2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Torschützen des SV Hinterzarten beim 2:0-Sieg im letzten Saisonspiel in Immendingen: Daniel Martin (links) und Goran Misic
Die Torschützen des SV Hinterzarten beim 2:0-Sieg im letzten Saisonspiel in Immendingen: Daniel Martin (links) und Goran Misic – Foto: Scheu

Nurhan Ardiclik, Trainer des SV Hinterzarten: "Es war eine enge Kiste"

Dank der besseren Tordifferenz ist der SV Hinterzarten Kreisliga-A2-Meister und steigt auf. Der FC Löffingen II steigt ohne Sieg in 24 Spielen ab.

Der SV Hinterzarten hat eine spannende Saison in der Fußball-Kreisliga A 2 mit dem Titelgewinn gekrönt. Die Tordifferenz gab den Ausschlag. Eine Albtraum-Saison ohne Sieg hat der FC Löffingen II hinter sich und steigt ab. Die SG Schluchsee/Feldberg konnte die sportliche Degradierung gerade noch verhindern und bleibt in der Liga.


SV Hinterzarten

Nurhan Ardiclik hatte die richtige Vorahnung: Schon vor Monaten sagte der Hinterzartener Trainer seinen Spielern, man müsse am Torabschluss arbeiten, womöglich komme es am Ende noch auf die Tordifferenz an. Genau so kam es. Nachdem der SV Hinterzarten und die SG Riedöschingen/Hondingen ihr letztes Saisonspiel gewonnen hatten – beide auswärts mit 2:0 – waren beide Mannschaften weiterhin punktgleich (58). Das bessere Torverhältnis – plus 55 gegenüber plus 39 – machte die Hinterzartener zum Meister der Kreisliga A 2 und Aufsteiger in die Bezirksliga. "Es war eine enge Kiste", sagt Ardiclik, entsprechend groß sei die Freude. Erleichtert ist der Trainer, dass seiner Mannschaft nach der harten Saison die Relegation erspart bleibt, denn "auch bei mir ist der Akku leer", bekennt Ardiclik. Der Titel sei verdient, denn der HSV habe "eine großartige Saison gespielt". Dafür sprechen auch die Zahlen: Bei den meisten Siegen (18) und den wenigsten Niederlagen (zwei) der Staffel kann der Tabellenzweite noch mithalten, ebenso habe beide Teams nur 17 Gegentore kassiert. Doch 72 Tore haben nur die Hinterzartener zu bieten und vor allem standen sie an 22 von 26 Spieltagen ganz oben. Trotz dieser Dominanz sieht der Trainer auch noch Schwächen, wenn seine Elf das Spiel machen muss. Weil gleich sechs Langzeitverletzte über Monate ausfielen, musste viel umgestellt werden, doch der große Kader habe das gut gemeistert. Dass die zweite Mannschaft auch Meister wurde, sei "super", alle Trainer im Verein arbeiten laut Ardiclik sehr gut zusammen. Zum bisherigen Kader kommen zwei eigene Junioren, Torwart Florian Ketterer aus Saig und vielleicht noch ein, zwei Neue. Ardiclik macht gerne weiter, denn "es passt alles".

SV Eisenbach

Wer am letzten Spieltag die beste Saisonplatzierung erreicht, hat einiges richtig gemacht. Das bestätigt Giovanni Castiglione. Mit dem 2:2 in Pfohren haben sich seine Eisenbacher vor die punktgleiche SG Kirchen-Hausen (41) auf den dritten Platz verbessert und damit ihr Saisonziel "erste Vier" erreicht. Doch laut Trainer wäre noch mehr möglich gewesen. Allerdings nur mit besserer Trainingsbeteiligung und größerer Auswahl bei den Spielen. Doch das verhinderten "Corona, Urlaub, Familienfeste, es war immer ’was los". Die Mannschaft sei kaum einmal komplett gewesen, es gab sehr viel Wechsel und speziell in der Offensive "fehlten immer vier, fünf Spieler". Alle, die spielten, hätten sich ins Zeug gelegt, erkennt Castiglione an. Dass es jenen, die weniger trainiert hatten, an Kondition fehlte, habe sich öfters in der zweiten Halbzeit bemerkbar gemacht. Als beste Saisonleistung bleibt der 5:0-Heimsieg über Kirchen-Hausen in Erinnerung. Bei der Entwicklung der Mannschaft legte der Trainer Schwerpunkte auf Technik und Taktik – "jetzt können sie’s", sagt er. Vielleicht auch deshalb der richtige Zeitpunkt für den Abschied nach drei Jahren, Giovanni Castiglione will eine Pause. Die Mannschaft bleibt zusammen bis auf Marius Pfeiffer, der seine Laufbahn beendet, und Keeper Tobias Schätzle, der sich aber weiter als Torwart-Trainer engagiert. Als Stärken der Eisenbacher Kicker nennt der scheidende Trainer Kampfgeist, Willen und "sie sind ein Team".

FC Lenzkirch

Eigentlich habe man "die vorne" ärgern wollen, nach zwei Corona-Runden sei aber "alles ein bisschen schwieriger gewesen als sonst", sagt Trainer Fabian Kanefeyer. Personelle Sorgen prägten die Rückrunde, der siebte Platz in der Abschlusstabelle gehe deshalb in Ordnung. Kurz vor Saisonende legte die Lenzkircher Mannschaft mit vier hohen Niederlagen – zweimal 1:6, 0:5 und 1:4 – eine besonders deprimierende Serie hin, bekam aber die Kurve und gewann die letzten beiden Saisonspiele wieder. Dafür, dass die Mannschaft auswärts (19 Punkte) erfolgreicher war als auf eigenem Platz (14 Punkte), hat Kanefeyer keine Erklärung – ist aber so. Er lobt den Zusammenhalt und den Teamgeist der Mannschaft, auch die Spieler aus der Zweiten, die mangels Alternativen in der Ersten aushelfen mussten, "hätten alles gegeben". Kanefeyer wird den FC Lenzkirch auch in der kommenden Saison coachen.

SG Unadingen/Dittishausen

"Rundum zufrieden" ist Thomas Wolf mit dem Abschneiden seiner SG aus den Löffinger Ortsteilen Unadingen und Dittishausen. Den angestrebten Klassenverbleib haben sie schließlich als Tabellenneunter locker geschafft und mit 31 Punkten neun Zähler Vorsprung auf den Vorletzten, der absteigen muss. Die besten Leistungen in dieser Runde sah Wolf bei zwei Heimspielen im Mai: gegen Meister Hinterzarten, der erst gegen Spielende zum 1:1-Endstand ausgleichen konnte und in der ersten Halbzeit (0:0) gegen die Eisenbacher, die am Ende noch 4:1 gewannen. Als "Katastrophe" erlebte der SG-Trainer dagegen zwei Darbietungen seiner Elf auf fremden Plätzen: die 3:7-Klatsche im September beim SSC Donaueschingen und das 1:4 in Immendingen im April. Das passt zur positiven Heimbilanz mit 20 Punkten und dem ausbaufähigen Abschneiden auswärts (elf Punkte). Doch scheint die Aussagekraft von Statistiken begrenzt: So hat die SG laut Wolf in der Rückrunde besser gespielt, aber weniger Punkte (14) geholt als in der Hinrunde (17). Die positive Entwicklung betreffe alle Mannschaftsteile: "Wir treten kompakter auf." In der recht starken Offensive (49 Tore) haben die Trainersöhne Tobias (zehn) und Robin Wolf (sieben) am meisten Treffer beigesteuert. Bis auf Enis Rouched und Dominik Wolf bleibt die Mannschaft zusammen. Macht auch der Trainer nach sieben Jahren weiter? "Oje, ja", sagt Thomas Wolf und lacht.

SG Schluchsee/Feldberg

Es hätte die SG am letzten Spieltag noch erwischen können. "Wir können uns bei Eisenbach bedanken, dass es nicht dazu kam", sagt Trainer Norbert Lewke. Während Schluchsee/Feldberg das letzte Saisonspiel in Lenzkirch verlor, "obwohl wir 80 Minuten auf ein Tor gespielt haben", knöpften die Eisenbacher dem FC Pfohren beim 2:2 wichtige Zähler ab, die für den Klassenerhalt der SG ausschlaggebend waren. Hätte Pfohren gewonnen, wäre die SG abgestiegen. Lewke findet es "ärgerlich", dass es noch so eng wurde, da die Mannschaft ein viel höheres Leistungspotenzial habe, als es der drittletzte Platz ausweist. Die Mannschaft brachte ihre Stärken jedoch nicht immer auf den Platz. Nach dem 4:4 beim SSC Donaueschingen sei etwas passiert mit der Mannschaft. Bei zwei Siegen und einem Unentschieden habe sie "guten Fußball gespielt. Irgendwie hat es dann funktioniert". Wie es auf der Trainerseite – Norbert Lewke, Torwarttrainer Markus Übele und Co-Trainer Frank Booz – weitergeht, wollte man diese Woche klären. Das Gespräch, so Lewke, sei nun auf nächste Wochen verschoben worden.

FC Löffingen II

Der FC Löffingen II hat eine schwierige Saison hinter sich. Die personellen Probleme der ersten Mannschaft, die in der Landesliga spielt, haben mit voller Wucht auf die Zweite durchgedrückt. "Dafür ist eine Reservemannschaft ja da, dass sie Spieler für die Erste abstellt, wenn es dort klemmt", sagt Benjamin Hofmeier, der mit Fabian Kessler und Michael Fuß den FC Löffingen II coachte. Der Verzicht auf Tim Foos, der bei der ersten Mannschaft im Dauereinsatz war, und Sven Plasch, der sich mit einem Knorpelschaden herumplagt, waren besonders schmerzvoll. In 24 Spielen gelang dem FC Löffingen II kein Sieg, viermal spielte die Mannschaft unentschieden, 20 Spiele gingen verloren. "In der Rückrunde waren wir nicht mehr konkurrenzfähig", gibt Hofmeier offen zu. "Kommende Runde pausiere ich", sagt der 35-Jährige ohne Groll und gibt gleichwohl ein leidenschaftliches Bekenntnis ab: "Mein Herz schlägt weiter Rot-Weiß."

Aufrufe: 016.6.2022, 23:00 Uhr
Annemarie Zwick & Jürgen Ruoff (BZ)Autor