2024-05-10T08:19:16.237Z

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Vor einer Kulisse von 350 Zuschauern setzte sich der SVW Mainz II im Elfmeterschießen gegen die Spvgg. Essenheim (blau).
Vor einer Kulisse von 350 Zuschauern setzte sich der SVW Mainz II im Elfmeterschießen gegen die Spvgg. Essenheim (blau). – Foto: Michael Wolff

SVW Mainz II feiert historischen Kreispokalsieg

Im Elfmeterschießen setzt sich der C-Klassen-Vizemeister mit 4:3 gegen die Spvgg. Essenheim durch

ZORNHEIM. Die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Und es war in der Tat ein historischer Erfolg. Zum ersten Mal überhaupt hat sich der SVW Mainz II am Mittwochabend den Pott geschnappt. In einem epischen Kreispokalfinale vor 350 Zuschauern auf dem Zornheimer Rasenplatz setzten sich die Fußballer des C-Klassen-Vizemeisters mit 4:3 (0:0, 0:0, 0:0) im Elfmeterschießen gegen den klassenhöheren B-Ligisten Spvgg. Essenheim durch – und machten die dunkle Nacht zum helllichten Tag.

Mit „Schalalalala SVW“-Rufen, wilden Sprechchören und verrückten Tanzeinlagen zeigten die Rot-Schwarzen, was ihnen dieser Triumph bedeutet. Erfolgscoach Donald Lepper bekam in diesem Trubel von Jungspund Yannis Ikan hinterrücks eine ordentliche Bierdusche verpasst. „Ich bin sehr begeistert“, schwärmte Lepper. „Nach 56 Jahren habe ich zum ersten Mal diesen Pokal geholt – noch nie als Spieler und nie als Trainer.“
Entscheidend war für ihn „definitiv unser Torwart Seyfullah Pala“. Der 23-Jährige entpuppte sich für die Essenheimer als Elfmeterschreck. Und das, obwohl er nicht der Größte ist und deshalb von einem übermütigen Essenheimer Anhänger („Der kommt ja noch nicht mal an die Latte“) halb im Spaß verspottet worden war. „Vorm Elfmeterschießen habe ich zum Seyfu gesagt, dass er zwei hält“, verriet Lepper. „Er hat sich an die Order gehalten.“ Pala entschärfte die Schüsse von Felix Kauf und Patrick Brachmann. Den Ball von Laurin Rüdel parierte Pala ebenfalls. Doch weil sich seine Beine zu früh von der Linie gelöst hatten, ließ der 20 Jahre alte Schiri Tillmann Zielke (Alemannia Waldalgesheim) wiederholen. Im zweiten Versuch lochte Rüdel ein.

Die Bilder zum historischen Erfolg des SVW II findet ihr hier.

„Wir sind so ein eingeschweißter Haufen im Moment, wir sind so zusammen, wir halten zusammen – keiner ist arrogant, keiner hebt ab“, betonte Lepper. „Und wir spielen souverän unsere Dinger runter. Obwohl die Essenheimer spielerisch richtig gut waren und immer wieder mit gefährlichen Kontern bestochen haben. Wir waren am Schluss ausgepowert, haben uns zu tief hinten reingestellt und hatten nicht mehr so viel nachzulegen gegen einen Gegner, der da mit drei oder vier Stürmern gespielt hat. Ich sage mal so: Der Glücklichere hat das Ding gewonnen.“ Für seinen „Co“ Giovanni Rappa waren „die besseren Nerven“ ausschlaggebend. Mehmet-Akif Isiktas, Yasin Özdemir, Aykut Nergis und Pascal Ries verwandelten vom Punkt, für Essenheim trafen neben Rüdel nur Janis Heinze und Jan Itjeshorst. „Unsere ´Zweite´ hat eine sensationelle Saison gespielt und nach dem Aufstieg mit dem Pokalsieg den Deckel drauf gemacht“, freute sich Weisenaus Landesliga-Coach Jochen Walter. „Sie hat wieder ein tolles Bild vom SVW abgegeben.“

Keine Tore in 120 Minuten

Dass es zum Elfer-Shootout kommen würde, hatte sich angebahnt. In einem zähen, zerfahrenen und ausgeglichenen Match ohne besonders viele Eyecatcher waren dicke Chancen lange Zeit dünn gesät. „Nach einer Viertelstunde haben wir es gut gemacht“, analysierte Essenheim-Coach Kevin Tscheuschner. „In der zweiten Halbzeit waren wir klar die überlegene Mannschaft, hatten die besseren Chancen, haben sie aber leider nicht gemacht, wobei der Weisenauer Torwart auch sehr gut gehalten hat.“ Spielerisch hatte der SVW, der mit vier landesligaerfahrenen Kickern aufgelaufenen war und dessen Startelf ein Durchschnittsalter von 22,7 Jahren hatte (Essenheim: 26,8), mehr gute Aktionen. Auffällig waren die gertenschlanken Techniker Yannis Ikan, der nach einem beherzten Einsteigen in der 111. Minute Gelb-Rot sah wegen wiederholten Foulspiels, und Simon Günsch. Die Weisenauer erspielten sich 7:5 Chancen und 8:5 Ecken. Der gefürchtete Essenheimer Stoßstürmer Janis Heinze hatte gegen die stabile Defensive um Routinier Isiktas einen schweren Stand. Auf der anderen Seite kamen Ries und Enis Duru nie wirklich durch.
„Fußballerisch war es mit Sicherheit kein Leckerbissen von unserer Seite“, resümierte Essenheims Ex-Oberliga-Spieler Jan Itjeshorst. „In der ersten Halbzeit haben wir wenig Land gesehen, sind viel hinterhergelaufen, haben aber gut verteidigt.“ Nach der Pause seien „die langen Bällen besser angekommen. Wir haben gekämpft – fußballerisch war der SVW die bessere Elf“.

Von tiefer Traurigkeit war hernach aber keine Spur bei den „Blauen“, die sich am Donnerstagmorgen mit 24 Mann zur Abschlussfahrt nach Prag aufgemacht haben. „Wir haben uns auf gar keinen Fall etwas vorzuwerfen“, so Tscheuschner. „Das war ein super Spiel von meinen Jungs, von denen in der Verlängerung viele von Krämpfen geplagt waren. Nach diesem Spielverlauf bin ich trotzdem zufrieden mit der Mannschaft.“ Insbesondere von den mehr als hundert mitgereisten Fans sei es eine „Mega-Leistung“ gewesen, die hätten mit Megafon, Trommeln, erstklassigem Support und blau-weißen Fahnen für „eine sehr geile Stimmung“ .gesorgt. Keine Frage: In punkto Anfeuerung stellten die Essenheimer die SVW-Anhängerschaft in den Schatten. Tscheuschners Fazit: „Wäre es nach den Fans gegangen, hätten wir das Ding klar gewonnen…“

SVW Mainz II: Pala – Özdemir, Bruckmann, Isiktas, Ikan – Anderton, Geuder (91. Nergis) – Kranz Saboya (91. Wald), Duru (105. N. Lepper), Günsch – Ries.
Spvgg Essenheim: Böhme – Rheingans (76. Mayer, 98. E. Ielapi), Brachmann, Künz (48. Kauf) – Itjeshorst – Kleine (82. Lipp), Menkhaus, Haag, Rüdel – F. Ielapi (71. Müßig), Heinze.

Aufrufe: 08.6.2023, 11:30 Uhr
Michael HeinzeAutor

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