2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Trainer Sunay Acar (rechts) schaut ohne Groll auf die Zeit in Straelen zurück.
Trainer Sunay Acar (rechts) schaut ohne Groll auf die Zeit in Straelen zurück. – Foto: Ralph Görtz

Sunay Acar zum SV Straelen: „Hätten Aufstieg schaffen können“

Erfolgsgeschichte beim SV Straelen hatte kein Happy End. Bald kehrt der Fußballtrainer ins Geschäft zurück.

Die größte Enttäuschung seiner sportlichen Laufbahn hat Sunay Acar inzwischen verkraftet. Der Trainer war so etwas wie der Architekt der jungen Mannschaft des SV Straelen, die in der Hinrunde der Oberliga für Begeisterung gesorgt und sich als Tabellendritter in die Winterpause verabschiedet hatte. Doch vor exakt drei Monaten stürzte das Gebaude ein. Erst ging die Bauunternehmung von Ex-Präsident Hermann Tecklenburg in die Insolvenz, wenig später zog der Vorstand die Mannschaft aus der Oberliga zurück. Sunay Acar denkt ohne Groll an seine Zeit an der Römerstraße zurück und freut sich bereits auf eine neue Herausforderung.

Herr Acar, wann werden Sie wieder als Trainer an der Linie stehen?

Sunay Acar In der neuen Saison denke ich. Ich habe aber auch gelernt, dass man Geduld haben muss und es im Fußball ganz schnell gehen kann. Ich führe Gespräche mit Vereinen aus der Ober- und der Regionalliga. Aber im Moment habe ich mich noch nicht entschieden. Spätestens Mitte Mai möchte ich Klarheit haben.

Zuletzt wurden Sie häufig mit dem KFC Uerdingen in Verbindung gebracht.

Acar Dazu möchte ich nichts sagen. Das ist sicher ein großer Traditionsverein, der sich mitten im Aufstiegsrennen befindet. Da helfen keine Spekulationen von außen.

Sie haben die Konkurrenz in der kurzen Zeit an der Straelener Römerstraße nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Wie haben Sie es geschafft, dort quasi aus dem Nichts eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen?

Acar In Straelen kam es zunächst einmal darauf an, Ruhe reinzubringen und ein gemeinsames, klares Ziel zu formulieren. Wir wollten eine Mannschaft zusammenstellen und nicht mit großen Namen zusammenkaufen. Eine Mannschaft, die belastungsfähig und lernwillig ist. Ich habe dann angefangen, mit den Spielern zu trainieren, um zu sehen, ob sie charakterlich zu uns passen. Ich denke, dass man auf dem Spielfeld sehen konnte, dass wir bei fast allen richtig gelegen haben.

"Waren im Dezember bei 70 Prozent"

Oberliga-Tabellenführer Sportfreunde Baumberg verzichtet auf den Aufstieg. Hätte der SV Straelen eine Chance auf die Rückkehr in die Regionalliga gehabt?

Acar Davon bin ich überzeugt. Ich weiß, dass dies eine spekulative Aussage ist. Aber als Trainer weißt du ganz genau, wann deine Mannschaft ihr Limit erreicht hat. Wir waren im Dezember bei 70 Prozent und hatten noch viel Luft nach oben. Ich denke schon, dass es am Ende für ganz oben gereicht hätte.

Haben Sie die Ereignisse in Straelen inzwischen verarbeitet?

Acar Ja ! Zunächst standen alle Beteiligten unter Schock. Aber ich mache niemandem einen Vorwurf. Ich kann versichern, dass Hermann Tecklenburg bis zum Schluss darum gekämpft hat, uns eine sportliche Zukunft zu ermöglichen. Ich hatte ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm und konnte bis zum Schluss in Ruhe arbeiten. Ich wünsche ihm auch weiterhin alles Gute.

Beim SV Straelen haben Sie von Anfang an sehr eng mit Co-Trainer Adli Lachheb zusammengearbeitet. Wird er Sie zu Ihrem nächsten Verein begleiten?

Acar Davon gehe ich aus. Bei uns passt es zwischenmenschlich super. Dazu haben wir die gleichen Vorstellungen vom Fußball.

Acar möchte Spieler besser machen

Worauf sollten sich die Spieler einstellen, die es künftig mit Trainer Sunay Acar zu tun haben?

Acar Ich möchte meine Spieler besser machen. Das funktioniert nur, wenn die Spieler belastungs- und leidensfähig sind. Diese beiden Komponenten sind im Fußball etwas verloren gegangen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich harte Arbeit und Qualität auf Dauer immer durchsetzen.

Wie werden Sie den SV Straelen in Erinnerung behalten?

Acar Ich durfte viele Menschen kennen lernen, die herzlich und familiär sind. Ich habe jeden Augenblick beim SV Straelen genossen und wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 026.4.2024, 14:00 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor