2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
– Foto: Marcel Junghanns

Topspiel erarbeitet

Der FC Rot-Weiß Erfurt empfängt am 15. Spieltag den FC Energie Cottbus im Gipfeltreffen der aktuellen Regionalliga-Saison.

Hätte dies vor der Saison jemand Kay Seidemann gesagt, hätte der 22-Jährige wohl nur müde gelächelt. Dabei hat der achtfache Torschütze des FC Rot-Weiß Erfurt selber einen großen Anteil, dass sich der Aufsteiger dieses Topspiel gegen Cottbus (LIVE am Sonntag ab 13 Uhr im FuPa-TICKER) erarbeitet hat.

Gemeinsam mit Artur Mergel bildet Kay Seidemann aktuell das gefährlichste Sturmtandem der Regionalliga Nordost. Beide haben je acht Treffer auf der Habenseite und damit fast die Hälfte aller Erfurter Treffer (34) erzielt. Erst am letzten Wochenende schickte RWE die auswärtsstärkste Mannschaft aus Babelsberg mit sechs faulen Eiern in der Reisetasche nach Hause - zweimal traf Seidemann, dreimal Mergel. "Wir verstehen uns einfach alle sehr gut auf und neben dem Platz. Jeder freut sich für jeden, wenn er trifft. Für Artur läuft es sehr gut und ich freue mich auch für ihn", beschreibt Kay Seidemann. Doch alleine der freundschaftliche Umgang ist nicht der alleinige Erfolgsfaktor der Erfurter.

Neben einem gewissen Talent bei den Erfurter Spielern, ist es vor allem Fleiß und harte Arbeit, wie Kay im Gespräch mit FuPa Thüringen verdeutlicht. "Wir sind sehr gut drauf und niemand hätte damit gerechnet, wo wir aktuell stehen. Harte Arbeit zahlt sich eben aus. Wir haben zudem einen sehr guten Kader und jeder ist heiß zu spielen. Erst recht vor so einem Spiel gegen den stärksten Gegner der Liga", so Seidemann. Dabei brauchte er selber ein Jahr um so richtig bei RWE durchzustarten. Die Oberliga-Aufstiegssaison lief für den vom 1. FC Merseburg gekommenen Offensivflitzer eher durchwachsen - 16 Spiele, zwei Tore. In 14 Regionalliga-Partien netzte Seidemann nun schon acht Mal. Wie kam es zur Leistungsexplosion? "Im letzten Jahr bin ich nicht so richtig angekommen. Jetzt fühle ich mich einfach sehr wohl in Erfurt. Ich habe viel dem Trainer zu verdanken, der mir die Chance gegeben hat, mich zu beweisen. Und ich arbeite selber auch dafür vieles besser zu machen. Bis jetzt ist es mir gelungen", spricht Kay über seine eigene Entwicklung.

Eigene Stärke und Fans im Rücken

Mit breiter Brust geht er nun in das Spitzenspiel gegen Cottbus. Dass der FC Energie auswärts verwundbar ist, spiegelt sich in der Bilanz auf fremden Plätzen wieder. In sieben Partien gab es hier drei Niederlagen und nur zwei Siege für die Lausitzer. RWE hingegen ist das zweitbeste Heimteam der Regionalliga (hinter Cottbus). Doch Statistiken sind ja bekanntlich da, um widerlegt zu werden. Vielmehr als mit den Zahlen beschäftigt sich Kay deshalb mit Sachen, die er auch beeinflußen kann - dem Spiel. "Wichtig ist, dass wir noch besser stehen als gegen Babelsberg. Wir dürfen nie abschalten. Cottbus ist eine spielerisch gute Mannschaft und auch der Aufstiegsfavorit", sagt er zum Gegner. Vielmehr aber besinnt sich der 22-Jährige auf die eigenen Stärken. "Unser Umschaltspiel ist aktuell überragend. Das geht beim Torwart los und hört im Sturm auf. Wir gewinnen immer als Team", hebt er eine Stärke heraus. Vor allem seine Schnelligkeit und die gewonnene Abschlussstärke tun hier RWE sichtbar gut.

Und neben den elf Mann auf dem Feld ist auch der 12. Mann im Steigerwald ein wichtiger Faktor, wie Kay unterstreicht: "Ich hoffe auf ein gutes Spiel und ein volles Haus. Wir bedanken uns bei den Fans für die bisherige Unterstützung. Wir hoffen, dass so viele wie möglich kommen und uns gegen Cottbus unterstützen. Wir brauchen euch. Ohne euch würden wir wohl nicht da stehen, wo wir aktuell stehen. Niemand sollte sich so ein Topspiel entgehen lassen bei dem die aktuell zwei besten Mannschaften der Regionalliga aufeinandertreffen." Dem ist wohl nichts mehr hinzufügen...

Aufrufe: 02.12.2022, 12:00 Uhr
André HofmannAutor