2024-04-25T14:35:39.956Z

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Das Maß aller Dinge in der A-Klasse 7: Die SpVgg Altenerding hat in der gesamten Saison nur ein Spiel verloren.
Das Maß aller Dinge in der A-Klasse 7: Die SpVgg Altenerding hat in der gesamten Saison nur ein Spiel verloren. – Foto: anh

SpVgg Altenerding korrigiert „Betriebsunfall“: Jugend und zwei Königstransfers

Meisterstory

Nicht unbedingt schön, aber laut ertönte der Gesang der Aufsteiger am Sonntagabend von der Terrasse des Altenerdinger Vereinsheims.

Altenerding – Drei Jahre nach dem Abstieg in die A-Klasse konnte die SpVgg Altenerding den „Betriebsunfall“ korrigieren. Seit Sonntag steht nach dem 4:0-Sieg gegen den FC Erding die Rückkehr in die Kreisklasse fest.

„Der Operation Wiederaufstieg wurde bereits nach der damaligen Niederlage gegen Hörgersdorf gestartet. Es gab viel Häme, doch noch in der Kabine in Langenpreising haben wir uns geschworen, dass wir gestärkt zurückkommen werden. Schon am nächsten Tag standen die ersten Gespräche an, und es wurden die Weichen für die Zukunft gestellt“, blickt der sportliche Leiter Matthias Dasch auf eine der bittersten Stunden der Vereinsgeschichte zurück.

Die SpVgg traf zunächst eine unpopuläre Entscheidung, trennte sich von Trainer Jenö Rauch, obwohl man ihm schon die Zusage für die neue Saison gegeben hatte. „Natürlich war das nicht die feine englische Art, aber wir wollten einen kompletten Neuanfang starten“, erklärt Abteilungsleiter Andreas Heilmaier. Er selbst brachte Pedro Locke als Nachfolger ins Spiel.

„Wir wollten ihm zunächst mal unsere Philosophie zeigen, doch als wir uns nach drei Stunden voneinander verabschiedet hatten, hatte sich Pedro eigentlich schon für uns entschieden, weil wir alle das gleiche Ziel und eine analoge Philosophie hatten“, erzählt Dasch. Locke legt größten Wert auf die Jugend, „dies ergänzt sich mit unserer sehr guten Jugendarbeit perfekt“, so Dasch weiter. Dass sich die Erwartungen erfüllt haben, verdeutlicht ein Blick auf das diesjährige Team, denn mit Tobias Neuner, Louis Braun, Lukas Bachmair und zuletzt Domenik Gruber waren vier Spieler, die kürzlich aus der eigenen Jugend gekommen sind, Stammspieler in der Aufstiegself.

Im ersten Jahr lief es noch etwas holprig, aber in der Rückrunde wirkte das Team schon sehr stabil, und wäre die Saison wegen Corona nicht abgebrochen worden, wäre vielleicht sogar der direkte Wiederaufstieg geglückt. Aber die Verantwortlichen der SpVgg nutzten die Pandemiezeit, um die Planungen voranzutreiben. Man analysierte den Kader und versuchte sich auf entscheidenden Positionen zu verstärken, wobei die Transfers von Samuel Kronthaler und Lerart Bilalli wichtige Mosaiksteine waren. „Ich möchte aber auch Nihad Mukjic, Leonardo Tunjic und Maximilian Supe, die während der Saison noch dazukamen, nicht vergessen, denn sie haben unsere Mannschaft enorm verstärkt, und auch das Comeback von Niklas Weißer sorgte für zusätzliche Stabilität im Team“, sagt Locke

Für Dasch war die Teilnahme am Toto-Pokal ein wichtiges Indiz für die bärenstarke Saison. „Durch diese Pflichtspiele gab es bei uns schon früh einen richtigen Wettkampf um die Stammplätze, und die Siege gegen die Kreisligisten FC Eitting und FC Finsing ließen das Selbstvertrauen enorm ansteigen, sodass wir von Beginn an sofort da waren“. Die Veilchen nahmen den Schwung mit in die neue Saison, setzten sich mit einem 5:0 beim Mitfavoriten FC Langengeisling II gleich an die Tabellenspitze und ließen sich davon nicht mehr verdrängen, sodass der Aufstieg bereits am viertletzten Spieltag fix war.

„Für mich waren das Trainerteam um Pedro und Shaban Vranovci sowie der Sportliche Leiter die entscheidenden Faktoren, denn sie haben es geschafft, aus diesem Team eine Mannschaft zu formen“, sagt Heilmaier, der auch das Miteinander zwischen erster und zweiter Mannschaft lobt.

Die Planungen für die neue Saison haben diese Einschätzungen in vielen Gesprächen bestätigt, „denn kein einziger Spieler wird trotz zahlreicher Angebote den Verein verlassen“, weiß Dasch. Einzig Mario Batljan werde im nächsten Jahr aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht mehr zur Verfügung stehen, lässt aber seinen Spielerpass bei den Veilchen. Und wie berichtet kehren Matthias und Lukas Loher von der BSG Taufkirchen zurück. „Oft lehnt man sich nach solchen Erfolgen zurück, doch wir wollen das Team weiterhin gezielt verstärken und ergänzen“, sagt Dasch.

Auch Locke blickt schon voller Erwartung nach vorne. „Der Verein hat ein großes Potenzial, wieder erfolgreichere Wege zu gehen, insbesondere wenn ich sehe, dass gut ausgebildete und talentierter Spieler in den nächsten Jahren rauskommen. Die Trainer rund um Jugendleiter Florian Aldinger leisten eine tolle Arbeit“, lobt der Trainer. Die Funktionäre der Fußballabteilung arbeiteten mit viel Herzblut. Auch bei Equipment, Trainingsoutfit und den Sportplätzen sei der Verein nicht zuletzt dank Platzwart Frank Aldinger sehr gut aufgestellt. „Hinzu kommt auch mein Team mit Co-Trainer Shaban Vranovic, Torwart-Trainer Michael Heidfeld, Betreuer Tolga Güncü und Physiotherapeut Franz Gemsjäger, das mich perfekt unterstützt.“

Die Aufstiegsfeier mit Fans und Sponsoren findet am 21. Mai im Anschluss an das Saisonspiel gegen den FC Türkgücü Erding statt, gegen den es bislang die einzige Saisonniederlage gab. Und sollten die Kicker auch gesangstechnisch an die fußballerischen Leistungen anknüpfen, dann werden die Altenerdinger Bürger an diesem Abend hoffentlich von einer Beschwerde wegen möglicher Lärmbelästigung absehen. (Andreas Heilmaier)

Aufrufe: 011.5.2022, 07:47 Uhr
Andreas Heilmaier - freier MitarbeiterAutor