2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Gelingt dem TSV Püchersreuth (in Blau) in der Restrückrunde noch der Turnaround, um das Ticket für eine nächste Kreisklassensaison zu lösen?
Gelingt dem TSV Püchersreuth (in Blau) in der Restrückrunde noch der Turnaround, um das Ticket für eine nächste Kreisklassensaison zu lösen? – Foto: Rainer Rosenau

Trainertausch: Plößberg zieht Reißleine – Püchersreuther Aufholjagd?

Rückblick Kreisklasse Ost: Während sich die SG von einem Trainerwechsel neue Impulse verspricht, will das Schlusslicht wie in der letzten Saison durch einen Schlussspurt den Ligaerhalt noch in trockene Tücher legen

Im letzten Teil des Rückblicks auf die Kreisklasse Ost beschäftigen wir uns mit den sorgenbehafteten Teams im hinteren Tabellendrittel. Wie schon in der letzten Saison – die Mannen von Gerd Bauer sicherten sich über die Relegation den Ligaerhalt – kämpft die SG Störnstein/Wurz (11./17) erneut ums Dasein in der Kreisklasse. Mitstreiter im nervenaufreibenden Abstiegskampf sind der SV Altenstadt/VOH (12./16), die im Sommer 2023 neugegründete Spielgemeinschaft zwischen dem SV Plößberg und der zweiten Mannschaft des SV Schönkirch (13./13) und schließlich der TSV Püchersreuth (14./10), der über den Jahreswechsel hinaus im Besitz der Roten Laterne war. Dass bei einem jeden Team eine erhebliche Leistungssteigerung vonnöten sein wird, um die noch notwendigen Zähler einzufahren, ist hier wie dort zu Beginn der Vorbereitungsphase glasklar.

SG SV Störnstein/Wurz (11. Platz, 17 Punkte, 4/5/7, 27:37 Tore)

Nach den nerven- und kraftraubenden Mühlen der Relegation, die die Spielgemeinschaft des SV Störnstein/SV Wurz am Ende der vergangenen Saison durchlaufen musste, hatte man sich im Sommer 2023 in den Reihen der Verantwortlichen und auch der Mannschaft gewünscht, eine etwas weniger sorgenbehaftete Spielzeit zu erleben. Als das Saisonziel wurde ein weiteres Mal der Klassenerhalt ausgegeben, leider sieht sich die Truppe von Coach Gerd Bauer zum aktuellen Zeitpunkt erneut in der unangenehmen Situation, um diesen mit großen Anstrengungen kämpfen zu müssen.

Der Saisonauftakt wurde nach nur kurzer Pause zwischen Ende Relegation und Vorbereitung auf die neue Spielzeit komplett in den Sand gesetzt. Vier Niederlagen in Folge liessen die SG sofort in den Tabellenkeller rutschen, erst an Spieltag 4 gelang gegen den SV Altenstadt/VOH das erste Erfolgserlebnis. Den Turnaround löste dieser Dreier aber nicht aus, magere fünf Zähler aus den nachfolgenden sechs Matches hatten den Verbleib in den hinteren Gefilden des Klassements zur Folge. Dass die Crew um Kapitän Simon Schönberger dennoch auf sicherem Untergrund den Jahreswechsel feiern durfte, war einer Art Schlussspurt mit fünf Spielen ohne Niederlage vor der Winterpause geschuldet, in der eine merkliche Leistungssteigerung nicht zuletzt bei den Unentschieden gegen die Spitzenteams aus Luhe-Markt und Vohenstrauß, sowie den Heimsiegen gegen den Nachbarrivalen DJK Neustadt und die SpVgg Pirk erkennbar war.

Mit einem Nachholspiel – sicherlich gleich ein sogenanntes Sechs-Punkte-Match – beim mitgefährdeten SV Altenstadt/VOH startet die SG in die Restrückrunde. Und hofft dabei, den vor der Winterpause erzeugten Schwung mitnehmen zu können, wie Trainer Gerd Bauer im kurzen Statement erklärt: "Nach dem Relegationsmarathon am Ende der letzten Saison war der holprige Start beinahe zu erwarten. Allerdings haben wir uns nun Stabilität und Effizienz angespielt und sind auf einem guten Weg. Ziel: Das erklärte Ziel bleibt nach wie vor der Nichtabstieg. Wenn es ganz gut läuft, dann gerne auch mal ohne Relegation."


SV Altenstadt/VOH (12. Platz, 16 Punkte, 4/4/9, 25:41 Tore)

Auch wenn nach den Rängen 6 und 8 in den vorhergehenden Spielzeiten dem Klassenerhalt vor der laufenden Saison oberste Priorität verliehen wurde, insgeheim hatte man beim SVA gehofft, erneut im ruhigen Fahrwasser der Tabelle einen Platz zu finden. Nachdem sich im Sommer des vergangenen Jahres das Personalkarussell im Kader heftig gedreht hatte (6 Abgänge/6 Zugänge), startete die Schreiner-Elf mit zwei Niederlagen in die Saison, ehe ein Remis in Neustadt und ein Heimsieg gegen Pirk eine Wende zum Positiven verhiessen. Doch der Schein trog, drei weitere Einbußen nacheinander liessen den SVA im hinteren Tabellendrittel auf der Stelle treten. Dann allerdings folgte die beste Phase der bisherigen Runde, neun Zähler aus drei Partien – man schien in den Aufzug nach oben eingestiegen zu sein, doch sollten volle Erträge bis zur Winterpause danach ausbleiben. Vier Niederlagen und drei Unentschieden stoppten den Aufwärtstrend, schlussendlich mussten die Mannen um Kapitän Sebastian Kurzka auf dem "Schleudersitz" Weihnachten feiern, was das Besinnliche dabei sicherlich beeinträchtigte.

Mit einem eminent wichtigen Heimspiel gegen den nur einen Punkt besser da stehenden Gast aus Störnstein und Wurz beginnt für den SVA nun das Sportjahr 2024 am 17. März, in der damit auch beginnenden Restrückrunde kreuzt man dann noch mit weiteren drei direkten Konkurrenten die Klingen, hat also selbst noch in der Hand, am Ende über dem Strich stehen zu können.

Trainer Markus Schreiner schildert einen der Hauptgründe für eine bislang unbefriedigende Spielzeit: "Unser Saisonverlauf spiegelt nicht das, was wir uns vorgenommen haben, wieder. Es waren viele Spieler über längere Zeiten verletzt, was wir nie so richtig kompensieren konnten und was uns letztlich auf den Relegationsplatz befördert hat. Nach der Winterpause wollen wir natürlich alles versuchen, uns aus der Schleudersitzposition herauszuarbeiten, um in der kommenden Saison wieder dabei sein zu können."


SG SV Plößberg/Schönkirch II (13. Platz, 13 Punkte, 3/4/9, 19:42 Tore)

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga hatten den SV Plößberg sage und schreibe neun Spieler verlassen. Vorrangiges Ziel war es dann, die neugegründete SG mit den verbleibenden Akteuren aus Plössberg und der zweiten Mannschaft des SV Schönkirch zu formen und eine schlagkräftige Truppe für die Kreisklasse zu stellen. Vor allem in den ersten Wochen der Saison machten sich die Schwierigkeiten dabei bemerkbar, wenngleich die Ergebnisse zunächst Gutes verhiessen. Nach Auftaktniederlage gegen den aktuellen Primus aus Rothenstadt setzten zwei Dreier in Folge positive Akzente. Dann allerdings setzte begann eine Phase andauernder, langer Erfolglosigkeit ein, denn neun Spieltage ohne Erfolgserlebnis folgten, was natürlich ein Abdriften in die unteren Gefilde des Klassements zur Folge hatte. Erst am 7. Oktober durfte die SG wieder einen Sieg bejubeln, die SG Luhe-Wildenau II/Etzenricht II wurde knapp mit 1:0 niedergehalten. Die Bilanz von zwei Niederlagen und zwei Unentschieden in den letzten Partien des Jahres 2023 war dann allerdings nicht so gut, um zu verhindern, auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen.

Dass Potenzial in der Mannschaft steckt, zeigte sie zum Beispiel bei den doch überraschenden Punktgewinnen in Windischeschenbach und Rothenstadt. Weil sie das jedoch zu wenig abruft und weil es aus der Mannschaft deutliche Signale gegeben hatte, dass es so nicht weitergehen kann, sah sich die Vereinsführung des SV Plößberg nun gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Trainer Patrick Krause wurde von seinen Aufgaben entbunden. Als Interimstrainer versuchen nun SVP-Vorsitzender Uwe Hecht und sein Cousin Alexander Hecht neue Impulse zu geben, um die Schäfchen in puncto Klassenerhalt noch ins Trockene zu bringen. "In der Kreisklasse ums Dasein zu kämpfen, ist nicht unser Anspruch. So kann der Saisonverlauf bisher nicht zufrieden stellen, daher auch der Trainerwechsel. Unser absolutes Ziel ist der Klassenerhalt, um dann an den neuen Trainer Sebastian Schell übergeben zu können", so Uwe Hecht zu FuPa. Damit ist nun auch schon das Geheimnis gelüftet, wer bei der SG in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke stehen wird.


TSV Püchersreuth (14. Platz, 10 Punkte, 2/4/10, 17:37 Tore)

Ein beeindruckender Schlussspurt bewahrte den TSV Püchersreuth in der vergangenen Spielzeit vor dem sofortigen Wiederabstieg in die A-Klasse. Nun, dieser wird auch in der laufenden Saison vonnöten sein, um das Ticket für eine weitere Kreisklassensaison zu lösen. Nur zwei Siege gegen Waldau und in Neustadt stehen bislang zu Buche, der Abstand zum Relegationsplatz beträgt sechs, der zum rettenden Ufer sieben Zähler. Das bedeutet, dass der TSV in den verbleibenden Partien nicht nur gegen die direkte Konkurrenz punkten, sondern auch die eine oder andere Überraschung schaffen muss.

Coach Sebastian Schell erklärt, wo die Hauptprobleme liegen: "Mit dem letzten Platz können wir natürlich nicht zufrieden sein. Hauptgrund dafür war einfach zu wenig Konstanz in unseren Leistungen, kaum Durchschlagskraft in der Offensive und die mangelnden personellen Möglichkeiten. Hätten mir meine AH-Spieler nicht immer wieder ausgeholfen, hätten wir das ein oder andere Spiel sogar absagen müssen. Wir werden nicht aufgeben und wollen wenn möglich eine ähnliche Aufholjagd wie letztes Jahr starten. Das Potential dazu haben wir. Abwarten muss ich die mögliche Rückkehr von Verletzen und inwieweit sie schon voll belastbar sind", so Schell.

Eine besondere Brisanz für den Püchersreuther Trainer liegt natürlich in der Partie am Ostermontag, wenn er mit dem TSV auf den Mitstreiter ums Dasein SG Plößberg/Schönkirch II trifft, den er ab der kommenden Spielzeit betreuen wird. Für ihn allerdings keine Frage, wer dort ale Sieger vom Platz gehen soll: "Ich blicke ich natürlich gerne auf die wunderbare Zeit in Püchersreuth zurück. Ich bin hier heimisch geworden, habe ein Haus gebaut, viele Freunde gewonnen und wir haben zusammen viel erreicht. Rein sportlich waren wir uns aber einig, dass es nach sieben Jahren – wenn ich meine Tätigkeit als A-Jugendcoach einrechne sogar zwölf Jahren – Sinn macht, für beiden Seiten etwas Neues zu versuchen. Natürlich will ich mich aber möglichst mit dem Klassenerhalt verabschieden und kann dabei auch auf meinen neuen Verein keine Rücksicht nehmen. Mit Plößberg/Schönkirch war ich schnell auf einer Wellenlänge und möchte dort auf Dauer wieder etwas aufbauen. Wir wollen junge Spieler integrieren und entwickeln. Ich freue mich darauf und weiß, dass wir, egal in welcher Klasse dann, eine schlagkräftige und engagierte Mannschaft stellen werden", so Sebastian Schell zu FuPa.

Aufrufe: 04.3.2024, 17:30 Uhr
Werner SchaupertAutor