2024-04-25T14:35:39.956Z

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Spielte eine enttäuschende Hinserie für den TSV 1860 München: Marlon Frey.
Spielte eine enttäuschende Hinserie für den TSV 1860 München: Marlon Frey. – Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

TSV 1860 München Jahresrückblick Teil 1: Die Flops der Hinrunde

Serie zum Jahr der Löwen

Für den TSV 1860 München neigt sich ein enttäuschendes Jahr dem Ende. Wir blicken auf die Achterbahnfahrt der Löwen zurück.

München – Auf und nieder, immer wieder. Keine Frage: Langweilig wurde es mit den Löwen auch in der Hinrunde 2023/2024 beileibe nicht. Emotional und in der Tabelle ging es für den TSV 1860 München ständig hoch und runter. Wobei die Enttäuschungen überwogen.

Schwierig war es zwischen dem e.V. und der Investoren-Seite um Hasan Ismaik eigentlich schon immer. Doch in den letzten Wochen und Monaten hat sich der Machtkampf so sehr zugespitzt, dass die Gräben mittlerweile unüberwindbar wirken. Zum Stress rund um die Trennung von Ex-Trainer Köllner (gegen Ismaiks Willen), der Flucht von Sportchef Gorenzel (vom e.V. lange gestützt) und der Installation von Köllner-Nachfolger Jacobacci, den nur eine Seite wollte, gesellen sich nun auch noch die Nicht-Verlängerung von Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer (wieder gegen Ismaiks Bestreben) und der Unwille, sich auf einen neuen Sportchef und Trainer zu einigen. Leidtragender war der Sport und eine taumelnde Mannschaft, die in diesem toxischen Konstrukt der Untergang droht.

Großteil der 18 Neuzugänge des TSV 1860 München floppt

Eine unmittelbare Folge des Gesellschafter-Streits: Statt eines Sportchefs zog im Sommer eine sogenannte Transfer-Taskforce 18 Spieler an Land. Beteiligt waren Ex-Trainer Jacobacci, Chefscout Jürgen Jung, Finanzboss Pfeifer und Ismaik-Mann Anthony Power. Tröpfchenweise trudelte Neuzugang um Neuzugang ein. Teilweise wirkte es so, als verpflichte 1860 Spieler nur, um den Kader überhaupt vollzubekommen.

Volltreffer waren trotz guter Typen wie Torhüter David Richter, Manfred Starke oder Morris Schröter zu wenige dabei. Schon im Mai malte Jacobacci hinsichtlich der Kaderplanung und eines verringerten Budgets ein Horrorszenario. „Wenn ich heute antworten muss, dann sage ich ja“, antwortete er auf die Frage, ob der Abstiegskampf drohe. Er sollte Recht behalten…

Jacobaccis Anteil am Absturz der Löwen

Auch der Italo-Schweizer hat freilich einen Anteil am Absturz. Viel zu oft brach seine Truppe nach Führungen ein, dazu ging in der Offensive irgendwann fast gar nichts mehr. Hängen bleiben aber vor allem seine Erklärungsversuche nach der 0:1-Pleite in Ulm, als er neben dem Wind auch die Pyrotechnik zündelnden Löwen-Fans verantwortlich machte.

Den (kommunikativen) Tiefpunkt erreichte er dann in der Causa Hiller. Nachdem er in einer Pressekonferenz minutenlang erklärte, warum es moralisch verwerflich sei, Hiller nach seiner Rückkehr den angestammten Platz zwischen den Pfosten zu verwehren, machte er nach dem Toto-Pokal-Aus in Pipinsried genau das. Er rasierte Hiller seiner Ausführungen doch. Wenig später musste er dann selbst die Koffer packen. (Johannes Ohr)

Aufrufe: 029.12.2023, 08:47 Uhr
Johannes OhrAutor