Murnau II feiert 3:1-Erfolg gegen starken ASC Geretsried. Die beiden Mannschaften, die vor dem Spieltag gemeinsam die Tabelle in der Kreisklasse angeführt hatten, liefern sich ein ansehnliches Spitzenspiel.
Murnau - Nach dem Spiel hat Jan Tischer erst einmal die Verhältnisse zurechtgerückt. Mit Kreisklasse hatte das nichts zu tun. „Das war schon eine Nummer höher“, sagt der Coach des TSV Murnau II. Wer so manche Kreisliga-Partie verfolgt, musste feststellen: Fußballerisch wird selbst dort selten so ein gutes Niveau erreicht. „Von beiden Seiten ein Top-Spiel“, resümiert Tischer, der mit seinen Mannen als die großen Gewinner aus diesem Spitzenduell herausgingen. 3:1 bezwangen sie den ambitionierten ASC Geretsried, fügten den Gästen die erste Niederlage zu und feierten nebenbei den siebten Erfolg in Serie.
Direkt nach dem größten Sieg des Jahres erinnert Tischer an das Motto der Saison. „Ein Team für das eine Ziel.“ Damit meint er ebenso die U19 und die Landesliga-Mannschaft, die verlässlich Leihgaben liefern. Gegen Geretsried stellte die Erste etwa den überragenden wie fehlerfreien Josef Niklas (Vorbereiter des 1:0), Dauerläufer Tizian Schatto oder Julian Popp (Passgeber beim 2:1) ab. Auffällig waren zwei Dinge: Mit welcher Ruhe und Dominanz Murnau den Ball behandelte, sich so den Gegner zurechtlegte, und mit welch irrem Willen die jungen Drachen in jeden zweiten Ball hüpften und spurteten. „Mich freut es, dass sie es so gnadenlos durchziehen“, sagt Tischer.
Zu diesem Leckerbissen auf Kunstrasen gehörte aber auch ein Gegner in guter Form. Das war schon stark, wie diszipliniert der ASC lange den eigenen Kasten schützte, selbst bei großen Druckphasen den Ball mit Kurzpässen nach vorne bewegte. Aber über 90 Minuten lässt sich das gegen Murnaus Pressing nicht fehlerfrei gestalten. Beim entscheidenden Treffer zum 2:1 eroberte Simon Kästele den Ball und Josef Bierling („Unser Mister Tor“) vollstreckte. Über das 3:1 von Gabriel Göschel sagt selbst der Coach: „Ich würde Abseits pfeifen.“ Gerecht war’s trotzdem, weil sich Bierling sogar den Luxus erlaubte, einen Elfer zu verschießen.