2024-05-02T16:12:49.858Z

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Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Die Akeure des SV Bosna 04 bejubeln den Aufstieg in der A-Liga.	Foto: SVB
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Die Akeure des SV Bosna 04 bejubeln den Aufstieg in der A-Liga. Foto: SVB

Meisterbrief: Bosna dank Laufeinheiten zum Titel marschiert

Zum Meisterschafts-Rezept von Trainer Aladin Pilica zählt bei B-Liga-Champion SV Bosna aber auch der Faktor Disziplin

Wiesbaden. Spielzeiten wie B-Ligist SV Bosna 04 sie in dieser Runde genießen durfte, möchte sicher jeder Amateurfußballer früher oder später einmal mit seinem Verein erleben. Bis zum Saisonende wahrte der SV die Chancen auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga A. Trat dann am letzten Spieltag auf Hartplatz gegen den direkten Konkurrenten FC Albania an, um dort in einem Herzschlagfinale vor unglaublicher Kulisse den Aufstieg in der Nachspielzeit klarzumachen. Endstand 3:2 nach 1:2-Rückstand.

Hinspiel-8:0 über Albania ein deutliches Zeichen

Dass mit dem SV Bosna in dieser Saison zu rechnen sein dürfte, war eigentlich bereits nach dem ersten Spieltag klar. Mit 8:0 fegte man den späteren Tabellenzweiten Albania, der aktuell nach einem 3:0-Erfolg im Relegationshinspiel gegen Blau-Gelb mit einem Bein in der A-Liga steht, vom Platz. Auch für Trainer Aladin Pilica ein Vorbote: „Das 8:0 gegen Albania war natürlich ein überragender Start für uns. Wir wussten es einzuordnen, da unser Gegner zu diesem Zeitpunkt noch einige Urlauber hatte und die Mannschaft mit dem Albania-Kader der restlichen Saison nicht zu vergleichen war. Einen knappen Sieg hatten wir erwartet, aber dieses Ergebnis war schon ein deutliches Zeichen.“

Für die Laufeinheiten "erst verteufelt"

Bereits damals war das neue Level erkennbar, auf das Pilica und sein Co-Trainer Ismail Dzinic die Mannschaft brachten. Das übergeordnete Prädikat dabei hieß Disziplin, wie Pilica erklärt: „Ich wusste, dass wir einen guten Kader haben, der auch das Potenzial hat, oben mitzuspielen. Wir haben viele Jungs in der Mannschaft, die noch sehr jung sind, aber gleichzeitig eine enorme spielerische Qualität haben. Der Fokus lag deshalb für mich klar auf der Disziplin auf und neben dem Platz. Laufeinheiten gehörten in der Vorbereitung zur Tagesordnung, dafür haben mich die Jungs erst verteufelt, aber es mir nach Spielen wie gegen Albania, in denen es bis zum Ende diese paar Prozent mehr brauchte, noch gedankt.“

Ohne Niederlage zur Herbstmeisterschaft

So marschierte Bosna ohne Niederlage bis zur verdienten Herbstmeisterschaft und rief intern offiziell das Ziel Aufstieg aus. Besonders wichtig war dabei für die Verantwortlichen, in einer insgesamt sehr hitzigen B-Liga-Saison Woche für Woche sportlich und fair zu agieren. „Wir alle wissen von der Situation in der B-Liga und dass es deshalb gefühlt Woche für Woche Endspiele gab. Mit der wichtigste Teil unseres Saisonerfolgs war es deshalb für mich, dass wir solche Ausschreitungen nicht hatten. Ich bin Imam und lege darauf deshalb besonderen Wert, allein wenn es zu Beleidigungen kommt, ärgert mich das richtig“, sagt der Vorsitzende Fahrudin Dzinic.

Pilica duldet keine Diskussionen mit dem Referee

Pilica ergänzt: „Gerade, was den Schiedsrichter angeht, gibt es bei mir keine Toleranz. Die Jungs wissen, dass es bei mir keine Diskussionen mit dem Schiedsrichter gibt. Sie sind unsere Freunde und nicht unsere Feinde, weil sie den Amateurfußball aufrechterhalten. Wir müssen ein Tor mehr als der Gegner schießen, mehr ist nicht unsere Aufgabe.“

Mit 105 Treffern durfte Bosna letztlich über 30 Mal häufiger Jubeln als Verfolger Albania, stellte mit nur 34 Gegentreffern außerdem die beste Defensive. Statistiken, die eines Aufsteigers würdig sind. Großen Anteil an den bosnischen Torfestivals hatte dabei regelmäßig Denis Mavric, der mit 30 Toren unangefochten Torschützenkönig wurde. Er wird kommende Saison, genau wie der Rest des Kaders, die Schuhe wieder für den Aufsteiger schnüren.

In der A-Liga ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt

Zudem wird in Zukunft für Eigengewächse gesorgt sein. „Wir beginnen endlich mit unserer Jugendarbeit und wollen damit weiter als integrativer Faktor wirken. Darauf freue ich mich persönlich besonders, es wird voraussichtlich eine C- und D-Jugend geben“, kündigt Dzinic an. Mit der Jugendarbeit kommt auf den Verein eine neue Aufgabe hinzu, die ohne die vielen Helferinnen und Helfer nicht zu bewältigen wäre. „Ich muss Arnes Rekic, Skender Hoti, Rasim Alickovic, Nedzad Mavric, Denis Hodzic, Siddik Dzinic, Semir Memisevic und all den anderen Unterstützerinnen und Unterstützern danken. Ohne sie wäre der Erfolg nicht möglich gewesen“, zeigt sich Dzinic dankbar. In der A-Liga peilt Pilica, der ebenfalls bleibt, einen „einstelligen Tabellenplatz“ an.

Meisterkader: Adis Rekic (29 Jahre/13 Einsätze/0 Tore), Ismail Dzinic (27/10/0), Denis Hodzic (36/1/0), Emir Karjasevic (22/2/0), Florian Linder (27/3/0), Samir Mehic (40/12/8), Semir Memisevic (28/2/0), Aladin Pilica (33/9/6), Ammar Suljic (18/1/0), Mustafa Bakir (25/1/1), Adil Benali (27/1/0), Walid Benmeuraiem (30/13/0), Nermin Dzamovic (34/4/0), Almir Gafic (19/2/3), Kenan Hajdarpasic (31/13/0), Rifat Klimenta (39/2/0), Denis Mavric (24/14/30), Amine Palamino (33/14/1), Ismail Suljic (20/2/0), Ervin Drazevicanin (35/14/2), Hasan Dzinic (26/1/1), Siddik Dzinic (22/12/5), Edin Hasanbegovic (33/6/0), Admir Lukac (36/7/6), Abas Mukhtar Mahamud (23/7/4), Denis Saljic (32/7/8), Muamer Sucurovic (26/2/0), Amar Karjasevic (20/1/0), Jasmin Pilica (30/1/0).

Aufrufe: 023.6.2022, 06:00 Uhr
Alexander KnittelAutor