2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die bewährte Emmeringer Führungsmannschaft (hinten, von links): 2. Schriftführer Werner Brandl, Wahlleiter und Kassenprüfer Franz Tuscher, 2. Vorsitzender Manuel Sedlmaier, Jugendleiter Wolfgang Belte, Kassier Franz Marx, 2. Jugendleiter Benjamin Woelk, 3. Vorstand Alois Kirchlechner sowie (vorne, von links) Technischer Senioren-Leiter Otto Bauer, Fußball-Spartenleiter Andi Bauer, Schriftführer Franz Breu, TSV-Vorsitzender Herbert Rott, 2. Kassier Hans Zacherl und 2. Spartenleiter Christoph Niedermaier.
Die bewährte Emmeringer Führungsmannschaft (hinten, von links): 2. Schriftführer Werner Brandl, Wahlleiter und Kassenprüfer Franz Tuscher, 2. Vorsitzender Manuel Sedlmaier, Jugendleiter Wolfgang Belte, Kassier Franz Marx, 2. Jugendleiter Benjamin Woelk, 3. Vorstand Alois Kirchlechner sowie (vorne, von links) Technischer Senioren-Leiter Otto Bauer, Fußball-Spartenleiter Andi Bauer, Schriftführer Franz Breu, TSV-Vorsitzender Herbert Rott, 2. Kassier Hans Zacherl und 2. Spartenleiter Christoph Niedermaier. – Foto: tsv emmering

TSV Emmering vertraut auf Vorsitzenden Herbert Rott

Vorstandschaft einstimmig bestätigt, nur zwei Personalwechsel

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Gewohnt unaufgeregt hat der TSV Emmering seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Wüsste man es nicht besser, so hätte man hinter der Vorstandsneuwahl im Gasthaus Bichler – die Geburts- und Gründungsstätte des Vereins vor 65 Jahren – glatt gefestigte, autokratische Strukturen vermuten können.

Emmering – Sämtliche Funktionäre traten ohne Gegenkandidaten an und wurden von der Versammlung allesamt einstimmig per Handzeichen bis 2025 gewählt. Genauer gesagt, wurden neun der elf Herren in ihren Ämtern bestätigt.

„Ja, ein bisserl Glück gehört bei diesen Wahlen schon immer dazu“, sagt Herbert Rott – und beginnt zu lachen. In diesem Jahr feiert Rott Jubiläum: Seit nun 25 Jahren steht der 67-Jährige Emmeringer seinem Ortsverein vor. Für die TSV-Mitglieder ist der ehemalige Bankvorstand allerdings weit davon entfernt, als selbstherrlicher Sonnenkönig die Geschicke am Pfarrbach zu leiten. Als einer, der sich schon als Fußballer mit 18 Jahren zusätzlich als Jugendtrainer und Schriftführer im Verein engagiert hat, nach eigener Aussage „hier außer Kassier schon alles gemacht“ und schon fast 50 Jahre im Vorstandskreis mitgestaltet, scheint der Emmeringer Leitwolf die personifizierte Zuverlässigkeit zu sein.

„Der Herbert sagt schon immer: Wenn ihr mich loshaben wollt‘s, dann gehe ich sofort. Aber seine Ahnung und vor allem sein Wissen über den Verein, möchte ich nicht missen“, sagt Manuel Sedlmaier. Sein ebenfalls bestätigter Stellvertreter beschreibt Rotts Führungsstil so: „Herbert ist ein Sportler durch und durch, der den Verein mit Bedacht führt. Und ein brutal guter Redner. Das ist aber keine One-Man-Show, weil er immer darauf achtet, dass alle in Entscheidungen einbezogen werden.“ Als Sturkopf habe er Rott noch nie erlebt, versichert Sedlmaier. „Im Gegenteil, er ist sehr offen für Kritik.“

Für kritische Zwischentöne sah das Plenum im Bichler nach Rotts Vorstandsbericht jedoch keinen Anlass. Auf eine gut besuchte Weihnachtsfeier sowie eine gelungene Christbaumversteigerung blickte der TSV-Vorsitzende ebenso zurück wie auf ein in Summe sehr erfolgreiches Fußballjahr. Zudem kam er auf den laufenden Innenausbau des Neubaus im Pfarrbachstadion zu sprechen: Zwei Schiedsrichterkabinen, ein Lagerraum für Getränke sowie die Einhausung des Verkaufsraums kämen gut voran. Für Letzteren liege inzwischen die Schankgenehmigung vor.

Fußballabteilungsleiter Andi Bauer machte anschließend der zweiten Herrenmannschaft Mut für den Abstiegskampf in der A-Klasse, garniert mit einem Seitenhieb auf den Lokalrivalen SV Ostermünchen, dessen Reserve vergangene Spielzeit als Verlierer dieses Rennens hervorgegangen war.

Dass die TSV-Erste in ihrer nun fünfjährigen Kreisligazugehörigkeit nie mit der Abstiegszone in Berührung gekommen ist und unlängst unter Trainer Christian Kramlinger den umjubelten dritten Platz beim Rosenheimer Hallenspektakel einfuhr, hob Bauer ebenso lobend hervor.

Ein etwas komplizierteres Gesamtbild für den Spiel- und Trainingsbetrieb zeichnete derweil Jugendleiter Wolfgang Belte. Spieler, vor allem aber Trainer zu finden, sei durch Corona zunächst erschwert worden. Zur neuen Spielzeit werde man in der Spielgemeinschaft mit Aßling und Ostermünchen aber voraussichtlich von vier auf fünf Großfeldmannschaften aufstocken. Trotz witterungs- und pandemiebedingter Einschränkungen sei das Sommerjugendturnier aber „wieder ein Bombenerfolg“ für die Grün-Weißen gewesen.

Als Beltes kommissarischer Stellvertreter konnte Benjamin Woelk nun ordentlich gewählt werden, nachdem dessen Vorgänger Daniel Kelsch dieses Amt vergangenen Sommer zugunsten seines Trainerengagements in der Herrenreserve (gemeinsam mit Sedlmaier) zur Verfügung gestellt hatte.

In seinem Bericht bedankte sich Woelk für den guten Zusammenhalt unter den 15 Nachwuchstrainern, die derzeit 64 Buben und Mädchen betreuen und den Innovationswillen. So brachte man in den letzten Monaten nicht nur eine eigene Homepage für die TSV-Jugend sowie einen Instagram-Kanal an den Start, sondern führte auch die erfolgreiche Premiere der Emmeringer Jugendturnierserie in der Pfaffinger Halle durch (wir berichteten).

„Ich habe schon vor 25 Jahren in einem Zeitungsartikel gesagt, dass mir die Jugendarbeit besonders am Herzen liegt“, erklärt Herbert Rott, weshalb es sich dabei fast um eine Emmeringer Notwendigkeit handelt. Stichwort Bezirksliga-Traum: „Wenn wir es mit Spielermaterial aus unserer Region schaffen, bin ich gerne dabei! Irgendwelche Spieler herziehen oder sogar bezahlen zu müssen, wird es mit mir wahrscheinlich aber nicht geben.“

Was Rott in seiner Funktionärszeit gerne noch sehen würde, ist ein weibliches Vorstandsmitglied. Da sei ihre Tennissparte, die heuer 40-jähriges Bestehen feiert, dem Hauptverein weit voraus, rechnete Abteilungsleiterin Petra Zilker der Versammlung augenzwinkernd anhand von fünf weiblichen Funktionsträgern vor.

Gemeinsam mit Thomas Huber führt Zilker die Tennissparte als Doppelspitze an und konnte vergangenes Jahr nie da gewesene vier Wettkampfmannschaften (zwei als SG mit dem TSV Aßling) im Spielbetrieb melden. Die diesjährige Hauptversammlung der Tennisabteilung findet vermutlich im Herbst statt, Zilker vermeldete aber schon vorab, dass man finanziell „auf sehr soliden Beinen“ stehe.

Dem konnte sich Kassier Franz Marx, bezogen auf den Hauptverein, nur anschließen. Zudem bescheinigte ihm Kassenprüfer Franz Tuscher eine „vorbildliche und ordnungsgemäße Kassenführung“. Die Vorstandschaft wurde daraufhin einstimmig entlastet – und umgehend wieder eingesetzt.

Die Emmeringer wissen ihre „autokratischen Strukturen“ eben zu schätzen. Und ihr demokratiefreundlicher „Diktator“ weiß, was der Verein nun braucht. „Wir wollen ein paar neue Strukturen im Vorstand einführen. Gerade bei den Social-Media und Internet-Geschichten werden wir neue Stabsstellen bereitstellen.“ Denn in der digitalen Außendarstellung läuft es Herbert Rott noch nicht „gebündelt“ genug. „Das soll schon alles in eine Richtung laufen.“ (Julian Betzl)

Aufrufe: 01.3.2023, 08:00 Uhr
Julian BetzlAutor