2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
So jubelten Alper Sökmez (v.l.), David Moliaf, Cesar Sodji und Co. schon oft in dieser Saison.
So jubelten Alper Sökmez (v.l.), David Moliaf, Cesar Sodji und Co. schon oft in dieser Saison. – Foto: Thomas Schneider

Traum von der Landesliga lebt: Das macht Regenstauf so stark

Der TB/ASV erlebt einen sportlichen Höhenflug ungeahnten Ausmaßes und hat den Showdown um die Bezirksliga-Meisterschaft vor sich

Der TB/ASV Regenstauf spielt in der Bezirksliga Süd eine dermaßen erfolgreiche Runde, wie sie sich im Vorhinein wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht ausgemalt hatten. Jüngst hatten die „Blitzer“ gar die Tabellenführung übernommen. Der zweite Landesliga-Aufstieg der Vereinshistorie ist so kurz vor dem Saisonende keine Träumerei mehr, sondern ein vollkommen realistisches Szenario. Heute Abend könnte der ärgste Kontrahent FC Kosova nach Punkten mit Regenstauf gleichziehen, ehe es am Sonntag zum Showdown der beiden Meisterschaftsfavoriten kommt.

„Natürlich wollen jetzt alle aufsteigen, wenn man so kurz vor Schluss ganz oben steht“, betont Matthias Egsleder, um nachzuschieben: „Sollten wir allerdings nicht aufsteigen, wäre das für uns kein Beinbruch, dann greifen wir nächste Saison wieder an.“ Regenstaufs Trainerurgestein skizziert das Erfolgsrezept seiner Mannschaft, blickt aufs Saisonfinale und spricht über eine mögliche baldige Landesliga-Zugehörigkeit.

„Das Ziel vor der Saison war nicht unbedingt, oben dabei zu sein. Das hat sich so ergeben“, erklärt Eglseder. Für den so nicht vorhersehbar gewesen Erfolg führt der 46-Jährige, der auch nächste Saison von den Co-(Spieler)-Trainern Sven Leppien, Sven Hofmann und Sven Pensl mit Rat und Tat unterstützt wird, mehrere Punkte an. Zunächst zu nennen sind die Neuzugänge des vergangenen Sommers, welche sich sportlich wie menschlich schnell sehr gut in die bestehende Mannschaft eingegliedert hatten. Eine Mannschaft, in der elementare Dinge wie Teamgeist, Moral und Wille einfach stimmig sind. „Die Mannschaft ist charakterlich einwandfrei. Der enorme Teamspirit und Zusammenhalt sind letztendlich die Gründe dafür, dass es momentan so gut läuft“, schwärmt Eglseder.

Damit noch nicht genug: Die Spieler seien fit, würden in den Spielen über die vollen 90 Minuten gehen können. In engen Partien kann das hintenraus ja oft den Ausschlag geben. So entschied der TB/ASV mehrere Saisonspiele erst in der Nachspielzeit für sich. „Mit den Erfolgen kommt das Selbstvertrauen, man wird insgesamt selbstsicherer“, weiß Eglseder, der auch das nötige (Spiel)-Glück im Verlauf der Saison meist auf Seiten seiner Elf sah.

Überdies blieb Regenstauf von Verletzungen verschont, „was auch eine große Rolle spielt. Wir konnten fast immer mit derselben Mannschaft spielen.“ Die Sache mit den ausbleibenden, größeren Verletzungen bekam zuletzt einen Knacks, weil sich Abwehr-Leder Sven Hofmann letzte Woche einen zweifachen Bänderriss zuzog und diese Saison nicht mehr eingreifen kann. „Jetzt müssen andere Spieler in die Bresche springen und werden das auch tun“, möchte der Chefcoach das Saisonaus seines Co-Spielertrainers gar nicht erst an die große Glocke hängen. Beim Heimspiel gegen Bad Abbach (3:0) sorgte in der Innenverteidigung Andreas Halder neben Maxi Hupfloher für Ordnung.

Springt im Moment als Innenverteidiger in die Bresche: Andreas Halder.
Springt im Moment als Innenverteidiger in die Bresche: Andreas Halder. – Foto: Thomas Schneider


An diesem Sonntag nun kommt es am Regensburger Weinweg zum Meisterschafts-Showdown zwischen Regenstauf und seinem Kontrahenten FC Kosova, der mit einem Sieg im heutigen Nachholspiel nach Punkten mit dem TB/ASV gleichziehen kann. Das Hinspiel hatte Kosova 3:1 gewonnen, womit der direkte Vergleich im Falle eines Unentschiedens an den FC gehen würde. „Das Spiel hat natürlich einen vorentscheidenden Charakter, wenn nicht gar einen Finalcharakter“, weiß Matthias Eglseder. Die Konstellation Erster gegen Zweiter am vorletzten Spieltag – besser hätte es ein Drehbuchautor nicht schreiben können. Dieses Spitzenspiel und diese große Chance so kurz vor dem Saisonende haben sich Leppien, Brandl und Co. redlich verdient.

„Natürlich fahren wir dahin, um drei Punkte mitzunehmen“, gibt sich Eglseder angriffslustig. Was der 46-Jähre mit Nachdruck ergänzt: „Beide Seiten haben danach noch ein schweres Spiel vor der Brust.“ So tritt Kosova am letzten Spieltag beim FC Thalmassing, seines Zeichens Tabellendritter, an. Und Regenstauf erwartet zeitgleich den TSV Neutraubling, der dann womöglich noch eine Restchance im Abstiegskampf haben wird.

Sollte der TB/ASV Regenstauf tatsächlich zum zweiten Mal nach 1987 den Sprung in die Landesliga schaffen, würde er das Aufstiegsrecht auch wahrnehmen. Dies wurde intern frühzeitig konzentriert. Der Kern des jetzigen Kader bleibt beisammen. Matthias Egsleder ist schon der Meinung, dass seine Mannschaft das Zeug dazu hat, in der Landesliga bestehen zu können. „Fakt ist aber auch, dass wir uns punktuell nochmal verstärken müssen. Ich denke, dass wir vier neue, gestandene Spieler brauchen.“ Aber das ist (noch) Zukunftsmusik.

Aufrufe: 010.5.2023, 14:20 Uhr
Florian WürtheleAutor