2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Mario Wiedel

Selbitz ohne Esprit

Die Gäste aus der Fränkischen Schweiz verdienten sich den Punktgewinn redlich, gegen eine weitgehend ideen- und harmlos agierende Heimelf. Nach dem Derbysieg gegen Trogen war wohl auch der mentale Akku bei der Narr-Elf leer.

Waischenfeld musste sich nicht mal groß anstrengen um die zaghaften Selbitzer Versuche in Schach zu halten. Die Defensive um den überragenden J.Schatz hatte das Geschehen überwiegend im Griff. SVS-Trainer Florian Narr versuchte über 90 Minuten seine Mannschaft an der Seitenlinie aus ihrer Lethargie aufzuwecken und forderte mehr Tempo in den Aktionen, seine Versuche verpufften aber meist ungehört.

Der Minutenzeiger hatte noch keine vollständige Umdrehung zurückgelegt, da musste die Heimelf schon eine kalte Dusche hinnehmen. Meisel wurde auf der rechten Seite vollkommen alleine gelassen, lief unbedrängt auf TW Schall zu, und tunnelte dieses frech zur frühen Führung.

Selbitz hatte zwar in der Folgezeit optisch mehr vom Spiel, tat sich aber immens schwer auch nur in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu kommen. Bedingt vor allem durch ihr viel zu statisches Spiel, welches einiges an Laufbereitschaft vermissen lies. Die erste gefährliche Aktion der Heimelf nach einer Viertelstunde leitete Wich über rechts ein. Seine flache Hereingabe rutsche Vuckov im Fünfer aber über den Schlappen. Nun wurden die Aktionen der Selbitzer etwas zwingender. Vuckov setzte sich in der 22. Minute bis zur Grundlinie durch, passte zu Bargenda, dessen Direktabnahme aber noch vor der Linie geblockt wurde. Hier wäre Keeper B.Schatz wohl machtlos gewesen.

Nach knapp einer halben Stunde hatte die Bavaria sogar die Chance zum 0:2, als Meisel wieder mal auf rechts enteilte, nach innen passte, Braun am 5-Meterraum aber keinen Druck hinter den Ball bekam und an Schall scheiterte. Im Gegenzug dann postwendend der Ausgleich. Pätz wurde auf die Reise geschickt und nagelte das Spielgerät aus halbrechter Position unter Bedrängnis sehenswert ins lange Eck.

Bis zur Pause hatten noch Vuckov, nach einem überragenden Alleingang von Herrmann auf der einen Seite, und J.Schatz per Kopf nach einem Eckball ihre Farben in Führung zu bringen, brachten das Spielgerät aber nicht im Kasten unter.

Nach der Pause verflachte die Partie noch mehr. Die Hausherren waren zwar bemüht, Waischenfeld verteidigte aber sehr clever. Glück hatten die Selbitzer in der 57.Min. als zunächst das Aluminium rettete und im Nachschuß Schall hellwach war. Selbitz versuchte zwar noch einmal, die Partie für sich zu entscheiden, aber kam kaum zu gefährlichen Aktionen. Die Flügelzange, die in den letzten Spielen so enorm effektiv war, konnte an diesem Nachmittag kaum Akzente setzten, sie kam kaum einmal hinter die Gästeabwehr. Schussversuche von Schüler (62.) und Pätz (77.) jeweils aus 18 Metern verfehlten ihr Ziel deutlich.

Fünf Minuten vor Ende der Partie hätte dann Torjäger Pätz doch noch das Match entscheiden können. Eine scharfe Kopfballflanke rutsche ihm aus fünf Metern freistehend über den Scheitel, so dass Keeper Schatz gar nicht erst eingreifen musste. Der Siegtreffer wäre an diesem Nachmittag auch nicht wirklich verdient gewesen.

Waischenfeld zeigte eine geschlossenen Mannschaftsleistung ohne Schwachpunkte mit einem herausragenden J.Schatz. Bei Selbitz war Herrmann der auffälligste Spieler.

Aufrufe: 08.5.2022, 09:36 Uhr
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