2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Eng ging's zu im Derby zwischen Krettnach und Wiltingen/Oberemmel. Und am Ende trennten sich beide Teams auch remis.
Eng ging's zu im Derby zwischen Krettnach und Wiltingen/Oberemmel. Und am Ende trennten sich beide Teams auch remis. – Foto: Andreas Arens

Nullnummer im Tälchen – Derbyrivalen stehen vor Kooperation

Kreisliga B Trier/Saar: Chancen gab es genügend im Nachbarschaftsduell zwischen dem SV Krettnach und der SG Wiltingen/Oberemmel, aber keine Tore. Hinter den Kulissen wird eine Spielgemeinschaft vorbereitet. VIDEOINTERVIEWS

Das Derby in der Kreisliga B Trier/Saar zwischen dem SV Krettnach und der SG Wiltingen/Oberemmel am Dienstagabend (Endstand: 0:0) könnte auf absehbare Zeit das letzte gewesen sein. Nachdem sich beide Seiten vor ein paar Jahren schon mal sehr nahe gekommen waren, eine Spielgemeinschaft damals aber platzte, gibt es nun einen neuen Anlauf. So hat der SV Krettnach seine Mitglieder für Donnerstag, 19. Mai, 19.30 Uhr, zu einer außerordentlichen Versammlung ins Vereinshaus in Konz-Niedermennig eingeladen. Im Mittelpunkt steht dabei die „Aussprache und Abstimmung über die Bildung einer Spielgemeinschaft mit der SG Wiltingen/Oberemmel im Seniorenbereich“.

Auch in Krettnach und bei der benachbarten Spielgemeinschaft wird das Personal immer knapper. Deshalb soll nach FuPa-Informationen zudem der FC Kommlingen weiterer Kooperationspartner (für die dann in der D-Klasse angesiedelte SG-Mannschaft) werden.

Das Derby vor 150 Zuschauern offenbarte, dass sowohl der SVK wie auch die SG gerade im Sturm große Schwierigkeiten haben. Der Versuch, den vor rund einem halben Jahr berufs- und privatbedingt nach Köln abgewanderten Andreas Decker – am Sonntag beim 6:0 in Temmels gegen die SG Obermosel Nittel fünffacher (!) Torschütze – auch für die Partie gegen Wiltingen/Oberemmel zu aktivieren, zerschlugen sich. Dabei hatte sein Name noch auf dem Spielberichtsbogen gestanden.

Tim Meurer, Spielertrainer der SG Wiltingen/Oberemmel:

Für den treffsicheren Goalgetter wäre es wohl ein Leichtes gewesen, eine der zahlreichen Chancen auf Krettnacher Seite zu verwerten. Noch nicht mal eine Minute war gespielt, da setzte David Gerten den Ball am leeren Tor der Gäste vorbei. Die Hausherren hatten zunächst das Geschehen im Griff und überbrückten immer wieder schnell das Mittelfeld. Bereits in der vierte Minute die nächste Gelegenheit; diesmal scheiterte Lukas Köster am Pfosten. Beim Nachschuss von Gerten entschied der souveräne Schiedsrichter Jannic Berweiler aus Trier-Feyen zurecht auf Abseits. Mit ihrer einzigen nennenswerten Offensivaktion wären die vom diesmal verletzt von draußen zuschauenden Spielertrainer Tim Meurer gecoachten Gäste ums Haar in Führung gegangen. Nach Flanke von Carsten Meurer köpfte Alexander Jakoby freistehend am Krettnacher Kasten vorbei. Auf der Gegenseite hatten Köster, Dominik Bosl, Gerten und Lucas Bergmann (15., 24., 25., 29.) weitere sehr gute Gelegenheiten, ließen sie aber allesamt aus.

Der Chancenwucher der Hausherren auf dem Nebenplatz in Niedermennig (das Hauptfeld verfügt über kein Flutlicht) hielt in der zweiten Hälfte an, zunächst zumindest. Ein Drehschuss von Köster klatschte an den Wiltinger Pfosten (47.), dann rettete der aufmerksame SG-Schlussmann Philipp Benzkirch zweimal per Fuß – zunächst gegen Krettnachs großen Antreiber, Kapitän Matthias Kugel (47.), dann gegen Bergmann (51.). Auch Lukas Kugel fand bei einem Kopfball seinen Meister in Benzkirch.

Sebastian Lorenz, Trainer des SV Krettnach:

Der Druck der Krettnacher ebbte ab. Nun kam auch Wiltingen/Oberemmel zu Chancen. Den Gastgebern schien nach einem andauernden Anrennen die Puste auszugehen. René Harald Fischer tauchte zweimal gefährlich vor dem von René Gerhards sicher gehüteten Kasten auf (57., 80). Sven Guthmann wurde nach gut einer Stunde im letzten Moment geblockt (61.), und ein Freistoß von Bastian Hennen strich nur knapp übers Tor (71.). Wiltingen kombinierte gegen Ende auch gut – in Minute 80 schoss Fischer nach Zuspiel von Sebastian Esch und Guthmann drüber.

Nach zuvor sieben Niederlagen in Folge, die sein Team aus dem scheinbar gesicherten Mittelfeld wieder in den Tabellenkeller fallen gelassen hatten, atmete Tim Meurer auf: „Es ist ein Punkt, mit dem wir zufrieden sein können. Krettnach hat viel Druck gemacht, wir sind dann aber anders aus der Kabine rausgekommen.“ Am Samstag, ab 18 Uhr, im nächsten Derby daheim in Oberemmel ein Dreier gegen Schlusslicht SG Kanzem/Wawern, „und wir bleiben in der Klasse“, weiß der SG-Coach. Bei dann sieben Punkten Vorsprung und nur noch zwei Spieltagen wäre sein Team auch rechnerisch nicht mehr einzuholen.

Meurers Gegenüber Sebastian Lorenz trauerte den vielen vergebenen Möglichkeiten nach: „Leider haben wir zu Beginn der beiden Halbzeiten versäumt, die Tore zu machen. Am Ende wurde Wiltingen/Oberemmel stärker. Unterm Strich müssen wir mit dem Unentschieden leben.“

Krettnachs Chancen auf den Klassenverbleib – bekanntlich steigt nur der Tabellenletzte ab – sind mit aktuell sechs Punkten Vorsprung auf Kanzem/Wawern sehr gut. Am Samstag, ab 17.30 Uhr, im Heimspiel gegen die SSG Mariahof würden sie nur allzu gerne mit einem Dreier für weitestgehende Klarheit sorgen. Ob dann Goalgetter Decker noch einmal reaktiviert wird? „Tendenziell eher nein, aber wir arbeiten dran …“ ließ sich Lorenz entlocken.

SV Tälchen Krettnach – SG Wiltingen/Oberemmel 0:0
Krettnach: René Gerhards - Lukas Kugel, Martin Willems, Lukas Köster, Fabian Schmidt, Daniel Zillgen, Matthias Kugel, Dominik Bosl (71. Niklas Wichterich), David Gerten (80. Yannik Steffes), Lukas Reuter (83. Justin Molitor), Lucas Bergmann
Wiltingen: Philipp Benzkirch - Bastian Hennen, Alexander Jakoby, Michael Karges (84. Jonas Hirtz), Christian Thomm, Achim Bechthold, Timm Friend, Philipp Breser, Rene Harald Fischer, Carsten Meurer (46. Sven Guthmann), Florian Ternes (71. Sebastian Esch)
Schiedsrichter: Jannic Berweiler (Trier) - Zuschauer: 150
Tore: Fehlanzeige

Aufrufe: 011.5.2022, 23:42 Uhr
Andreas ArensAutor