2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rolf Mayer.
Rolf Mayer. – Foto: Spvgg. Ingelheim

Ingelheimer Rolf Mayer: "Uns hat die Beständigkeit gefehlt"

Der Sportlicher Leiter der Spvgg. über den Abstieg, den Trainerwechsel und die Perspektiven für die neue Saison

INGELHEIM. Vor dem letzten Spieltag in der Abstiegsrunde der Landesliga Ost am Sonntag (15 Uhr) beim TuS Altleiningen ist klar: Die Spvgg. Ingelheim steigt ab und muss in der neuen Runde als ehemaliger Oberligist wieder in der Bezirksliga ran. Im Interview mit dieser Zeitung spricht der Sportliche Leiter Rolf Mayer (54) über die Gründe für das Scheitern, den Trainerwechsel mitten in der Saison und die Perspektiven für die kommende Saison.

Herr Mayer, wie hart trifft die Spielvereinigung dieser Abstieg?

Sehr hart. Der Verein ist gerade in einer sehr guten Entwicklung. Es gibt eine vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit im Vorstand und der Verein befindet sich grundsätzlich in einer stabilen Situation. Da kommt der Abstieg der ersten Mannschaft aus sportlicher Sicht zum völlig falschen Zeitpunkt. Aber es gibt wahrscheinlich nie einen richtigen Zeitpunkt – und es tut immer sehr weh.

Abgestiegen ist das Team nicht in der Abstiegsrunde, sondern schon in der regulären Saison. War der Rückstand auf Bodenheim und Gimbsheim einfach nicht mehr aufzuholen?

Wir haben durchaus daran geglaubt und zwischendurch waren wir nur noch zwei Punkte davon entfernt. Da war die Chance tatsächlich realistisch und greifbar. Leider hat uns dann die Konstanz gefehlt, sodass der Abstand immer geblieben ist. Sehr schade, aber letztlich haben wir es dann auch nicht verdient.

Wo genau sehen Sie die Gründe für den Niedergang – und wann hat die Misere begonnen?

Uns hat über die gesamte Saison die Beständigkeit gefehlt. Es war ein ständiges Auf und Ab, sodass wir keine Stabilität und Sicherheit bekommen haben. Und wir haben uns zu oft nicht belohnt.

Machen Sie sich Vorwürfe, dass Sie vielleicht früher den Trainer hätten wechseln müssen – oder ist mit diesem großen Verletzungspech einfach nicht mehr drin gewesen?

Die Entwicklung war aus meiner Sicht nicht abzusehen, und der Trainerwechsel im Winter war eine gemeinsame Entscheidung zwischen Chefcoach David Klose, Vize-Präsident Marcel Veek und mir. Wir sind auf den Wunsch unseres Trainers eingegangen und haben nach einer passenden und nachhaltigen Lösung gesucht. Dies ist uns mit Matze Güldener und Serdar Parlak gelungen – und der Effekt war spür- und sichtbar. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Über die vielen verletzten Spieler möchte ich nicht jammern. Erstens kann ich es nicht mehr ändern und zweitens war hiervon im Grunde jeder Verein betroffen.

Jetzt nach Altleiningen zu fahren und schon vorher zu wissen, dass es um nichts mehr geht, ist nicht das reine Vergnügen. Was erwarten Sie von der Mannschaft im letzten Spiel?

Ich erwarte, dass wir uns anständig aus dieser Spielklasse verabschieden. Das sind wir den Ingelheimer Anhängern, unseren Mitgliedern, Sponsoren und nicht zuletzt uns selbst schuldig. Ich habe den Anspruch an die Mannschaft und den kompletten Staff, noch einmal alles zu mobilisieren und ein gutes Spiel abzuliefern. Außerdem möchte ich die Spieler, die den Verein verlassen werden, mit einem guten Gefühl verabschieden.

Über Zu- und Abgänge war schon viel zu lesen in den vergangenen Wochen. Wie ist hier der letzte Stand?

Die Unsicherheit darüber, in welcher Klasse wir ab Sommer spielen werden, hat uns den Job nicht einfacher gemacht. Wir sind dran und werden den Kader entsprechend verstärken, um nächste Saison wieder anzugreifen.

Klar ist, dass Sie mit dem Trainerduo Matthias Güldener und Serdar Parlak in die neue Runde gehen – denn auf die beiden lassen Sie nichts kommen, richtig?

Absolut richtig. Die beiden haben sich sehr gut eingelebt und werden ab Sommer ihre erste komplette Saison bei der Spielvereinigung verantworten. Die Kommunikation zwischen uns ist offen, klar, vertrauensvoll und zielorientiert – und die Spieler haben Vertrauen in die Arbeit der beiden. Damit sind die Weichen gestellt und die Ziele definiert. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit diesem Trainerduo.



Aufrufe: 03.6.2022, 13:30 Uhr
Michael HeinzeAutor