2024-04-30T13:48:59.170Z

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Beim Relegationsspiel in Hallbergmoos nur Zuschauer, ab sofort mittendrin: Nizar Klica (r.) ist wieder ein Fortune.
Beim Relegationsspiel in Hallbergmoos nur Zuschauer, ab sofort mittendrin: Nizar Klica (r.) ist wieder ein Fortune. – Foto: Florian Würthele

Nizar Klica kehrt zurück zur alten Liebe

Der Techniker steigt als Co-Trainer bei Fortuna Regensburg ein und will mit ihr im besten Fall „jedes Spiel gewinnen“.

Ein neuer Impuls und frischer Wind, das hat noch keiner Mannschaft geschadet. Beim Fußball-Landesligisten SV Fortuna vertrauen sie seit Jahren ihren Trainern Helmut Zeiml und Arber Morina. Einem eingespielten Duo, dem heuer mit seinen Spielern der ersehnte Aufstieg in die Bayernliga nicht vergönnt war – obwohl die Spielzeit der Regensburger ihresgleichen suchte. Fortuna bleibt Landesligist, schaut aber voller Tatendrang nach vorne. Was nach der verpatzten Relegation für Freude sorgt: Ein Altbekannter schließt sich dem bestehenden Trainerteam an.

Nizar „Nino“ Klica kennt den Sportplatz an der Isarstraße wie seine Westentasche. Von 2010 bis 2019 kickte der heute 30-Jährige schließlich für die Grünweißen. Unter Helmut Zeiml, der ihn kurze Zeit mit nach Großberg nahm, reifte Klica zu einem der komplettesten und technisch begabtesten Mittelfeldspieler der Landesliga Mitte. Und auch während seinen drei Jahre beim Bezirksligisten VfB Bach ließ sich Klica so oft es ging bei Spielen der Fortuna blicken. Jetzt also die Rückkehr. Allerdings nicht als Spieler, sondern primär als Co-Trainer an der Seite seiner langjährigen Weggefährten Zeiml und Morina.

Letzterer hatte als Abteilungsleiter das finale „Go“ gegeben und tut seine Hoffnung kund, „dass Nino neue Ideen und Innovationen reinbringt und uns noch besser macht – nicht nur auf dem Fußballplatz“.

Ehefrau verhinderte Abschied

Möglicherweise werden Morina und Klica früher oder später Zeiml als Cheftrainer ablösen, aber das ist Zukunftsmusik. „Keiner weiß, was die Zukunft bringt“, sagt Arber Morina, der selbst für diesen Sommer mit einem Vereinswechsel kokettiert hatte. Der verpasste Aufstieg und die Überzeugungskünste seiner Frau Theresa Zeiml hinderten den 35-Jährigen am Abschied. „Nino Klica soll mich als Co-Trainer ein bisschen entlasten, da ich das Amt des Abteilungsleiters auch noch bekleide. Ich will mich mehr aufs Sportliche konzentrieren und hier mehr an mir arbeiten“, erläutert Morina. Geht es hoch in die Bayernliga, gönne er sich vielleicht mal ein Jahr Pause, überlegt Morina.

Der Neue kommt angeschlagen zur Fortuna. Seine Verletzung an Syndesmoseband und Kapsel aus dem alten Jahr bremst den Edeltechniker immer noch aus, wie Nizar Klica schildert. Hundert Prozent auf dem Platz zu geben, sei schlicht und ergreifend nicht machbar. „Von daher will ich mich auf den Job als Co-Trainer richtig konzentrieren“, so Klica.

Wie Mundwasser sein

Bei Fortuna hätte sich über Jahre alles super eingespielt, sportlich läuft es. An welchen Hebeln Klica überhaupt noch ansetzen will? „Ich möchte wie Mundwasser sein“, sagt der 30-Jährige, um erklärend nachzuschieben: „Die nötige Frische reinbringen, den Kick. Helmut und Arber sind schon lange bei Fortuna und jeder weiß, wie sie ticken und wie sie trainieren. Ich möchte für ein bisschen Abwechslung sorgen.“ Unter der Obhut von Thomas Semmelmann, Sepp Schuderer und natürlich Helmut Zeiml bekam Klica viel Handwerkliches auf den Weg gegeben, das er nun an die junge Regensburger Truppe weitergeben möchte.

Unterhält man sich länger mit Nizar Klica, ist eine große Portion Selbstvertrauen herauszuhören. Soeben am Aufstieg haarscharf vorbei geschrammt, bekäme die Mannschaft dafür jetzt einen „geilen Typen, der geiles Training macht“.

Auch was das Sportliche angeht, ist Klicas Ehrgeiz nicht zu überhören: Der richtige Zeitpunkt für den Aufstieg sei im nächsten Sommer da. Und mehr noch: „Unser Ziel wird sein, mit dieser Mannschaft jedes Spiel zu gewinnen. Mit ihr musst du immer auf Sieg spielen: Du hast vorne wie hinten überragende Leute und auch auf der Ersatzbank eine Topbesetzung. Am Ende werden wir die Quittung kriegen!“ Vorankommen und noch besser werden als ohnehin schon, das hat sich Klica mit seiner neuen Mannschaft fest vorgenommen.

Die Basis ist geschaffen. Zeiml, Morina und Klica kennen und schätzen sich seit langer Zeit. Man vertraut sich, auf und neben dem Fußballplatz. Nach drei Jahren ist das Trio bei Fortuna wiedervereint.

Das Schlusswort gebührt dem Abteilungsleiter. „Ich bin stolz auf die Jungs“, so zieht Arber Morina einen Strich unter das abgelaufene Spieljahr. Was am Ende einer solch phänomenalen Landesliga-Saison mit 86 Punkten und 98 erzielten Toren, welcher jedoch nicht die Krönung aufgesetzt werden konnte, bleibt? „Wenn wir es schaffen, nächste Saison einen Punkt mehr zu holen als unser ärgster Kontrahent um den Aufstieg, wäre ich sehr glücklich“, lacht Morina.

Übrigens bekommt auch der Spielerkader Zuwachs. Martin Glöckner (24) von Ligakonkurrent FC Tegernheim und Perspektivspieler Christoph Burgdorf (18) aus der U19 der SpVgg SV Weiden stehen als externe Neue fest. Ein bis zwei weitere Verpflichtungen schließt Fortuna nicht aus, sie sind aber nicht zwingend vonnöten.

Aufrufe: 01.6.2022, 13:30 Uhr
Florian WürtheleAutor