2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Zum zweiten Mal in Folge hat Eintracht Trier II den Kreispokal gewonnen.
Zum zweiten Mal in Folge hat Eintracht Trier II den Kreispokal gewonnen. – Foto: FuPa Rheinland

Wackere Gusenburger unter Wert geschlagen

Kleines Trier-Saarburger Kreispokalfinale: Eintracht Trier II nutzt Fehler der Hochwälder eiskalt aus, holt mit dem 5:0 den Cup und gewinnt den dritten Titel in dieser Saison. /Weitere Transfers für nächste Saison klar. VIDEOINTERVIEWS und BILDERGALERIE

Einen Hauch von Champions League hatte die Siegerehrung des Trier-Saarburger C-/D-Liga-Kreispokalfinales am Freitag auf der Rasenplatzanlage in Olewig: Nur wenige Minuten nach dem Ende der Partie zwischen Eintracht Trier II und der SG Gusenburg/Grimburg, die bei der 0:5-Niederlage unter Wert geschlagen worden war, prangte bereits der Name des Cup-Gewinners auf der Trophäe. Freilich war dazu nicht wie in der Königsklasse ein Graveur engagiert worden, sondern wurde ein vorgefertigtes Schild angebracht. „Wir hatten uns natürlich auf beide Szenarien vorbereitet“, sagte der stellvertretende Kreissachbearbeiter Sebastian Junk. Das Täfelchen mit der SG Gusenburg/Grimburg blieb in seiner Tasche.

Der Sieg der Oberligareserve war angesichts der Überlegenheit, die sie auch in der abgelaufenen Runde in der Kreisliga C Trier/Eifel an den Tag gelegt hatte und aufgrund des für diese Verhältnisse top besetzten Kaders standesgemäß. „Gusenburg/Grimburg hat sich hier aber sehr gut verkauft und hätte auch das eine oder andere Tor verdient gehabt“, betonte Junk bei der Siegerehrung, während er SVE-Kapitän John Mike Richter nicht nur den Wanderpokal, sondern auch noch einen Scheck über 500 Euro plus einen Gutschein über 100 Liter Bier von Pokal-Namenssponsor Bitburger überreichte. Für die unterlegenen Hochwälder gab es noch 250 Euro und 50 Liter.

Michael Weber, Trainer der SG Gusenburg/Grimburg:

Die Eintracht legte entschlossen los. Bereits in der zweiten Minute zwang Hasan Cehajic SG-Schlussmann Eugen Ziegenhagel nach seinem Kopfball zu einer Glanzparade. Ein Freistoß von Daniel Lentes strich knapp übers Tor (10.). Wenig später scheiterte auch Jens Schneider am Gusenburger Keeper. Gerade schien der Tabellenvierte der abgelaufenen Saison in der C-Liga-Mosel/Hochwald-Staffel die erste Angriffswelle der Trierer überstanden zu haben, da spielte Lukas Neisen einen viel zu kurzen Rückpass auf Ziegenhagel. Cehajic spritzte dazwischen und legte den Ball zum 1:0 für den SVE II ins Netz (14.).

„Wir haben dann auch Chancen kreiert, als wir etwas an Sicherheit gewonnen hatten“, wusste SG-Coach Michael Weber und spielte damit auch auf die dicke Möglichkeit in der 27. Minute an. Das bediente Matthias Nickels seinen Teamkollegen Benedikt Olk auf dem durch den Regen schnellen, aufgeweichten Geläuf, ehe Eintracht-Torwart Christian Weingaertner per Fußabwehr klärte.

Die Gusenburg/Grimburger standen gut, gestatteten Eintracht II eine ganze Weile keine Chance mehr. Dann aber schlug Jens Schneider zu: Vier Minuten vor der Pause lupfte er das Spielgerät gekonnt ins Tor. Wenig später hätte auch Spielführer Richter den Ball fast noch ins SG-Gehäuse geschlenzt (44.).

Kurz nach dem Seitenwechsel der von Gregor Demmer souverän geführten Partie klärte SG-Kapitän Dennis Barthen nach einem Versuch Cehajics auf der Torlinie (49.). Doch auch auf der anderen Seite ergaben sich für die immer forscher agierenden Hochwälder Möglichkeiten. Zunächst verpasste Lukas Haag das Ziel aus kurzer Distanz knapp (51.), dann verfehlte Olk das Tor ebenso nur um wenige Zentimeter (56.). Pascal Kopnarski fand seinen Meister in Weingaertner (61.).

Unglücklich sah der bis dahin vorzüglich haltende Ziegenhagel aus, als er auf dem rutschigen Geläuf einen 25-Meter-Schuss von Mohamed Abu Said durchflutschen ließ (70.). Lentes traf wenig später den Innenpfosten (71.). Takaya Nojiri (76.) und Manuel Meyer (89.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Timo Zeimet, Trainer Eintracht Trier II:

Nachdem der 2020/21er Pokalwettbewerb coronabedingt erst zu Beginn dieser Saison beendet worden war, konnte der SVE II nach diesem Cup-Gewinn und dem Titel in der C-Trier/Eifel-Staffel bereits den dritten Erfolg einfahren. Deshalb zog SVE-Coach Zeimet ein rundum positives Fazit. Dabei sei es nach zuletzt zwei Absagen in der Liga – die Gegner hatten personell bedingt passen müssen – nicht ganz so einfach gewesen, direkt in den Rhythmus zu finden: „Wir haben dann aber trotzdem schnell mit 2:0 geführt. Danach hatte auch Gusenburg auch ein, zwei Chancen und seine Sache gut gemacht.“

Sogar der vierte Titel ist grundsätzlich noch möglich: Am Dienstag soll die Dreierrunde um die C-Liga-Kreismeisterschaft mit dem Heimspiel gegen den SV Freudenburg beginnen. Möglicherweise fällt dieser Wettbewerb aber komplett ins Wasser. Offiziell wollte Zeimet am Freitag dazu nur sagen: „Terminlich ist das etwas ungünstig, schließlich beginnt ja dann bald schon wieder unsere Sommervorbereitung. Wir sind im Austausch mit den anderen Vereinen, wie wir das jetzt machen.“

Unterdessen soll der Kader der vor drei Jahren wieder gegründeten zweiten Mannschaft der Eintracht zur neuen Saison in der B-Klasse weiter verstärkt werden: Benedikt Resch, früher in Diensten des FSV Tarforst, kommt von Mosel-C-Ligist FC Büdlich-Breit-Naurath. Rheinlandliga-Erfahrung aus seiner Zeit in Morbach und in Tarforst bringt auch Fabrice Schirra (wechselt von A-Ligist TuS Reinsfeld) mit. Elias Blasius kommt von der A-Jugend der JSG Trier-Süd. Der einst bei der Eintracht ausgebildete, spätere Krettnacher Bezirksligaspieler Daniel Penth wechselt von C-Ligist TuS Issel. Jens Schneider, der in dieser Saison nur zu sieben Kurzeinsätzen in der Oberligamannschaft gekommen war und zuletzt öfters bei der zweiten Mannschaft aushalf, geht zu Bezirksligist Mosella Schweich. Der ebenfalls bei der Ersten ins Hintertreffen geratene Ömer Kahyaoglu wird mit dem Schweicher Ligakonkurrenten Rot-Weiß Wittlich in Verbindung gebracht. „Es wird wieder einen Umbruch geben. Wir sind mit der zweiten Mannschaft in einem Projekt und wollen auch in der B-Klasse oben angreifen“, betont Zeimet.

Sein Gegenüber Weber, der genauso wie sein Trierer Kollege bereits in der ersten Hälfte verletzungsbedingt wechseln musste, setzt in der neuen Saison vor allem auf Kontinuität im Kader. Die eine oder andere Verstärkung von außerhalb und aus der Jugend soll es freilich noch geben. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Olewig konnte er durchaus zufrieden sein: „Wenn uns nicht zwei individuelle Fehler passieren, kann es sogar sein, dass wir in Führung gehen. Wir hatten noch drei, vier gute Chancen. Es war natürlich ein verdienter Trierer Sieg, der aber um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen ist. Das kann sich für uns sehen lassen.“ Nun gelte es, in der nächsten Saison einen neuen Anlauf Richtung B-Klasse zu unternehmen.

SV Eintracht Trier 05 II – SG Gusenburg / Grimburg 5:0 (2:0)
SV Eintracht Trier 05 II: Christian Weingaertner - Alexander Heckel, Jens Schneider, Jonas Gottschalk (34. Omar Mkirech), Mohammed Abu Said, Hasan Cehajic (83. Manuel Meyer), Daniel Lentes, Takaya Nojiri, Taha El Seidi (83. Nho Tran), John Mike Richter, Marc Schmid (69. Kevin Kosmund),
SG Gusenburg/Grimburg: Eugen Ziegenhagel - Lukas Neisen (80. Daniel Lamprich), Daniel Winkel (36. Chris Hausch), Christian Schöfferle, Christoph Markeli, Matthias Nickels, Dennis Barthen, Lukas Haag (87. Omar Samatar), Pascal Kopnarski, Benedikt Olk (74. Angelo Colon Sandoval), Jannik Weber
Schiedsrichter: Gregor Demmer (Trier) Zuschauer: 210
Tore: 1:0 Hasan Cehajic (14.), 2:0 Jens Schneider (41.), 3:0 Mohamad Abu Said (71.), 4:0 Takaya Nojiri (76.), 5:0 Manuel Meyer (89.)

Aufrufe: 04.6.2022, 10:35 Uhr
Andreas ArensAutor