2024-05-29T12:18:09.228Z

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Kann die Löwen-Heimat ausgebaut werden? 1860 will Vorschläge und Ideen erarbeiten lassen.
Kann die Löwen-Heimat ausgebaut werden? 1860 will Vorschläge und Ideen erarbeiten lassen. – Foto: IMAGO/Sven Leifer

TSV 1860: Wieder Wirbel ums Grünwalder Stadion – Ausbau auf 20.000 Plätze möglich?

Geplante Mieterhöhung bereitet 1860 Sorgen

Sportlich geht es für den TSV 1860 in dieser Saison um nichts mehr – weder nach oben noch nach unten. Giesing leidet an akuter Tabellen-Tristesse.

München – Doch irgendwas muss ja trotzdem los sein im Sechzger-Kosmos, ganz zur Ruhe kommt dieser Verein nie. So ist es aktuell wieder einmal die Stadion-Thematik, die entlang der Grünwalder Straße mindestens für Gesprächsstoff sorgt – und bei manchem sicher auch für Besorgnis.

Bereits am Dienstag wurde öffentlich, dass die Stadt München beabsichtigt, den Löwen die Nutzung des Grünwalder Stadions deutlich zu höher in Rechnung zu stellen als bisher. Demnach sollen die Bewirtschaftungskosten auf 680 000 Euro pro Jahr ansteigen, konkret sollen nach der neuen Berechnung 1 800 000 Euro Jahresmiete anfallen statt zuvor „nur“ 1 090 000 Euro. Das entspricht einer Mieterhöhung um satte 65 Prozent – selbst für Münchner Verhältnisse eine Hausnummer.

TSV 1860: Marc-Nicolai Pfeifer sieht Grünwalder Stadion als „Geldverbrennungsmaschine“

Und für den sowieso klammen TSV 1860 die nächste Hiobsbotschaft: In diese Saison waren die Löwen noch mit 6,5 Millionen Euro Mannschaftsetat gestartet. Für die kommende Spielzeit stünde nach aktuellem Stand dagegen nur einen Etat von etwa 4,5 Millionen Euro zur Verfügung, Sechzig wäre damit in etwa so finanzstark wie die Dorfklubs aus Verl oder Meppen. Wenn die Löwen in der kommenden Saison noch den Hauch einer Chance haben wollen – sportlich wie finanziell – müssen dringend neue Geldquellen aufgetan werden.

Sind sich alle einig? Bürgermeister Dieter Reiter, 1860-Sportchef Günther Gorenzel, Sportbürgermeisterin Verena Dietl
und der Finanz-Geschäftsführer von 1860, Marc-Nicolai Pfeifer.
Sind sich alle einig? Bürgermeister Dieter Reiter, 1860-Sportchef Günther Gorenzel, Sportbürgermeisterin Verena Dietl und der Finanz-Geschäftsführer von 1860, Marc-Nicolai Pfeifer. – Foto: Stefan Matzke

Das Grünwalder Stadion, das Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer schon im vergangenen Herbst als Geldverbrennungsmaschine ausgemacht hatte, eignet sich hierfür kaum. Ein Ausbau des Stadions war bisher bei 18 105 Zuschauern gedeckelt, mehr seien nach Kenntnis der Behörde aufgrund des Bestandsschutzes nicht möglich, teilte die zuständige 3. Bürgermeisterin, Verena Dietl, noch im Oktober auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Es sei denn, die Löwen würden – auf eigene Faust – mit anderem Gutachten zu einem anderen Schluss kommen.

TSV 1860: Mehr als 20.000 Plätze im Grünwalder?

Und hier könnte die Angelegenheit eine überraschende Wendung nehmen: Am Mittwoch ging plötzlich das Gerücht um, einen Ausbau des Grünwalder Stadions auf mehr als 20 000 Plätze erachte man aufseiten der Stadt als gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Dietl dazu: Der TSV 1860 habe „in Aussicht gestellt, Vorschläge und Ideen erarbeiten zu lassen, wie die Stadionkapazität doch evtl. deutlich gesteigert werden kann. Dafür haben sich die Löwen kürzlich noch etwas Zeit erbeten.“

Und bei der Stadt vielleicht schon mal vorsichtig angemerkt, dass die Aussichten auf ein größeres Stadion gar nicht so schlecht sind? Auf die Nachfrage, wie weit die Planspiele fortgeschritten seien, gab der Verein keine Auskunft. (jals)

Aufrufe: 030.3.2023, 06:10 Uhr
Jacob AlschnerAutor