1. Kreisklasse: Jorks Defensive löchrig wie ein Schweizer Käse

Die Ausgangslage war vor der Partie klar, der TuS Jork durfte nicht verlieren, um am Spitzenduo Immenbeck und Estebrügge dranzubleiben. Das Team von Heinrich Detje gewann 12 der letzten 15 Begegnungen, verlor dabei nur einmal. Fast noch besser die Eintracht, die seit der peinlichen 1:2-Heimpleite gegen das Schlusslicht Schwinge am 7. November 2021 nur noch gewann und das Ganze 10 Mal am Stück. Beide Mannschaften begannen gewohnt offensiv. Bereits nach drei Minuten klatschte der Ball an den Querbalken des Jorker Tores. Hauke-Henning von Husen hatte aus 15 Metern abgezogen. Genauso sehenswert die Direktabnahme von Simon Utermark auf der anderen Seite. Hier ging die Kugel nur ganz knapp rechts vorbei. So ging es hin und her. Es war schnell zu erkennen, dass die Teams die eigenen Abwehrreihen etwas vernachlässigten. Jork spielte teilweise Harakiri in der eigenen Hälfte. Immer wieder stand Eintracht-Torjäger Timo Weseloh frei oder eins gegen eins. So auch beim 1:0 in der 8. Minute. Da konnte er einen Pass in die Tiefe unbehelligt aufnehmen und erfolgreich abschließen. Allerdings roch es hier ganz stark nach abseits.

Es dauerte nur zwei Minuten und Jork war zurück. Der schnelle Baris Duman war der Immenbecker Hintermannschaft entwischt und vollstreckte zum 1:1. Ein schöner Flugkopfball von Daniel Endruhn flog nach 16 Minuten knapp über das Gästetor. Die Jorker standen eindeutig mit dem Defensivverbund zu hoch. Das zeigte sich auch beim 2:1. Ein langer Ball von Alexander Käske tief aus der eigenen Hälfte landete bei Timo Weseloh, der wieder einen Sahnetag erwischte, Tim Renken entwischte und an Torwart Nicholas Raoul Hartwig vorbeischob. Keine fünf Minuten später wieder Timo Weseloh frei durch, diesmal rettete für die Altländer der Pfosten. Aber auch die Gäste kamen immer mal wieder durch. Baris Duman lief auf TSV-Keeper Niklas Bardenhagen zu und wurde im letzten Moment per Grätsche von Alexander Käske gestört. Die Aktion des Immenbecker Abwehrspielers war schon klasse.

Das muntere Scheibenschießen ging auch danach weiter. Der inzwischen 40-jährige Nurhak Süzer durfte über links ohne Begleitschutz in den Strafraum eindringen und zum 3:1 gegen sein Ex-Team vollenden. Das 3:2 fiel in die Kategorie kurios. Die Jorker versuchten mehrfach, den Ball über die Torlinie zu schießen, wurden immer wieder geblockt und letztlich klärte ein Immenbecker mit der Hand. Ein Pfiff von Schiedsrichter Kevin Völkers ertönte fast zeitgleich mit dem Torschuss von Azad Baskin. Die Gastgeber beschwerten sich, dass der Treffer zählte. Sie konnten aber froh sein, dass er zählte, ansonsten hätte es Elfmeter und Rot gegeben. Kurz darauf vergab Simon Utermark das 3:3. Ein 5:5 oder 6:5 zur Halbzeit wäre kein außergewöhnliches Ergebnis für diese offensiv geführte Begegnung gewesen.

Auch in Halbzeit zwei ging es genauso weiter. Den eingewechselten Robert Moisuc hatten die Hausherren anscheinend noch nicht auf dem Zettel, da lief er auf Niklas Bardenhagen zu, scheiterte aber kläglich. Kurz darauf verfehlte ein Kopfball von Timo Weseloh das Ziel. Auch hier kann man mehr draus machen. Dem TuS gehörte die Phase zwischen Minute 50 und 65. Genau in dieser Druckphase gelang Azad Baskin nach Zuspiel von Julian Feige der jetzt verdiente Ausgleich. Immenbeck kam kaum noch aus der eigenen Hälfte.

Immer wieder setzte sich Robert Moisuc über links stark durch. Sein Querpass auf Simon Utermark hätte beinahe zum 3:4 geführt, doch im letzten Moment warfen sich zwei Abwehrspieler dazwischen (65.). Dann hatte TSV-Trainer Ralf Böhling einen zündende Idee. Er brachte Matthias Schäfer für Timo Dietrich. Seine erste Aktion war ein schöner Pass in den Lauf von Timo Weseloh, der freie Bahn zum 4:3 hatte. Auch hier verteidigten die Jorker erneut leichtfertig. Einige Akteure wirkten, was die Defensivarbeit anging, ein wenig übermotiviert oder unkonzentriert. Als die Gäste alles auf eine Karte setzten, noch einmal frische Leute brachten, setzte sich Matthias Schäfer über links durch und legte mustergültig für Timo Weseloh auf, der seinen vierten Treffer in dieser Partie und insgesamt sein 27. Saisontor erzielte.

Jetzt war die Begegnung entschieden, auch wenn die Altländer noch einmal alles nach vorne warfen. Matthias Schäfer hätte auf 6:3 stellen können, scheiterte aber am Pfosten. In der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang dann Hauke-Henning von Husen der Treffer, der gleichzeit Tor Nummer 100 in dieser Saison für Immenbeck bedeutete. Zumindest vorläufig, denn die Spiele des TuSV Bützfleth II werden noch aus der Wertung fallen. Die Bützflether traten zum dritten Mal in der Rückserie nicht an. Für Immenbeck geht es am kommenden Sonnabend in Freiburg weiter und Jork empfängt den FC Oste/Oldendorf II.

Schiedsrichter: Kevin Völkers - Zuschauer: 70
Tore: 1:0 Timo Weseloh (8.), 1:1 Baris Duman (10.), 2:1 Timo Weseloh (21.), 3:1 Nurhak Süzer (36.), 3:2 Azad Baskin (38.), 3:3 Azad Baskin (57.), 4:3 Timo Weseloh (67.), 5:3 Timo Weseloh (78.), 6:3 Hauke-Henning von Husen (90.+6).

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https://www.fupa.net/photos/tsv-eintracht-immenbeck-ii-tus-jork-399473

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