Tom Hirsch: Treffer im besonderen Treffen erwünscht

Nun traf er zweimal nicht, prompt gab es zweimal keinen Sieg, sondern eine Niederlage daheim gegen den FC Kray (1:2) und ein Remis bei den Sportfreunden Hamborn (2:2).

Nun ist Hirschs Quote mit sieben Treffern in acht Spielen natürlich immer noch sehr stark für einen Zugang, der vor dieser Saison aus der Landesliga kam. In der vergangenen Spielzeit hatte der 26-Jährige den MSV Düsseldorf mit sagenhaften 24 Toren und zwölf Assists in 26 Spielen in die Oberliga geschossen – und am Sonntag gibt es nun das Wiedersehen, wenn der Aufsteiger ab 15 Uhr im Ratinger Sportpark gastiert. Welcher Gegner wäre besser geeignet, Hirschs klitzekleine Torflaute zu beenden?

Zumal der MSV als Tabellen-14. normalerweise klarer Underdog sein sollte bei den sechstplatzierten Ratingern, die höhere Regionen anstreben und eine deutlich längere Pause hatten: Während 04/19 zuletzt am Mittwoch, 21. September in Hamborn spielte, mussten die Düsseldorfer noch am vergangenen Mittwoch daheim gegen eben jene Sportfreunde ran, wobei ihnen der ehemalige Fortuna-Profi Assani Lukimya mit einem späten Treffer ein 3:3 sicherte.

Das verdeutlicht schon, dass der MSV kein klassischer Aufsteiger ist, neben Lukimya hat er in Mehmet Boztepe noch einen zweiten Ex-Profi in seinen Reihen, zudem ist aus Ratingen vor dieser Saison Mohamed Benslaiman nach Düsseldorf gewechselt und hat schon zweimal getroffen. „In Aleksandar Bojkovski, der aus Wülfrath kam, hat der MSV noch einen guten Stürmer, an dem wir auch interessiert waren“, ergänzt Martin Hasenpflug. Der 04/19-Trainer bekundet dann: „Der MSV hat eine sehr starke Mannschaft, das haben auch die Ergebnisse gezeigt. Immerhin hat er auch Unentschieden bei der SSVg Velbert gespielt. Trainer Mohamed El Mimouni leistet dort gute Arbeit, das Potenzial, am Ende einen Mittelfeldplatz zu haben, ist in jedem Fall da. Der MSV hat den Kern aus der Vorsaison gehalten, einen eingespielten Stamm, und sich punktuell verstärkt.“

Allerdings auch seinen Top-Scorer an Ratingen abgeben müssen. „Das tut den Düsseldorfern sicherlich weh, dass Tom zu uns gegangen ist. Wir sind im Gegenzug froh, dass wir ihn von uns überzeugen konnten und er auch schon gezeigt hat, dass er seine Quote auch in der Oberliga haben kann“, sagt Hasenpflug über Hirsch, dessen kleine Tor-Pause ihm keine Sorgen bereitet: „Das ist eine Phase, die ein Offensivspieler schon einmal hat. Da wurde dann vielleicht eine Chance vergeben, und dann läuft da ein Film ab, der einen hemmt. Aber wenn er ein Tor schießt, dann läuft es auch wieder“, sagt Hasenpflug überzeugt. Ob das nun „ausgerechnet“ gegen den ehemaligen Verein gelingt? „Generell sind Spieler gegen ihren Ex-Klub besonders motiviert, aber Tom ist ja nicht im Groll aus Düsseldorf weg gegangen. Es gab eine gute Harmonie zwischen ihm und dem Verein. Aber für uns wäre es natürlich schon wichtig, wenn er direkt wieder treffen würde“, sagt Hasenpflug.

Der 04/19-Trainer weiß: „Das wird eine harte Nuss, die wir knacken müssen, aber wir gehen in das Spiel, um drei Punkte zu holen. Ein Sieg wäre wichtig für uns, um den Anschluss nach oben zu halten.“ Bei diesem Unterfangen muss Hasenpflug auf Defensivkünstler Gianluca Silberbach verzichten, der in Hamborn Gelb-Rot sah, und auf den langzeitverletzten Außenverteidiger Bo Lasse Henrichs. Hasenpflug freut sich: „Bis auf das unnötige Foul an Bo sind wir vom Verletzungspech bislang verschont geblieben. Bis auf ihn und Gianluca sind alle da.“ Natürlich auch Tom Hirsch.