2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gruppenbild von FC Albania Wiesbaden nach dem Sieg gegen SV Blau-Gelb Wiesbaden.
Gruppenbild von FC Albania Wiesbaden nach dem Sieg gegen SV Blau-Gelb Wiesbaden. – Foto: Mahmut Kaya

A-Liga-Relegation: Albania steigt in die A-Liga auf

Auch im Rückspiel setzen sich die Schwarz-Roten mit 3:0 +++ Blau-Gelb spielt nächste Saison B-Liga +++ Eine emotionale Relegation

Wiesbaden. Im Hinspiel gewann Albania mit einem verdienten 3:0 gegen Blau-Gelb. Trotz der Niederlage glaubten die Blau-Gelben an die Wende. Albania kam mit einer guten Ausgangslage vom Hinspiel zum Rückspiel und ging dementsprechend mit weniger Druck in die Partie. Das Spiel war reich an Ereignissen: rote Karten, drei Tore, Spielunterbrechung und einem Krankenwagen.

Ausgangslage beider Teams:

Im Hinspiel fand die Partie auf dem Gräselberger Hartplatz statt, wo die Blau-Gelben sich sehr schwertaten. Jetzt findet das Rückspiel bei Blau-Gelb auf dem Kunstrasen statt. Nach der eher schwachen Leistung im Hinspiel möchte Blau-Gelb zu Hause angreifen. Dies machte der Abteilungsleiter Patrick Hüthwohl im Gespräch nach dem Hinspiel deutlich: „Der Glaube ist noch da“.

Der FC Albania Wiesbaden überzeugte im Hinspiel mit einem starken Willen und einem starken Ardit Cupi, der an allen drei Toren direkt beteiligt war (zwei Tore, eine Vorlage). Die Mannschaft um das Trainertrio Kenan Haziri, Kujtim Ahmeti und Sabedin Salihi reicht ein Unentschieden bei Blau-Gelb, um in die A-Liga aufzusteigen. Kenan Haziri sprach nach dem Hinspiel über ein klares Ziel: „Die Spieler und der Verein wollen aufsteigen und dafür werden wir auch im Rückspiel alles geben“.

Hier geht es zum Spielbericht vom Hinspiel!

Die erste Halbzeit des Rückspiels:

Wie im Hinspiel gehen es beide Mannschaften langsam an. Das Spiel war bis zur 20. Minute ausgeglichen und fand ausschließlich im Mittelfeld statt. Nach der 8. Minute fing es an zu regnen. Wenn es mal gefährlich wurde, dann über Fernschüsse. Ab der 20. Minute wurde Blau-Gelb stärker. Angetrieben von den lautstarken Zuschauern drückten die Blau-Gelben auf den Führungstreffer. Ein Treffer und das Spiel würde an Emotionen und Intensität zunehmen. Beide Zuschauerlager waren sehr aktiv am Anfeuern und Mitfiebern. Es spielte die 28. Minute und Patrick Hüthwohl (18) wurde mit einem langen Ball über die Abwehr von Albania geschickt. Der Verteidiger Indrit Hithi (2) klärte mit einer Grätsche gerade so. Hüthwohl wäre sonst frei vor dem Kasten gewesen. Die folgende Ecke in der 30. Minute sollte den Spielverlauf maßgeblich beeinflussen. Der Torhüter von Albania wollte die gut geschlagene Ecke per Faust klären, doch traf den eigenen Spieler am Kopf. Dieser lag am Boden und musste behandelt werden. Im selben Moment nahm der Regen stark zu und zusätzlich zog noch ein heftiger Wind auf. Die Behandlung des Spielers dauerte an und es wurde deutlich, dass es ernster ist. Infolgedessen unterbrach der Schiedsrichter Frederic Kaufmann die Partie. Etwa 15 Minuten nach der Unterbrechung kam ein Krankenwagen und Notarzt auf das Spielfeld gefahren und fing mit der Behandlung des Spielers an. Während der Behandlung hielt der starke Regen an und die Zuschauer suchten Schutz.

Nach einer Unterbrechung von etwa 30 Minuten kamen die Unparteiischen und Spieler wieder auf das Spielfeld. Der Krankenwagen war mit dem Spieler vom Platz runtergefahren und der Regen hörte langsam auf. Die Partie wurde fortgesetzt. Blau-Gelb machte da weiter, wo sie aufhörten. Die Blau-Gelben drückten auf den Führungstreffer. Der Spielfluss wurde durch die zunehmende Härte negativ beeinflusst, weil es dadurch zu vielen Fouls kam. Aber wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, dann sind ruhende Bälle womöglich eine gute Lösung. Der SV Blau-Gelb bekam in Minute 41 einen Freistoß (ca. 25 Meter) in der Hälfte von Albania zugesprochen. Felix Heimann (5) stand am Ball und schloss wuchtig ab. Der Ball legte eine beeindruckende Flugkurve hin und schepperte an der Querlatte. Ein wirklich sehr starker Schuss, der die Zuschauer der Blau-Gelben lauter werden ließ. Albania war aber keineswegs geschockt. Auch wenn die Schwarz-Roten sehr viele Fehler im Spielaufbau machten, hatten sie individuell starke Spieler. Einer dieser Entscheidungsspieler war Ardit Cupi (6), denn die Blau-Gelben noch vom Hinspiel kannten. Ähnlich wie im Hinspiel wurde Cupi mit einem langen Ball über die Verteidigung angespielt. Cupi brauchte aber zu lange zum Schießen und die Verteidiger von Blau-Gelb entschärften die gute Chance von Albania. Blau-Gelb lernte aus dem Hinspiel und hatte Ardit Cupi gut unter Kontrolle. Generell hatte man den Eindruck, dass sie sich gut vorbereitet hatten und konzentriert ihr Spiel spielten. Albania setzte kleine Nadelstiche, doch auch nichts Konkretes. Die Halbzeit endet torlos und mit drei gelben Karten.

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Die zweite Halbzeit des Rückspiels:

Die Halbzeitpause war wegen der langen Spielunterbrechung kurz und das Spiel ging nach einer knapp fünfminütigen Pause weiter. Der Linksverteidiger von Albania Shkodran Ahmeti (3), schloss von rund 18 Metern ab. Der Schuss kam zentral auf den Schlussmann Sandro Steinle und war sehr wuchtig geschossen. Der Torwart konnte nur abprallen lassen. Hakan Gülay (18) schaltete am schnellsten und verwertete den Abpraller flach rechts unten im Tor. Das 1:0 für Albania in der 46. Minute. Die Zuschauer der Schwarz-Roten waren im Jubelrausch. Nach dem Treffer ging das Spiel mit harten Zweikämpfen im Mittelfeld weiter. Beide Mannschaften kamen zu Teilchancen, doch zu mehr reichte es für beide nicht. Wenn nichts geht, dann muss wieder eine Standardsituation her. Albania bekam in der 60. Minute eine Ecke und Kenan Haziri führte aus. Die Flanke wurde in Richtung des langen Pfostens geschlagen. Dort stand Gülay schon bereit. Er nahm die Flanke mit einem direkten Volley und verwandelte zum 2:0. Gülay, der im Hinspiel nicht im Kader stand, erzielte seinen und auch Albanias zweiten Treffer im Spiel. Nach dem 2:0 bekam Albania mehr und mehr Spielkontrolle und Blau-Gelb zog sich zurück. In der 67. Minute konterte Albania. Felix Heimann sah keinen anderen Ausweg und foulte den Gegenspieler von hinten. Der Schiedsrichter zeigte die rote Karte. Blau-Gelb hatte es jetzt sehr schwer. Der aus dem Foul resultierte Freistoß wurde von Cupi ausgeführt. Der Schuss war wie beim ersten Treffer sehr wuchtig. Der Torwart der Blau-Gelben konnte nur wieder abprallen lassen. Wieder schaltete ein Albania-Spieler schneller. Shkodran Ahmeti versenkt den Abpraller rechts unten im Netz zum 3:0 in der 68. Minute. Nach dem dritten Treffer war die Partie gelaufen. Beide Mannschaften hatten abgeschlossen und das Spiel lief von Minute zu Minute runter. In der 81. Minute zündeten noch die Zuschauer von Blau-Gelb ihre Pyros. Ardit Cupi sah noch in der 86. Minute die rote Karte. Nach einer Rangelei mit einem Gegenspieler ahndete der Unparteiische dies mit der roten Karte. Um 21:38 Uhr wurde es amtlich. Der FC Albania Wiesbaden gewinnt die Relegation gegen den SV Blau-Gelb Wiesbaden und steigt zum ersten Mal in die A-Liga auf. Der SV Blau-Gelb steigt nach einem kämpferischen Rückspiel in die B-Liga ab.

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Stimmen zum Spiel:

Nach dem Schlusspfiff brechen bei Albania die Dämme. ,,Wir haben eine sehr emotionsreiche Saison mit Höhen und Tiefen hinter uns gelassen. Ein glückliches Happy End für uns“, erklärte Kujtim Ahmeti im Gespräch. Kujtim Ahmeti hat sich im Saisonverlauf ,,eher im Hintergrund gehalten“. Mit den Medien sprach ausschließlich Kenan Haziri. Unter Emotionen sagte Haziri nach dem Spiel: ,,Wir haben gekämpft und sind endlich aufgestiegen. Wir hatten in den letzten Jahren immer die Chance zum Aufstieg, aber gegen Ende funktionierte es aus verschiedenen Gründen einfach nicht. Jetzt sind wir in der A-Liga und wir sind überaus glücklich darüber.“. Zeitgleich zum Gespräch mit dem Trainerteam zündeten die Albania-Zuschauer ihre schwarz-roten Pyros an. Jeder umarmte sich und es wirkte so, als wäre eine schwere Last von den Schultern gefallen.

Abteilungsleiter Patrick Hüthwohl sagte nach dem Spiel: ,,Die Einstellung der Mannschaft hat gepasst. Wir haben gekämpft und haben eine gute erste Halbzeit hingelegt. Als wir auf das 1:0 hofften, bekamen wir das 0:1, was die Moral der Spieler stark traf.“. Die Mannschaft von Blau-Gelb, die in der nächsten Saison in der B-Liga auflaufen wird, wird auch in der kommenden Saison laut Hüthwohl, fast vollständig erhalten bleiben. ,,Blau-Gelb lebt vom Vereinsheim. Wir werden nicht auseinanderbrechen, sondern fokussiert und konzentriert die Saison angehen.“, ergänzte Hüthwohl zum Schluss.

Anmerkung:

Der verletzte Spieler, der mit dem Krankenwagen weggefahren wurde, hat keine größeren Probleme oder Verletzungen. Laut Albania muss er sich gut schonen und kommt schon bald wieder auf die Beine. Wir wünschen dem Spieler nochmals gute Besserung.

Aufrufe: 024.6.2022, 16:30 Uhr
Mahmut KayaAutor