2024-04-30T13:48:59.170Z

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Tabellenführer TS Eppingen hat aktuell vor allen Dingen dank Fatih Kara viel zu jubeln. Geht der Lauf Sonntag in Weiler weiter?
Tabellenführer TS Eppingen hat aktuell vor allen Dingen dank Fatih Kara viel zu jubeln. Geht der Lauf Sonntag in Weiler weiter? – Foto: Berthold Gebhard

Spitzentrio mit schweren Auswärtsspielen

Vorschau Kreisklasse A+++TSV Dühren und beide türkischen Teams auf Reisen+++Kann Eppingen II nachlegen?+++Oktoberfest in Steinsfurt

In der Kreisklasse A bestätigt sich, was alle Protagonisten vorausgesagt haben. Es ist alles extrem eng. An keinem einzigen Spieltag kann irgendeine Mannschaft antreten und sich sicher sein, dass die drei Punkte im Vorbeigehen eingetütet werden. Es gibt mit TG Sinsheim, dem TSV Dühren, TS Eppingen und dem SV Tiefenbach ein Quartett, das man ganz vorne erwarten durfte und das diese Einschätzung bisher auch bestätigt. Bei allen anderen Teams von Platz 5 bis 17 kann wirklich jeder jeden schlagen. Und das ist alles andere als eine abgedroschene Floskel.

Auch die Teams, die aktuell am Tabellenende stehen, sind sportlich nicht schlechter. Es kann sich jeder sicher sein, dass auch all diese Teams noch kräftig punkten werden. Vermutlich geht es bis zum Rundenende für jede Mannschaft in jedem einzelnen Spiel um wichtige Punkte. Somit kann am Ende jeder einzelne Punkt, jedes Unentschieden wichtig sein.

Man musste kein Fußballfachmann sein, um zu wissen, dass viel beim TSV vom spielenden Trainer Richi Prommer abhängt. Deshalb war der Schreck groß, als sich der Goalgetter kürzlich verletzte und auch beim letzten Heimspiel gegen Kirchardt II nicht auflaufen konnte. Doch Prommer gibt Entwarnung: "Ich hatte echt Glück, dass das Band in der Schulter nur angerissen ist. Trotzdem fühlt es sich nach einer langwierigen Geschichte an." Und somit darf sich der Gast aus Zaisenhausen auch keine Hoffnung machen, dass der Torjäger ein weiteres Spiel verpasst: "Nach und nach kommen unsere verletzten Spieler wieder zurück. Auch mein Trainerkollege Dawid und ich werden gegen Zaisenhausen wieder auf dem Platz stehen. Im Übrigen ist es für den Phönix ein besonderes Spiel: Wir haben Samstag unser Oktoberfest und deshalb das Spiel einen Tag vorverlegt. Natürlich hoffen wir auf viele Zuschauer und denen wollen wir dann auch ein gutes Spiel präsentieren." Doch Prommer ist klar, dass es kein Selbstläufer wird: "Mit dem TSV Zaisenhausen haben wir einen guten Gegner zu Gast. Ich gehe davon aus, dass es ein enges und intensives Spiel werden wird".

Beim TSV Zaisenhausen lief in der letztjährigen Rückrunde so gut wie nichts mehr zusammen. Genau genommen ging es schon ab dem Moment bergab, als verkündet wurde, dass das erfolgreiche Trainerduo Panhölzel/Kugler die Zaisenhäuser verlässt. Es ist also kein Wunder, dass der TSV im Vorfeld zu den Abstiegskandidaten gezählt wurde. Aber die Wahrheit sieht anders aus. Mit der neuen Saison zeigt das Team des Trainer-Novizen Yannick Doll wieder ein ganz anderes Gesicht. Der bisherige Höhepunkt war das Unentschieden gegen Tabellenführer TS Eppingen. Als einziger Verein konnte der TSV den Eppingern Punkte abnehmen. Und auch die Verpflichtung von Stürmer Luca Martin ist ein Volltreffer. Der 24jährige, der in Tiefenbach eher Ergänzungs- als Stammspieler war, netzte bereits sechs Mal ein und verzeichnet somit einen Schnitt von 1,0 Toren pro Spiel.

Alleine das Babstadter Trio Nicki Meier, Marvin Feierabend und Michael Kutyma schoss in der letzten Saison zusammen 41 Tore. Schaut man aktuell beim SVB auf die geschossenen Tore so stehen dort vier mickrige Treffer. Somit ist nicht verwunderlich, dass man sich derzeit auf einem Abstiegsplatz wiederfindet. Selbst der FC Weiler, der aktuell die zweitwenigsten Treffer erzielte, durfte doppelt so oft jubeln, wie die Grün-Weissen. Es ist nicht so, dass die Mannschaft des Trainer-Duos Eberhard/Bähr schlecht spielen würde, aber es fehlen die Erfolgsmomente. Auch am Sonntag - gegen den Tabellenzweiten aus Sinsheim - ist es eher unwahrscheinlich, dass der SVB ein Torfestival veranstaltet. Im Verlauf des weiteren Oktobers kommen dann all die Gegner, die sich mit dem SVB auf Augenhöhe befinden. Hier müssen die Rappenauer Vorstädter dann zwingend punkten. Denn nur mit Unentschieden kommt man nicht von der Stelle.

Die Großen Kreisstädter punkten weiterhin sehr konstant. Doch nachdem TG in den Sommerferien im Pokal (Stebbach 7:0, Eppingen II 4:1) bzw. der Meisterschaft (Angelbachtal 5:0, Bad Rappenau 3:0) in vier Pflichtspielen ein Torverhältnis von 19:1 aufrief, musste die Konkurrenz schon das Schlimmste befürchten. Zumal sich zu dem Zeipunkt auch noch etliche Spieler im Urlaub befanden. Inzwischen sind alle Urlauber zurück und die Ergebnisse wurden knapper. In den letzten vier Pflichtspielen kam das Team "nur" noch auf ein Torverhältnis von 10:6. Die Konkurrenten wird es freuen, denn es zeigt, dass auch das Shala-Team nicht völlig unverwundbar ist. Auffällig ist auch, dass der quirlige Torjäger Shekhmoos in den letzten drei Spielen keinen Torerfolg mehr feiern durfte. Aber wie heißt es so schön: Das sind dann schon Luxusprobleme.

Die SG Untergimpern hat die letzten drei Spiele verloren. Was sich auf den ersten Blick negativ anhört, relativiert sich, wenn man sich die letzten drei SGU-Gegner anschaut. Es handelte sich nämlich um die Spitzenteams TS Eppingen, TG Sinsheim und SV Tiefenbach. Die letzten beiden Spiele verliefen gar sehr knapp und wurden mit lediglich einem Tor Unterschied verloren. In den Wochen zuvor hatten die Krebsbachtaler überzeugt und zu den guten Leistungen auch kräftig Punkte gesammelt. Als absoluter Glücksgriff erweist sich Neuzugang Pascal Winter, der mit seinen vier bisherigen Toren maßgeblichen Anteil an den acht eingespielten Punkten hat. Am Sonntag geht das Team von Trainer Martin-Puente auf dem heimischen Blutberg als Favorit ins Spiel.

Der TSV erreichte in den letzten beiden Saisons jeweils Platz 7 und hat sich zum Ziel gesetzt diesen Platz in der laufenden Runde zu verbessern. Bisher läuft es beim Team des Trainer-Trios Weiser/Höhn/Keil aber noch nicht nach Wunsch. Dies ist allerdings nicht sonderlich verwunderlich, denn es gilt viele junge Neuzugänge einzubauen. Was an guten Tagen möglich ist, zeigte der Fusionsverein beim ersten Heimspiel gegen die Spitzenmannschaft des SV Tiefenbach, die man mit 3:1 auf den Heimweg schicken konnte. Sollte der TSV an diese Leistung anknüpfen können, dann ist auch beim Auswärtsspiel am Sonntag etwas zu holen. Erfreulich und lobenswert ist das Auftreten der Reservemannschaft in der Kreisklasse B1. In acht Spielen gab es lediglich zwei Niederlagen, so dass man aktuell auf einem respektablen achten Tabellenplatz steht.

Der vielfache Kreispokalsieger VfB Eppingen II stieg letzte Saison sang- und klanglos aus der Kreisliga ab. Auch nach dem achten Spieltag trägt das Team von Coach Brim mit einem einzigen Pünktchen schon wieder die rote Laterne. Doch wer nun denkt, dass der Absteiger Nummer 1 schon feststeht, der irrt gewaltig. Denn zum einen haben die Rot-Schwarzen schon gegen alle Teams des Spitzen-Quartetts gespielt und zum anderen haben sie in ihren bisherigen Begegnungen auch schon richtig gute Spiele abgeliefert. Gerade letzte Woche in Angelbachtal stand man kurz vor dem ersten Saisonsieg. Am Ende wurde es zumindest der erste Saisonpunkt. Auch in Dühren war man mitverantwortlich für ein schnelles und spektakuläres Spiel (3:5). Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann die Fachwerkstädter die erforderlichen Punkte holen werden.

Wenn man sich in der Sommerpause nach Mannschaften erkundigte, die um den Abstieg spielen könnten, so wurde des öfteren der VfB Bad Rappenau genannt. Doch die vermaledeite Rückrunde und die Abgänge hochwertiger Leistungsträger hat der VfB anscheinend gut verkraftet. Die letzten drei Spiele wurden allesamt gewonnen und waren mit insgesamt 21 (13:9) Toren zudem richtige Torfestivals. Für die Fans des VfB sind diese Ergebnisse natürlich Balsam für die Seele. Im letzten Heimspiel verteilten sich die sechs erzielten Tore auf sechs verschiedene Torschützen. Somit scheinen die Kurstädter sehr schwer auszurechnen zu sein. Die Chancen stehen für das Wirch-Team somit nicht schlecht die Siegesserie am Sonntag auf dem Eppinger Kunstrasen auszubauen.

Logischerweise ärgert einen Sportler jede einzelne Niederlage. Doch die letzte Niederlage schmerzte die Fußballer des FC Weiler und deren Anhänger ganz besonders. Es war nämlich die hohe 1:4-Niederlage gegen den nachbarschaftlichen Rivalen SV Hilsbach. Möchte man aus diesem Spiel überhaupt etwas positive herausziehen, dann war es auf jeden Fall die Tatsache, dass sich die Bären nach einem 0:4 Halbzeitrückstand nicht haben abschlachten ließen. Im Gegenteil: die 2. Halbzeit gewann das Martaler-Team mit 1:0. Richtig ungünstig war für den letztjährigen Pokal-Halbfinalisten, dass sie eine Woche später auf dem Spielfeld keine Wiedergutmachung betreiben konnten, sondern spielfrei waren. Ob die Wiedergutmachung am Sonntag gelingt, darf zumindest bezweifelt werden, denn mit den starken Eppingern kommt der Tabellenführer an den Steinsberg.

Fatih Kara, immer wieder Fatih Kara. Wenn man die Torschützen von Türkspor aufruft, dann taucht fast immer der Neuzugang aus dem Fußballkreis Heilbronn auf. Von den bisher 24 erzielten Treffern ging jedes zweite Tor auf das Konto des Torjägers. Wenn man den Techniker spielen sieht, muss man auch zugeben, dass der 26jährige eigentlich überqualifiziert ist für die hiesige Kreisklasse A. Seine Spielweise erinnert unheimlich an den früheren Bundesligaprofi Dariusz Wosz, der auch liebevoll "die Zaubermaus" genannt wurde. Dadurch, dass Fatih Kara gegen alle und jeden trifft, fällt es auch kaum ins Gewicht, dass Trainer Andrade - sonst immer weit vorne in der Torjägerliste - kaum mehr als Torschütze auftaucht. In Weiler müssen die Fachwerkstädter mit Sicherheit voll konzentriert zu Werke gehen, denn der FCW ist angeschlagen und angeschlagene Boxer sind bekanntlich sehr gefährlich.

Äußerst gute Stimmung kam am Samstag Abend vor zwei Wochen auf der Waldangellocher Kerwe auf. Genau in dem Moment, als sehr viele Spieler und Anhänger des SVH den Festplatz "stürmten". Mit einem 4:1-Derbysieg gegen Weiler ließ es sich einfach fröhlich und unbeschwert feiern. Der starke Torhüter Marvin Engelmann gab ehrlich zu: "Es lief in der ersten Halbzeit einfach alles für uns. Alles klappte. Und dann kommt am Ende auch mal so ein hoher Derbysieg raus". Doch Schullehrer Engelmann ist ein kluger Kopf und wollte gar nicht erst zu viel Euphorie aufkommen lassen: "Wenn wir nun gegen die beiden Spitzenteams TS Eppingen und TSV Dühren spielen, kann es natürlich sein, dass wir ohne weitere Punkte dastehen. Umso besser ist es, dass wir bereits 10 Punkte auf dem Konto haben. Die nimmt uns keiner mehr." Und tatsächlich hingen die Trauben eine Woche später bei Tabellenführer Eppingen für die Katzen etwas zu hoch. Trotz einer guten Partie unterlag man mit 1:3 und der ein oder andere Hilsbacher war sich sicher, dass auch auf dem Kunstrasen etwas zu holen gewesen wäre. Ähnlich ist die Konstellation am Wochenende. Zwar ist der Gast aus Dühren leichter Favorit, aber chancenlos ist das Kuczynski-Team am heimischen Waldsee auf keinen Fall.

Der TSV Dühren, der in der letzten Saison in den meisten Spielen noch völlig unterfordert war, muss nun Spieltag für Spieltag richtig kämpfen, kratzen und beißen, um die Punkte einzufahren. Das ist genau das, was sich die Zuschauer und Spieler des Aufsteigers herbeigesehnt haben. Da wirklich jedes der bisherigen Spiele sehr eng war, ist es nachvollziehbar, dass Coach Rico Unser vor Saisonbeginn keine großen Töne spuckte, sondern erst mal vorsichtig davon sprach, in der Klasse ankommen zu wollen. Inzwischen ist das Team um Kapitän Ottenthal sieben Mal angetreten und musste den Platz noch kein einziges Mal als Verlierer verlassen. In den letzten fünf Spielen erspielte sich der TSV sogar vier Siege. Etwas überraschend, dass man ausgerechnet beim Mitaufsteiger aus der B2-Staffel - SG Kirchardt II - Punkte liegen ließ. Trotzdem kann man mit Fug und Recht behaupten: Der TSV Dühren ist sehr schnell in der neuen Spielklasse angekommen!

Weilers Coach Martale sprach es kürzlich aus: "Die SG Kirchardt ist kein normaler Aufsteiger der B2-Staffel". Und tatsächlich ist die "Zweite" bisher eine der positiven Überraschungen der Liga. Zwar gibt es den einen oder anderen neuen Spieler im Kader, der letztes Jahr noch nicht für das Otterbach-Team spielte, doch ist es keinesfalls so, dass der Aufsteiger völlig runderneuert wäre.
Auch in dieser Saison müssen wieder bis zu vier Teams den Weg in die B-Klasse antreten. In der Vergangenheit war es fast ein Selbstläufer, dass der Aufsteiger der B2-Staffel einen dieser Plätze reservierte. Nach den ersten Spieltagen könnnen sich die abstiegsbedrohten Konkurrenten hierauf jedoch nicht verlassen. Die SGK holte schon fünf Punkte und diese allesamt gegen starke Gegner, wie den SV Hilsbach, den TSV Steinsfurt und sogar den TSV Dühren.

Es bleibt dabei. Die Spiele des FV Sulzfeld sind enge Angelegenheiten. In sieben Spielen endete lediglich ein Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied (Untergimpern 0:2). Bei allen anderen Spielen kam es am Ende zum Unentschieden oder einem Ausgang mit einem Tor Differenz. Im Gegensatz zum torarmen Saisonbeginn, fallen inzwischen aber auch einige Tore, wenn das Gutknecht Team antritt. Sicherlich gibt es auch am Sonntag wieder ein Spiel auf Messers Schneide. Mit einem Sieg könnten die Rot-Schwarzen ihren Platz im ersten Tabellendrittel festigen. In der Fairness-Tabelle liegen die beiden Kontrahenten auf Platz 16 und 14, so dass die Zuschauer sicherlich ein umkämpftes Spiel erwarten dürfen.

Aufrufe: 030.9.2023, 01:00 Uhr
Volker KillusAutor