„Möllen hat hochverdient gewonnen, da wir es nicht geschafft haben, 100 Prozent zu gehen“, konzedierte Löwen-Coach Stefan Neul nach der Partie. Viel Frust schwang allerdings auch beim Hamborner Übungsleiter mit, der die Partie repräsentativ für die gesamte verkorkste Spielzeit sah: „Das Spiel war aber auch irgendwie ein Spielbild der Saison.“
Angefangen von ungünstigen Rahmenbedingungen wie der unerklärlich schlechten Trainingsbeteiligung vor den letzten und entscheidenden Spielen, über einen mit nur 13 Spielern recht übersichtlichen Kader, der kaum Optionen für Spielvarianten oder Ausfälle ließ. Hinzu kamen wieder zahlreiche Fehler im Aufbau- und Stellungsspiel der Löwen, die der Gegner eiskalt auszunutzen wusste, bis hin zu der Tatsache, dass die Hamborner ab der 70. Minute in Unterzahl spielten mussten, und in dieser Phase des Spiels vier Gegentreffer kassierten, nachdem sich Sascha Sesko verletzt hatte und mangels Masse auf der Bank der Hamborner nicht ersetzt werden konnte.
Die Gastgeber legten mit einem Blitzdoppelschlag von Muhammed Ayaz (6.) und Sahin Tagay (8.) schnell mit 2:0 vor. Nachdem Sascha Seska, der erneut aus der Alte Herrenmannschaft zur Unterstützung kam, per Strafstoß zum 2:1 Anschlusstreffer erfolgreich war (35.), stellte Muhammed Ayaz mit seinem zweiten Treffer fast postwendend den alten Abstand wieder her (36.). Kurz nach dem Seitenwechsel stellte Assad Chenata gar auf 4:1 für die Gastgeber (51.), ehe Sascha Sesko auf 4:2 verkürzen konnte (57.).
Nachdem der Doppeltorschütze der Löwen verletzt vom Platz musste und die Hamborner nur noch zu zehnt auf dem Platz standen, legte Möllen in den letzten 12 Minuten der Partie vier weitere Tore durch Furkan Kilicoglu (78.), Assad Chenata (80.), Murat Yildirim (85.) und Muhammed Ayaz (89.) nach und machte das Hamborner Debakel perfekt. Das zwischenzeitliche 7:3 durch Muhammed Kara (85.) fiel hier kaum mehr ins Gewicht.
„07 II“ bleibt Tabellenschlusslicht und hat sportlich keine Möglichkeit mehr, am letzten Spieltag den Klassenerhalt zu schaffen. Nun gilt es für die Löwen-Reserve, sich am kommenden Sonntag im Derby gegen Rheinland Hamborn mit Anstand aus der Affäre zu ziehen.
„Wir werden sehen, was noch geht. ‚Kubi’ und ich werden wieder an der Seitenlinie stehen und haben noch richtig Bock, mit den Jungs noch einmal alles zu geben“, zeigt Kai Neul, der den Holtkamp zum Saisonende Richtung Union Hamborn verlassen wird, motiviert und kämpferisch. Es wäre dem Trainergespann zu wünschen, dass sich diese Einstellung zum Finale auch noch einmal auf die Mannschaft überträgt.