbandsliga-Spiel am Sonntag. Da geht es wieder gegen Hohenecken.

Die Verletzung passierte damals ohne Fremdeinwirkung. Es war bloß eine blöde Bewegung, eine Unebenheit auf dem Platz. Zu viel fürs Knie. Es war der Auslöser einer langanhaltenden Verletzungspause, unter deren Folgen er heute noch leidet. Immer noch kämpft er um den Stammplatz, den er mal innehatte. Vielleicht, hofft er, darf er am Sonntag von Beginn an ran - Hohenecken hin, Hohenecken her.

Positive wie negative Erinnerungen

Der Wunsch, der Mannschaft helfen zu können, sei stärker als die Bilder, die ihn wegen des Unfalls damals begleiten. Deshalb sei es auch überhaupt kein Thema, prinzipiell auf Einsätze in Spielen gegen oder in Hohenecken zu verzichten. Sie begleiten ihn auch nicht ständig. Es sind eher Flashs, die ihn mit diesen einschneidenden Erinnerungen konfrontieren. So wie vor einem halben Jahr. Seinerzeit in der Hinrunde dieser Saison. Gerhardt musste noch pausieren. Als Zuschauer reiste er mit nach Hohenecken, wo ihn die Geschichte einholte.

Doch es sind nicht nur negative Erfahrungen, die Gerhardt auf bestimmte Trigger hin im Kopf herumspuken. „Ich kenne auch Gegenbeispiele. Fußgönheim etwa. Eine super schöne Anlage, wo wir noch nie verloren haben”, erzählt er. Das ist die andere Seite der Gedankenwelt. Zurechtkommen muss Gerhardt - wie jeder andere Sportler auch - mit beiden.

Der Weg zurück in die Startelf

Nach seinem Eindruck kommt er auch immer besser in Tritt. Schon in den Vorbereitungsspielen habe er überzeugende Leistungen gezeigt, findet er. Allerdings stand er weder beim 4:0 in Steinbach noch beim 3:0 über den SV Hermersberg in der Startformation. Stattdessen brachte ihn Coach Christoph Hartmüller beide Mal erst nach rund 70 Minuten für den zuletzt überragenden Lukas Knell.

Die Rolle als Ergänzungsspieler missfällt Luca Gerhardt, woraus er auch kein Geheimnis macht. Der Trainer habe ihm signalisiert, dass man ihn, Gerhardt, langsam aufbauen wolle. Dass er sich nach der langen Verletzungspause nicht überfordern solle, um keinen Rückschlag zu riskieren. Doch dafür ist der 23-Jährige viel zu ungeduldig. Offensiv sagt er, er müsse sich dann halt noch stärker im Training engagieren. Irgendwann käme Christoph Hartmüller einfach nicht mehr an ihm vorbei: „Ich will mich aufdrängen”.

Das auch, weil es derzeit eine helle Freude ist, im Dress des TSV Gau-Odernheim Verbandsliga-Spiele zu bestreiten. „Wir spielen tollen Fußball”, schwärmt Luca Gerhardt. Die Ergebnisse stimmen. Platz zwei, und damit die Relegationsspiele zur Oberliga, ist erreichbar. Womöglich sogar der Titelgewinn, reflektiert Gerhardt. Wirklich beschäftigen möchte er sich mit diesen Aussichten aber nicht. Im Fokus steht immer erst das nächste Spiel. Und das heißt am Sonntag 90 Minuten gegen TuS Hohenecken, wo sich die Petersberger im Hinspiel ihre erste Saisonniederlage einhandelten.

Gegen TuS Hohenecken

Zwei Spiele, zwei Siege - besser hätten dieses Fußball-Jahr für den TSV Gau-Odernheim nicht starten können. Immer mit dabei: Konstantin Breiden. Ausgerechnet der fehlt nun am Sonntag, wenn die Elf von Christoph Hartmüller um 15.30 Uhr auf den TuS Hohenecken trifft.

Vorm Gegner hat Trainer Hartmüller großen Respekt: „TuS war die einzige Mannschaft, die uns spielerisch haushoch überlegen war. Wir sahen kein Land.“ Gespannt ist er daher, wie das Rückspiel verläuft.

Aufrufe: 017.3.2023, 15:00 Uhr
Claus RosenbergAutor