Starker Auftritt unter schwierigen Vorzeichen

Der FC An der Fahner Höhe gewann das Relegationsspiel gegen den MSV Neuruppin deutlich und verdient mit 6:0. Der ganz große Jubel brach allerdings auch nach diesem klaren Erfolg nicht aus.

Verständlich, denn wie bereits im Vorfeld beschrieben (zur Vorschau), könnte dieser Sieg in Bezug auf den Klassenerhalt letztlich wertlos sein. Nach der aktuellen Sachlage ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass trotzdem beide Mannschaften in ihre Verbandsligen absteigen müssen (FuPa erklärt die Auf- und Abstiegsregelung).

So stand dieses Spiel sportlich unter etwas eigenartigen Vorzeichen. Wie soll man dieses Duell angehen, bei dem es potenziell um nichts geht? Obendrein, und das war ein Kraftakt bestätigte Gästetrainer Jan Kistenmacher, war es für die Gäste kein Zuckerschlecken dieses Spiel überhaupt möglich zu machen. Als Oberligist, kurzfristig an einem Mittwoch, eine solche Auswärtsfahrt anzutreten, ist kein Geschenk. Für den ein oder anderen beruflich wohl nicht machbar. So hatten die Gastgeber vom FC An der Fahner Höhe diesen Vorteil, Zuhause spielen zu dürfen, ganz klar auf ihrer Seite. Wäre die Konstellation umgekehrt gewesen, hätten die Thüringer wohl Schwierigkeiten gehabt, überhaupt ein Team auf die Reise zu schicken, sagte Fahner-Kapitän Artur Machts nach dem Spiel.

Klare Sache

So hätten alle Begleitumstände wahrlich besser sein können. Auf dem Fußballplatz wurde diese Reise für den MSV Neuruppin auch kein Spaß. Sie mussten eine klare Niederlage einstecken, gegen einen FC An der Fahner Höhe, der an diesem Tag in den meisten Belangen überlegen war. Immer wieder boten sich für die Hausherren appetitliche Möglichkeiten in gefährlichen Zonen Beute zu machen, also den Ball zu erobern. Die Gäste wirkten mit Ball oft sorglos, manchmal kopflos. So nahm das Spiel bereits früh eine klare Richtung. Preller, der an diesem Tag sein letzten Spiel für den FC An der Fahner Höhe bestritt, konnte nach gut einer Viertelstunde den ersten Treffer beisteuern. Der Stürmer wurde übrigens noch im ersten Abschnitt gelb-rot-gefährdet vom Feld genommen. Für ihn kam Billeb.

Noch vor der Pause war der Deckel auf dieser Partie. Zunächst traf Baumgarten per Foulelfmeter, kurz darauf Möckel via Flugkopfball. Als in der 42. Minuten Wiesner nach toller Kombination zum 4:0 einlochte, war die Messe eigentlich schon gelesen. Nach dem Seitenwechsel blieb den Gästen wenigstens noch die Möglichkeit auf Resultatsverbesserung, um eine Ausgangslage im Rückspiel zu haben, die noch Möglichkeiten bietet, in der Gesamtabrechnung die Nase vorn zu haben. Doch für den MSV lief es weiterhin nicht zusammen. Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. In der 47. Minute verarbeitete Heß ein Zuspiel von Müller mit einem perfekten ersten Kontakt und drosch den Ball unter die Latte. Joker Billeb traf nach etwas mehr als einer Stunde zum 6:0. In der Schlussphase war die Luft dann raus und Fahner brachte diesen klaren Sieg locker ins Ziel.

Rückspiel am Samstag

Auch wenn der ganz große Jubel letztlich ausblieb, traf man nach dem Duell einen Heimtrainer, der stolz auf seine Mannschaft war. Tobias Busse lobte seine Kicker für die Energie und die Leidenschaft, die sie an den Tag legten. Charaktertest bestanden, auch wenn der Coach selbst diese Vokabel so nicht gewählt hat. Beim Rückspiel dürfte jedenfalls wohl kaum noch etwas anbrennen. Gästetrainer Jan Kistenmacher, ließ durchblicken, dass man sich zumindest mal damit auseinandersetzen wird, ob es überhaupt nötig ist, sich noch zu einem Rückspiel zu treffen. Das hat sich aber inzwischen erledigt, wie Rolf "Conny" Cramer vom FC An der Fahner Höhe auf FuPa-Nachfrage sagte. Das Rückspiel findet statt. Und wer weiß, ob ein Sieg in der Relegation am Ende nicht doch noch für was gut sein kann. In dieser Saison, geprägt von Verzichten und Rückzügen, dürfte man zumindest nicht überrascht sein, wenn doch noch eine Tür zum Klassenerhalt aufgeht. Zudem ist da noch die immerhin theoretische Möglichkeit, dass es aus Sachsen keinen Aufsteiger gibt. Tritt all das nicht ein, kann man sich in Dachwig in Sachen Ligaverbleib von dem Sieg in der Relegation nichts kaufen. Das Rückspiel zwischen dem MSV Neuruppin und dem FC An der Fahner Höhe ist für Samstag 14 Uhr angesetzt.