Teil 2: Oberliga-Trainer sprechen über Favoriten und Überraschungen

Im ersten Teil dieser Mini-Serie sprachen Sören Titze (SC Victoria), Jörg Schwarzer (TuRa Harksheide), Özden Kocadal (HEBC), Marius Nitsch (USC Paloma) sowie Thorben Reibe (FC Union Tornesch) über die Favoriten und Überraschungen.

Hier kommen nun die für diesen Artikel angekündigten Trainer zu Wort:

TSV Sasel, Trainer Danny Zankl:
„Der absolute Meisterschaftsfavorit ist und bleibt für mich natürlich die TuS Dassendorf. Das auch zurecht. Sie haben sehr zielgerichtet gute Transfers getätigt. Ich muss aber auch sagen, dass ich als zweiten Favoriten so ein bisschen den SC Victoria dahinter sehe. Denen traue ich eine konstante Saison zu. Sie haben einen guten Kader. Und ich glaube, dass sie diese Saison ein bisschen mehr herausholen können, als sie es letztes Jahr geschafft haben. Zudem gibt es für mich noch zwei weitere Mannschaften, die im oberen Drittel spielen werden. Bei denen liegt es aber so ein bisschen an der Konstanz, inwieweit sie ganz oben eingreifen können. Und das sind für mich der USC Paloma und der ETV. Für mich werden das die beiden Teams sein, die mit einer sehr guten Spielanlage und auch mit ihrem wirklich sehr guten Kader Favoriten für das obere Drittel sind. Nicht für die Meisterschaft aber zumindest im Kampf um die ersten fünf, sechs Plätze. Und wie gesagt: Sollten sie eine gute Konstanz halten können, geht da als Überraschung vielleicht auch ein bisschen mehr.“

Aufsteiger FC Türkiye Wilhelmsburg, Trainer Daniel Sager:
„Ich glaube, dass der Favorit auf den Meistertitel nach wie vor der Serienmeister Dassendorf ist. Weil sie einfach an ihrer Qualität nicht abgebaut haben. Und das auch schon über Jahre hinweg. Was dahinter passiert, kann ich nicht sagen. Auch nicht, ob es eine Überraschungsmannschaft geben wird. Wenn man sich die Ergebnisse der Testspiele anschaut, scheint es, dass viele in der Vorbereitung ein paar Probleme hatten. Ich denke aber das der FC Süderelbe auch ganz gut mit ins Rennen geht. Die haben gut aufgerüstet. Außerdem wird auch Sasel eine gute Rolle spielen, was aber keine Überraschung ist. Sie spielen ja auch schon seit Jahren oben mit. Auch Paloma kann in der Tabelle oben zumindest mitspielen. Ansonsten muss man einfach mal gucken, wie verschiedene Mannschaften mit ihren Umbrüchen umgehen. Wie zum Beispiel Altona, bei denen es einen großen Umbruch gab. Ich denke, dass es viele Kandidaten für eine Überraschung gibt. Aber wer wirklich für eine sorgen könnte oder wird, wird man dann nach dem zehnten Spieltag sehen.“

Altona 93, Trainer Andreas Bergmann:
„Für das Thema bin ich natürlich nicht der optimalste Ansprechpartner, weil ich die Oberliga noch nicht so kenne, um sie einschätzen zu können. Ich hatte natürlich schon das ein oder andere Spiel in der Liga gesehen. Aber eine wirkliche Meinung darüber bilden, wer Meister wird oder sonst noch gut aufspielen könnte, kann ich nicht. Im Pokal haben wir in Dassendorf gespielt. Da konnten wir natürlich sehen, über welche individuelle Klasse das Team verfügt. Und allein auf Grund dessen kommt man wohl nicht drumherum, dass Dassendorf wieder ein starker Meisterschaftsaspirant sein wird. Aber alle anderen kann ich diesbezüglich definitiv so nicht einschätzen. Respekt habe ich vor allen Teams. Überall wird gut gearbeitet. Jeder hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Und dementsprechend wird das für uns zumindest ein interessantes Jahr werden. Wir müssen schauen, wie wir uns in der Liga schlagen. Ich bin jetzt nach unserem Umbruch erstmal darauf fokussiert, eine neue hungrige Mannschaft aufzubauen.“

Vom amtierenden Meister TuS Dassendorf, Trainer Jean-Pierre Richter:
„TuS Dassendorf wird Meister. Die anderen Mannschaften sind zwar besser geworden, aber das heißt für uns, dass wir gucken müssen, den Vorsprung, den wir seit einem halben Jahr nicht mehr haben, wieder zurückbekommen. In der letzten Rückrunde waren wir nicht die beste Mannschaft. Da hatten wir zu viele Niederlagen. Das dürfen wir nicht vergessen und müssen deshalb schauen, was in dieser Saison möglich ist. Aber trotzdem wissen wir für uns, dass wir absoluter Meisterschaftsfavorit sind und auch den Pokal wollen wir so erfolgreich wie möglich gestalten. Nur die Wahrscheinlichkeit, dass das so eintritt, ist geringer geworden als letztes Jahr. Das muss man akzeptieren, dass die Gegner besser geworden sind. Deswegen glaube ich, dass die Saison ganz cool wird.“

SV Rugenbergen, Trainer Michael Fischer:
„Die Meisterschaft wird wieder nur über Dassendorf gehen. Ich denke, dass ihre individuelle Qualität wieder so groß sein wird, dass es dann auch in gewissen Spielen, die sich vielleicht eigentlich sehr ausgeglichen gestalten, am Ende wieder für einen Sieg langt. Wenn dann ein Herr Maggio oder ein Herr Harnik sagen: `Gib mir mal den Ball, ich entscheide mal das Spiel´. Das werden sie dann nämlich auch so machen. Was hinter Dassendorf in der Tabelle passiert: Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine große Überraschung sein wird, aber der ETV ist in dem Sinne kein typischer Aufsteiger. Ich denke, dass der ETV eine sehr wichtige Rolle in der Liga spielt. Ich glaube, dass diejenigen die Ahnung von Fußball haben, um die Qualität des ETV wissen. Sie sind zwar Aufsteiger aber sie werden mit dem Abstieg nicht mal annähernd etwas zu tun haben. Im Allgemeinen glaube ich, dass es eine super interessante Liga wird. Es werden Mannschaften mit dem Abstieg zu tun haben, die damit überhaupt nicht gerechnet hatten. Insgesamt sind die Oberligisten von ihrer Qualität einfach enger zusammengerutscht und dann muss man mal gucken, was da passiert.“



In der nächsten Meisterschafts-Umfrage lest ihr, was die Trainer Sidnei Marschall (Hamm United FC), Stefan Gehrke (Concordia Hamburg), Torben Wacker (Hamburger SV III) und Philipp Obloch (TuS Osdorf) zur kommenden Saison zu sagen haben.