In der Partie zwischen Anzing/Parsdorf und Waldtrudering mussten die Zuschauer keine längliche Abtastphase ertragen, sondern sahen vom Start zwei aktive und zielstrebige Mannschaften. Bereits nach 10 Minuten hatten beide Teams jeweils zwei gute Möglichkeiten zur frühen Führung: Das Heimteam verzeichnete eine flache Hereingabe von der linken Seite, die am langen Pfosten nur um Zentimeter verpasst wurde, sowie einen Freistoß aus 20 Metern halblinker Position ins Außennetz; bei den Gästen wurde Offenhäuser aus 12 Metern im letzten Moment geblockt, während Kochs Versuch von der Strafraumgrenze zu schwach geriet und dadurch sichere Beute des Schlussmanns wurde. Auch in der Folge blieb das Geschehen ansehnlich, Kopfball Anzing von TW Weinbrenner pariert, Abschluss Waldtrudering durch Bieringer nach schnell ausgeführten Einwurf von Lehder ebenfalls abgewehrt vom Keeper. In der 19. Minute dann die bis dahin beste Gelegenheit, einen Freistoß auf der rechten Seite führte Schuster kurz zu Lehder aus, der den am langen Pfosten freistehenden Offenhäuser fand; dieser nahm die Hereingabe mit vollen Risiko per Seitfallzieher direkt und traf den Ball optimal, doch konnte der Schlussmann mit einem Sensationsreflex per Fußabwehr zur Ecke klären. Bis zur 30. Minute tat sich in den Strafräumen erstmal nichts mehr, beide Defensivreihen hatten sich mittlerweile besser auf die Angriffsversuche eingestellt. Insofern etwas überraschend konnte Waldtrudering nach einer halben Stunde in Führung gehen, die dann aber umso schöner geriet: Offenhäuser wurde Mitte der gegnerischen Hälfte auf der rechten Außenbahn angespielt, zog nach innen und bediente den ihn hinterlaufenden Garbrecht per Hacke; dieser machte noch ein paar Meter und flankte vom rechten Strafraumeck in Richtung langer Fünfer. Dort lauerte bereits der eingelaufene Lehder, der die Hereingabe direkt auf den sich Richtung Elfer-Punkt absetzenden Bieringer ablegte, welcher wiederum direkt ins lange rechte Eck einschoss. Die Gastgeber versuchten, den Rückstand umgehend zu egalisieren, bissen sich jedoch an der aufmerksamen Waldtruderinger Defensive vorerst die Zähne aus. Kurz vor der Halbzeit leistete sich das Gastteam dann jedoch in Person von Weinbrenner F auf der linken Seite einen Ballverlust, woraufhin die Hausherren schnell nach vorne spielten, von der rechten Grundlinie das Spielgerät zurücklegten und letztlich aus 10 Metern halbrechter Position zum Ausgleich vollstreckten.
Im zweiten Durchgang konnten die Akteure das hohe Tempo aus den ersten 45 Minuten nicht ganz halten und erlaubten sich eine viertelstündige Phase ohne Höhepunkte. Dann wurden die Gäste langsam überlegener, ein von der Mittellinie gestartetes Solo von Franz wurde erst am Strafraum gestoppt, während Koch in aussichtsreicher Position von einem diskutablen Abseitspfiff gestoppt wurde. In der 67. Minute konnte Waldtrudering dann aber erneut in Führung gehen, als Franz einen Freistoß aus 30 Metern zentraler Position gefühlvoll in den Strafraum hob und sich dort Popp und Querfurth eher selbst behinderten und den Ball doch an den linken Pfosten bugsierten. Von dort gelangte das Leder per Tunnel des Torwarts zurück zu Querfurth, der wiederum in Richtung Tor abschloss, worauf ein Anzinger vermutlich bereits hinter der Linie klärte und letztlich Offenhäuser aus fünf Meter alle Zweifel beseitigte. Anzing/Parsdorf reagierte mit einer deutlich offensiveren Ausrichtung, worauf Waldtrudering gegen die aufgerückten Hintermannschaft zweimal die Vorentscheidung verpasste. Offenhäuser auf Chip von Popp verfehlte aber aus 10 Metern halblinker Position deutlich und Bieringer, der vom Mittelkreis aus völlig blank auf den Schlussmann zusteuerte, wurde von diesem der Ball vom Fuß geklaut. Die Hausherren rannten nun wiederholt an, agierten dabei aber recht kopflos, so dass die Gäste den engen Vorsprung relativ problemlos verteidigten. In der 90. Minute fanden die Gastgeber dann aber doch auf der halblinken Seite eine Lücke im Waldtruderinger Verteidigungsbollwerk und konnten in den Strafraum eindringen, woraufhin Querfurth den Angreifer vor dessen Abschlussversuch mit einer riskanten Grätsche stoppte. Der Unparteiische sah darin eine Regelwidrigkeit und entschied auf Strafstoß. Waldtrudering war damit doppelt unzufrieden, denn einerseits war der Anzinger zuvor möglicherweise im Abseits gestanden und auch die Aktion von Querfurth war deutlich auf den Ball ausgerichtet und keinesfalls zwingend zu ahnden. Letztlich blieb die Entscheidung wenig überraschend bestehen und der folgende Elfmeter landete wuchtig im rechten Eck. In der mittlerweile 94. Minute wurde Lehder auf der rechten Seite mit einem hohen Ball im Strafraum gesucht; der Waldtruderinger unterband den Klärungsversuch seines Gegenspielers mit vehementem Körpereinsatz und wurde anschließend von diesem umgerissen. Der Referee sah in der ersten Aktion kein Vergehen und ahndete das Einsteigen des Anzingers mit einem Strafstoßpfiff. Nun war es an den Hausherren, die Entscheidung zu kritisieren, was natürlich ebenso wenig Erfolg hatte. Schuster übernahm die Verantwortung vom Punkt und sorgte mit der erfolgreichen Ausführung für Waldtruderinger Jubelsprünge, da anschließend der letzte Anzinger Angriffsversuch erfolgreich abgewehrt wurde und damit der erste Dreier der Saison endlich unter Dach und Fach war.
Nach dem maßlos enttäuschenden Auftritt in der Vorwoche zeigte die Waldtruderinger Elf heute eine hervorragende Reaktion; neben durchaus sehenswerten Spielzügen stimmte bei sämtlichen Akteuren wieder die Einstellung und Bereitschaft, für die Mitspieler und den Erfolg die notwendigen Meter zu machen und die Zweikämpfe in der erforderlichen Härte zu führen. Alles in allen stand damit nach 90 Minuten ein extrem wichtiger Erfolg, der aufgrund der turbulenten Schlussphase irgendwo auch glücklich, aufgrund der gezeigten Leistung vor allem aber verdient war.