2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Diese Szene erhitzte die Gemüter beim Bezirksliga-Finale zwischen Bobingen und Erkheim: Bobingens Nico Prestel wird im Strafraum gelegt, doch es gibt keinen Elfmeterpfiff. Im direkten Gegenzug hebt ein Erkheimer im Bobinger Strafraum zweifelhaft ab und bekommt den Strafstoß.
Diese Szene erhitzte die Gemüter beim Bezirksliga-Finale zwischen Bobingen und Erkheim: Bobingens Nico Prestel wird im Strafraum gelegt, doch es gibt keinen Elfmeterpfiff. Im direkten Gegenzug hebt ein Erkheimer im Bobinger Strafraum zweifelhaft ab und bekommt den Strafstoß. – Foto: Elmar Knöchel

Ein Sieg mit bitterem Beigeschmack

Am Ende fehlt dem TSV Bobingen ein Tor zur Aufstiegsrelegation +++ Meister Kaufering zeigt Charakter +++ Heimertingen krönt seine Aufholjagd mit dem Klassenerhalt +++ Mindelheim verabschiedet sich mit Sieg aus der Liga

Nur ein Tor trennte den TSV Bobingen vom großen Coup. Nach dem letzten Spieltag sind beide Teams mit 55 Punkten punktgleich, doch der TV Erkheim weist im Vergleich die bessere Tordifferenz auf. Zum Ende der Bezirksliga-Saison entwickelte sich der TSV Haunstetten letztlich noch zur Heimmacht. Mit einem letztlich verdienten 3:2-Sieg gegen den FC Oberstdorf landete die Elf von TSV-Trainer Hermann Rietzler den fünften Heim-Dreier in Folge und sicherte sich damit den Klassenerhalt. Wirklich gut waren die Vorzeichen nicht für den VfL Kaufering: Im letzten Spiel musste der Meister auf viele Stammspieler verzichten. Dennoch gab es zum Abschluss einen 6:0-Kantersieg, mit dem man den Gast aus Neugablonz auf den Abstiegsrelegationsplatz schickte.

Der Gastgeber fand in den ersten Minuten gut ins Spiel und erarbeitete sich erste Chancen durch Maximilian Krist und Berkay Akgün. Nach gut 20 Minuten verlor der TSV dann etwas den Zugriff im Mittelfeld, und die Gäste wurden vor allem über lange Bälle gefährlich. In der 32. Minute hielt Andreas von Mücke seine Mannschaft im Spiel und kratzte einen Schuss von Valentin Wiest aus dem kurzen Eck. Kurz vor der Halbzeit wurde es dann turbulent. Nach einer schönen Kombination über Florian Gebert und Maximilian Krist kam Nico Petereit im Strafraum zu Fall, doch die Schiedsrichterin Sarah Hofmann ließ das Spiel laufen. Während die Bobinger vehement protestierten, spielten die Erkheimer den Ball lang auf Phillip Becker, der sich an Luis Müller vorbeidrängte und erst vom herausstürmenden Bobinger Tormann gestoppt wurde. Die Schiedsrichterin sah dabei einen elfmeterwürdigen Kontakt und zeigte auf den Punkt. „Der Angreifer hebt ein bis zwei Meter vor dem möglichen Kontakt schon ab“, beteuerte Andreas von Mücke nach dem Spiel seine Unschuld. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Fabian Krogler in der 45. Minute sicher zum 1:0. Damit war klar, dass der TSV Bobingen in der zweiten Halbzeit drei Tore brauchte. Die Bobinger stellten sich der Herausforderung, taten sich nach dem Seitenwechsel gegen tief stehende Gäste schwer. In der 71. Minute erzielte Nicolas Prestel den Ausgleich und weckte damit die rund 450 Fans im Siegmund-Sportpark auf, die dem Spiel in der Schlussphase eine angemessene Atmosphäre verliehen. Schließlich köpfte der eingewechselte Cemal Mutlu nach Vorlage von Julian Peitzsch zum 2:1 ein. Während die Stimmung im Sportpark ihren Höhepunkt erreichte, diskutierte Berkay Akgün mit der Schiedsrichterin und flog unter heftigen Protesten mit Gelb-Rot vom Platz. Nach 98 Minuten beendete das Schiedsrichtergespann ein spektakuläres Spiel. „Geht das Spiel heute einige Minuten länger, machen wir noch ein Tor“, war sich Michael Deschler nach dem Spiel sicher. „Ich bin trotz der verpassten Relegation sehr stolz auf meine Mannschaft, die eine wirklich starke Saison gespielt hat“, sagte Deschler nach seinem letzten Spiel für den TSV. (Simmler) Lokalsport SZ
Schiedsrichter: Sarah Hofmann - Zuschauer: 425
Tore: 0:1 Fabian Krogler (45. Foulelfmeter), 1:1 Nicolas Prestel (71.), 2:1 Cemal Mutlu (90.+3)
Gelb-Rot: Berkay Akgün (95./TSV Bobingen)

Der TSV Babenhausen hat das letzte und bedeutungslose Spiel gewonnen. Gegen das Tabellenschlusslicht TG Viktoria Augsburg stand am Ende ein 3:2 auf der Anzeigetafel. Fatih Ademi schoss den TSV zwei Mal in Führung (37., 51.), die die Augsburger jeweils ausgleichen konnten (40., 56.). Auf den Treffer von Routinier Manuel Hust in der 68. Minute hatten sie dann aber keine Antwort mehr. Somit schließen die Fuggermärktler die Saison mit 33 Punkten auf Platz 13 ab und kämpfen in der Relegation weiter um den Klassenerhalt. (lsi) Lokalsport NU
Schiedsrichter: Lukas Schregle (Biessenhofen) - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Fatih Ademi (37.), 1:1 Felix Eberle (40.), 2:1 Fatih Ademi (51.), 2:2 David Schwab (56.), 3:2 Manuel Hust (68.)
Rot: Mert Akkurt (91./TG Viktoria Augsburg)

„Wir wollen keine Wettbewerbsverzerrung“, hatte Kauferings Trainer Ben Enthart schon im Vorfeld angekündigt. Und so präsentierte sich seine Elf auch. „Die Jungs haben Charakter gezeigt“, freute sich der Trainer. Zwar ging es mit einem 0:0 in die Pause, doch dann legte Kaufering los. Daniel Rimmer, Alexander Höfer und Philipp Bauer stellten von der 54. bis zur 62. Minute auf 3:0. „Dann brach Neugablonz auseinander“, so Enthart. Alexander Höfer (80.) sowie zweimal Wolfgang Baumann erhöhten noch auf 6:0 (84./86.). Für Martin Krimshandl, Fynn Holthuis und Florian Borowski war es das letzte Spiel für Kaufering, das bedeutet auch, dass man sich auf dem Spielermarkt umsieht. „Für die sportliche Leitung und mich steht einiges an Arbeit an, aber das ist ja eine schöne Arbeit“, meinte Ben Enthart. Denn dem Aufstieg in die Landesliga soll nicht gleich wieder der Abstieg folgen. (mm) Lokalsport LT
Schiedsrichter: Luca Riedl (Grasheim) - Zuschauer: 166
Tore: 1:0 Daniel Rimmer (54.), 2:0 Alexander Höfer (58. Foulelfmeter), 3:0 Philipp Bauer (62.), 4:0 Alexander Höfer (80.), 5:0 Wolfgang Baumann (84.), 6:0 Wolfgang Baumann (86.)

Der FC Heimertingen krönte seine Aufholjagd und brachte mit dem 2:1-Sieg gegen den FC Thalhofen den Klassenerhalt unter Dach und Fach. In der 28. Minute ging jedoch der FCT durch Janik Suske mit 1:0 in Führung. In der zweiten Hälfte entwickelten die Hausherren mehr Druck in der Offensive und glichen durch Marcel Schmid in der 67. Minute aus. Mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch belohnte Spielertrainer Christoph Amann die Heimertinger Offensivbemühungen. FCH-Keeper Florian Egle sicherte in der Schlussphase den wichtigen Heimsieg.
Schiedsrichter: Julian Bunk (Augsburg) - Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Janik Suske (28.), 1:1 Marcel Schmid (67.), 2:1 Christoph Amann (86.)

Mit einem 3:2-Auswärtssieg beim TV Bad Grönenbach hat sich der TSV Mindelheim sportlich und mit erhobenem Haupt verabschiedet. Die Mindelheimer standen bereits als Absteiger fest, dennoch wollte das Team von Benedikt Deigendesch die Partie nicht abschenken, sondern die enttäuschende Saison trotz allem mit Anstand und sportlicher Fairness zu Ende bringen. Dabei ging es (wieder einmal) so los, wie es sich kein Trainer wünscht: Kaum auf dem Platz, lag die Truppe von Benedikt Deigendesch auch schon zurück, als die Gastgeber bereits in der dritten Spielminute einen Foulelfmeter zugesprochen bekamen. Danach ging es in der ersten Hälfte munter weiter, beide Teams lieferten ein gutes Spiel und vor allem die Mindelheimer zeigten Moral, und kamen immer wieder zurück, auch nachdem sie zwei Mal in Folge in Rückstand geraten waren. 2:2-Unentschieden hieß es zum Seitenwechsel, als Deigendesch Hannes de Paly für Alexander Mayr einwechselte. Mit verhaltenem Jubel quittierte der Absteiger dann den Treffer von David Kienle, der in der Schlussphase den achten Saisonsieg für die Schwarz-Gelben sicherte. Da der TSV aber 14 Niederlagen auf dem Konto hat, konnte auch dieser unerwartete Erfolg in Bad Grönenbach nichts mehr an der Enttäuschung über den Abstieg ändern. (mz) Lokalsport MZ
Schiedsrichter: Moritz Osteried (Augsburg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Florian Henkel (3. Foulelfmeter), 1:1 Riccardo Schulz (21.), 2:1 Daniel Miller (25.), 2:2 Ferhan Yörür (31.), 2:3 David Kienle (81.)

Im letzten Spiel der Saison konnte der SV Türkgücü Königsbrunn gerade noch elf Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft auflaufen lassen. Die verbliebenen Spieler zeigten auf dem Platz aber großes Engagement und wollte zum Abschluss unbedingt noch einmal ein Erfolgserlebnis. Schon nach sechs Minuten erzielte der Mittelstürmer Esse Francois Akpaloo das 1:0 mit einem strammen Torschuss. Danach konnte Torwart Parlak einen gefährlichen Schuss mit einer Parade gerade noch zur Ecke lenken, und später half ihm der Pfosten bei seiner Abwehraktion. Nach einer halben Stunde eroberte Co-Spielertrainer Erdinc Kaygisiz bei seinem Spieler-Comeback nach einem Jahr den Ball bei einem Zuspiel der Kaufbeurer und spielte mustergültig Akpaloo im Strafraum an. Der überlegte nicht lange und überwand Torwart Fabio Zeche mit einem Flachschuss zum 2:0. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Türkgücü zu weiteren Chancen, doch Akpaloo verfehlte im Fallen nach einer Flanke von Cemal Nam das Tor nur knapp, und Kaan Dogans Schuss wurde von einem Verteidiger gerade noch zur Ecke abgefälscht. Dann kamen aber die jungen Kaufbeurer immer wieder gefährlich in den Königsbrunner Strafraum, und Burak Parlak konnte sich mehrmals auszeichnen. Einmal hechtete er einen Ball an den Pfosten, und der sprang ihm wieder in die Arme zurück. Einen Freistoß von Atakan Güner holte Parlak mit einer Glanzparade aus dem Torwinkel. Mit einer starken Leistung der gesamten Mannschaft brachte das Rest-Team des Spielertrainers René Hauck den verdienten 2:0-Sieg unter Dach und Fach. (Schneider) Lokalsport SZ
Schiedsrichter: Veit Sieber (Lechhausen) - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Esse Francois Akpaloo (6.), 2:0 Esse Francois Akpaloo (30.)

Mit drei schön herausgespielten Treffern durch Florent Kuci (31.), Daniel Schnürle (42.) und Sedat Yilmaz (45.+1) konnte der TSV Haunstetten zur Halbzeitpause bereits einen 3:0-Vorsprung ermöglichen. Sowohl TSV-Boss Günther Schmidt als auch Trainer Hermann Rietzler sprachen unisono von einer „überragenden ersten Halbzeit“. Nach dem Seitenwechsel schmolz der vermeintlich sichere Vorsprung jedoch, als die Gäste durch einen 20-Meter-Freistoß von Andreas Maier den 3:1-Anschlusstreffer herstellten (56.) und vehement weitere Angriffe inszenierten. Entlastungsangriffe der Rot-Weißen wurden nicht mehr konzentriert zu Ende gespielt. Als Leonardo Onesti (82.) auf 3:2 verkürzen konnte, mussten die Gastgeber nochmals zitterten, brachten aber den hart erarbeiteten Heimsieg über die Zeit. „Die erste Hälfte war fast makellos. In der zweiten Halbzeit hat einiges gefehlt, im Mittelfeld hatten wir keine Überzahl mehr und auch das Anlaufverhalten hat nicht mehr gepasst, außerdem kam Oberstdorf besser ins Spiel. Doch insgesamt bin ich vor allem in kämpferischer Hinsicht mit der Leistung der Elf zufrieden. Alles in allem haben wir den Klassenerhalt meiner Meinung nach verdient, da wir davor auch einige Zähler verschenkt hatten“, meinte ein gelöster TSV-Coach Hermann Rietzler. (chw) Lokalsport AZ
Schiedsrichter: Abdullah Carman (Hollenbach) - Zuschauer: 90
Tore: 1:0 Florent Kuci (31.), 2:0 Daniel Schnürle (42.), 3:0 Sedat Yilmaz (45.+1), 3:1 Andreas Maier (56.), 3:2 Leonardo Onesti (82.)

Aufrufe: 022.5.2022, 20:33 Uhr
Bernhard MeitnerAutor