2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach der Partie bekam die Mannschaft des FC Süderelbe noch lobende Worte von Trainer Stefan Arlt.
Nach der Partie bekam die Mannschaft des FC Süderelbe noch lobende Worte von Trainer Stefan Arlt. – Foto: Mathias Reß

Süderelbe trumpft mit Tugenden auf und überzeugt beim HSV III

Beide Teams treten mit „maximalen Personalsorgen“ an, doch nur der FC Süderelbe weiß, das zu kompensieren.

Bei eisigen Temperaturen fand am Freitagabend in Norderstedt das Oberligaduell zwischen dem Hamburger SV III und dem FC Süderelbe statt. Trotz der Kälte fanden sich 432 Zuschauer an der Paul-Hauenschild-Anlage ein, die für gute Stimmung sorgten. Lautstark sollten die Mannen des HSV III nach vorne gepeitscht werden. Doch die Gastgeber fanden ganz und gar nicht ins Spiel. Ganz anders die Kicker des FC Süderelbe, die das Geschehen an sich rissen und den Hausherren kaum eine Chance ließen, mal zu einem Abschluss zu kommen.

Das Team des Hamburger SV III musste für diese Begegnung auf insgesamt 14 Spieler verzichten. Aber auch der FCS reiste mit „maximalen Personalsorgen“ an, wie es Süderelbe-Trainer Stefan Arlt nach der Partie betonte. Denn die Gäste konnten sogar auf insgesamt 15 Akteure nicht zurückgreifen. Doch die „49ers“ gingen mit dieser personellen Schwächung weit besser um als die Rothosen. „Die Jungs, die heute gespielt haben, mussten oft hinten dran stehen und zuschauen. Das war für einige total hart, weil wir eine sensationelle Trainingsbeteiligung haben. Und als sich unter der Woche anbahnte, dass wir so viele Ausfälle haben werden, habe ich den Jungs gesagt: Das ist euer Tag, das habt ihr euch verdient und ich habe vollstes Vertrauen“, berichtete der freudestrahlende Süderelbe-Coach nach dem Abpfiff. Denn das, was seine Mannschaft zeigte, war trotz allem eine sehr gute Leistung.

Zwar besaßen die Rautenträger in der zehnten Minute die erste Chance durch Benjamin Dodd, der links am Tor vorbeischoss, doch das sollte es erstmal für eine lange Zeit mit Chancen für die Gastgeber gewesen sein. Denn in der Folge fanden die angereisten FCS`ler immer besser ins Spiel. Sie kombinierten sich gut durch die Reihen und erarbeiteten sich ihre Chancen. Daran konnte auch die echt tolle Stimmung der zahlreichen HSV-Anhänger nichts ändern. Erst ließen die Gäste noch beste Gelegenheiten durch Marius Wilms, Can Kömürcü und Justin Heinbockel liegen, doch dann gelang es ihnen nach einer guten halben Stunde doch noch sich mit dem Führungstreffer zu belohnen. Nico Reinecke war es, der nach einer Ecke schließlich aus der Drehung zum 1:0 für den FC Süderelbe traf. In der 37. Minuten jubelten die Gäste erneut, jedoch stand Razak Aza Bandi bei seinem Schuss ins Glück im Abseits.

FCS-Akteur Razak Aza Bandi wird zum Spieler des Spiels
Nach der Pause wirkte das Team des HSV III dann etwas geordneter, jedoch ohne zwingend gefährlich zu werden. Gegen dieses bessere Auftreten der Hausherren hatten die Süderelberaner, die weiter ihr Spiel aufzogen, dann aber in der 54. Minute das passende Mittel. Denn Razak Aza Bandi netzte nach einem Freistoß von Enis Ay aus dem rechten Halbfeld aus kürzester Distanz freistehend zum 2:0 ein. Auch dieser Treffer war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, da die Gastgeber nicht gegen die Präsenz der Kiesbarg-Kicker ankamen. Das änderte sich nach dem zweiten Tor zwar etwas, da die Mannschaft des Hamburger SV III dann in eine Phase kam, in der sie sich auch mal Vorstöße erarbeiten konnte, doch auch das überstanden die Gäste souverän und abgeklärt. In der 66. Minute mussten die Blau-Weißen allerdings zunächst noch einen weiteren Verlust hinnehmen. Denn Torwart Frederick Lorenzen setzte sich auf den Boden und signalisierte, dass er ausgewechselt werden musste. Der Keeper soll sich wahrscheinlich eine Zerrung im rechten Oberschenkel zugezogen haben, wie Coach Stefan Arlt vermutete. Also musste Anton Graf von und zu Westerholt für die restliche Zeit zwischen die Pfosten, der damit doch noch zu seinem Einsatz kam. Denn eigentlich war er einen Tag zuvor schon für die Startelf vorgesehen, doch Frederick Lorenzen meldete sich aus einer Krankheit zurück, weshalb dieser den Vorzug erhielt. „Dass Anton doch noch zu seinem Einsatz kam, obwohl er eigentlich traurig war, dass er auf die Bank musste, ist einfach Schicksal. So sind im letzten Punktspiel alle noch mal belohnt worden“, stellte Stefan Arlt fest.

Und auch der Torwartwechsel brachte keinen Bruch in die gute Leistung der Gäste. Ganz im Gegenteil. Denn in der 73. Minute war es abermals Razak Aza Bandi, der nach einem sauber vorgetragenen Angriff und einem finalen Zuspiel von Can Kömürcü vor dem Kasten die Ruhe bewahrte und auf 3:0 für die Gäste erhöhte. Was die Leistung der Akteure des Hamburger SV III anging, so ließen sie weiter viele Wünsche ihrer Trainer und Fans offen. Lediglich Mika Ole Steensen kam noch mal zu einer Großchance, als er den Ball von FCS-Torwart Anton Graf von und zu Westerholt in die Beine gespielt bekam. Doch den Schuss des Rautenträgers konnte der Schlussmann schließlich parieren, womit er seinen eigenen Fehler wieder ausbügelte. Allerdings sollte es dann auf der anderen Seite, zwei Minuten vor dem regulären Ende, noch einmal klingeln. Doppelpacker Razak Aza Bandi bediente mit einer flachen Hereingabe von links den kurz zuvor eingewechselten Mouhammed Hourani, der dann mit seinem ersten Ballkontakt das Leder aus drei Metern zum 4:0 für die Gäste über die Linie drückte und somit auch den Endstand markierte. Dadurch, dass die Rothosen über die gesamte Spielzeit nur der guten Leistung des FC Süderelbe hinterherrannten, durften sich die Blau-Weißen nach dem Abpfiff zurecht für ihren Erfolg feiern.

Die Trainerstimmen zum Spiel
Stefan Arlt, FC Süderelbe:
„Ich denke, dass unser Sieg unterm Strich verdient war. Es gab in der ersten Halbzeit eine kleine Phase als die Lautstärke der HSV-Zuschauer etwas Wirkung auf das Spiel hatte. Das haben wir aber gut überstanden. In den anderen Phasen haben die Jungs unseren heutigen Plan gut umgesetzt. Wir wussten, dass es auf dem Boden bei den Temperaturen fußballerisch nicht so einfach wird. Da sind dann andere Tugenden Trumpf. Das haben die Jungs gut gemacht. Ich war mir aber relativ sicher, dass das trotz unserer Personalsorgen gut geht. Und so haben sie heute auch gespielt. Dass das jetzt nicht alles so aus einem Guss war, wie sonst, weil wir auch ein paar Situationen liegen lassen haben, ist klar.“

„Unserem Doppelpacker Razak Bandi liegt der HSV III. Im Hinspiel hatte er schon einen Doppelpack gemacht und heute dann auch wieder. Beide Stürmer haben heute aber gut gespielt. Marius Wilms hatte es auf der linken Seite auch richtig gut gemacht. Mit vielen tiefen Läufen. Und Razak ist am Fünfer immer gefährlich. Da darfst du ihn nicht allein lassen. Dann klingelt das.“

Marcel Lettmann, HSV III:
„Ich finde, dass wir das, was wir uns in den letzten beiden Partien aufgebaut haben, heute nur zwischen der 55. und 65. Minute gebracht haben. Da waren wir im Spiel. Ansonsten war das heute keine oberligareife Leistung. So ehrlich muss ich sein. So kannst du kein Spiel gewinnen. Dass wir heute so viele Ausfälle hatten, spielt natürlich auch mit rein. Aber nichtsdestotrotz haben alle den Anspruch, immer zu spielen. Sie formulieren ja auch, in der Zeit, in der sie nicht spielen, ihre Ansprüche. Heute war mal die Möglichkeit da. Wir hatten auch letzte Woche wenig Personal und sind auf dem Zahnfleisch gekrabbelt. Aber da haben wir es besser gemacht. Und ich finde auch, dass die Einstellung nicht zwingend was mit der Qualität zu tun hat, auf die wir heute sicherlich verzichten mussten. Aber wir müssen erstmal über andere Dinge sprechen und das habe ich heute zu wenig gesehen.“

„Nach so einem krassen Spiel wie heute, kann man nur einen Haken dranmachen. Das ist schwer, das aufzuarbeiten. Wo willst du da anfangen und wo willst du da aufhören? Da muss ein Haken ran. Wir haben morgen unsere Weihnachtsfeier und da müssen die Jungs wieder auf andere Gedanken kommen. Das was gewesen ist, ist gewesen und dann haben wir in der Rückrunde die Chance, uns mit mehr Personal und mehr Qualität wieder als Mannschaft zu präsentieren. Das hat mir heute gefehlt.“

Der Hamburger SV III verabschiedet sich damit in die Winterpause. Für das Team des FC Süderelbe steht am kommenden Freitag, den 16.12.2022 um 19 Uhr allerdings noch die LOTTO-Pokal-Partie gegen Concordia an. Gespielt wird am Kiesbarg in 21149 Hamburg.

Vom heutigen Spiel gibt es einen LIVE-Ticker zum Nachlesen und Videosequenzen von FuPa.tv, in denen die Wichtigsten Szenen und Tore zu sehen sind. Über DIESEN LINK gelangt ihr zur entsprechenden Seite, um euch das noch mal anschauen zu können.

Filme auch DU die Spiele deines Lieblingsteams mit FuPa.tv und stelle verschiedene Szenen online. Wie das funktioniert, siehst du HIER.

Aufrufe: 010.12.2022, 01:48 Uhr
Mathias ReßAutor