2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
90 Minuten lang wurden die Gröbenzeller lautstark von ihren zahlreichen Fans angefeuert.
90 Minuten lang wurden die Gröbenzeller lautstark von ihren zahlreichen Fans angefeuert. – Foto: Peter Weber

Totopokal: Gröbenzell verkauft sich teuer im Zugspitz-Finale – „Das ist viel zu hoch ausgefallen“

Kreisklassist hält mit Bezirksliga-Team mit

0:6 dem FC Penzberg unterlegen und trotzdem das Ziel erreicht: Der SC Gröbenzell hat aus dem Zugspitz-Finale des Totopokals ein Fußball-Fest gemacht.

Gröbenzell – „Es war ein toller Tag“, resümiert SCG-Trainer Deniz Yildirim. Und damit meint der Coach nicht nur das Drumherum mit Blaskapelle, Freibier, Grillen und fast 300 teils lautstarken Fans. Seine Kreisklassen-Kicker hatten dem Tabellensiebten der Bezirksliga Süd spielerisch lange Paroli geboten, auch wenn das Ergebnis etwas anderes suggeriert. „Das ist viel zu hoch ausgefallen“, meint Yildirim. Penzberg habe eigentlich keines seiner sechs Tore großartig herausgespielt.

Doch wenn es aus dem Spiel heraus nicht klappt, hat der Bezirksligist aus dem Landkreis Weilheim-Schongau eben auch andere Mittel: Freistöße zum Beispiel. In der 14. Minute bewies Penzbergs Mittelfeld-Hüne Mirko Ramcic, dass er nicht nur ein Kraftpaket ist, sondern auch ganz viel Gefühl im Fuß hat. Aus knapp 20 Metern halblinker Position schlenzte er den Ball über Gröbenzells Mauer hinweg in die Maschen. Torwart Samuel Pangerl segelte vergeblich durch die Luft. Und zehn Minuten später war es Josef Siegert – diesmal von halbrechts – der den Ball wieder per Freistoß fast deckungsleich im SCG-Kasten versenkte.

Gröbenzell spielt mehr als eine Halbzeit lang in Überzahl

Ein mehr als unglücklicher Rückstand zu diesem Zeitpunkt für die Gastgeber, die gut im Spiel waren und die bis dahin größte Chance hatten. Nach nur wenigen Minuten setzte Defensiv-Anker Florian Hofmann einen Kopfball ans Gebälk. Trotzdem keimte bei Gröbenzell nochmals Hoffnung auf.

Denn in der 37. Minute wechselte Ramcic für einen kurzen Moment von der feinen Klinge zur Sense. Nachdem er von Lukas Schuhmann sekundenlang im Trikot gezogen worden war, trat der Penzberger noch am Boden liegend nach. Konsequenz: Gelb für Schuhmann und Rot für Ramcic. Es war die einzige unsportliche Szene, in einem ansonsten sehr fairen Spiel.

Deniz Yildirim: „Wir mussten natürlich aufmachen, das haben sie ausgenutzt“

In der Folge übernahmen die Gastgeber das Kommando, die Tore machte aber weiter Penzberg. Aus ihrer sicheren Abwehr heraus gelang es den Gästen immer wieder, mit langen Bällen gefährliche Konter zu fahren. „Wir mussten natürlich aufmachen, das haben sie ausgenutzt“, sagt SCG-Trainer Yildirim. Und so sorgte Durim Gjocaj mit dem 3:0 noch vor der Pause für die Vorentscheidung.

Für die 3:0-Vorentscheidung sorgte Penzbergs Durim Gjocaj (in Weiß).
Für die 3:0-Vorentscheidung sorgte Penzbergs Durim Gjocaj (in Weiß). – Foto: Peter Weber

Im zweiten Durchgang bot sich lange das gleiche Bild. Gröbenzell spielte, Penzberg verteidigte. Doch hintenraus schwanden den Gastgebern die Kräfte. In der Schlussviertelstunde schraubten Uros Puskas (74. und 90.) sowie Franz Huber per Elfmeter (81.) das Ergebnis nach oben. Den Heimfans war’s egal. Sie sangen noch beim 0:5 von Pokalsieg, Meisterschaft und „Wir sind alle Gröbenzeller Jungs“. Dass sich die Spieler nach Abpfiff bei ihrem Anhang bedankten, verstand sich von selbst.

Und der Enthusiasmus der Heim-Fans schien ansteckend zu sein. Zum gemeinsamen Siegerfoto sangen dann auch Penzbergs Kicker mit, wenn es hieß: „Wir sind alle Gröbenzeller Jungs.“ (Thomas Benedikt)

Aufrufe: 01.5.2023, 12:43 Uhr
Thomas BenediktAutor