Spielwertung für Union, Ärger bei Geratal

Ein formaler Fehler im Spielberichtsbogen sorgt dafür, dass aus einem 2:3 ein 2:0 wird. Das Sportgericht gab damit einem Protest des FC Union Mühlhausen recht und wertet das Spiel entsprechend. Vorrausgegangen war ein Fehler im (Online)Spielformular. Statt Christopher Thurau, der eigentlich auf dem Feld stand, war da nämlich Niclas Dörfler (ein Torhüter der SpVgg Gertal) vermerkt. Folge: mit Thurau hat ein Spieler gespielt, der so nicht auf dem Spielbogen eingetragen war. Ein formaler Fehler, der letztlich zum Protest des FC Union Mühlhausen führte. Bemerkt hatten die Gäste und Coach Robin Keiner den Fehler erst, als das Spiel schon lief, erzählt der Trainer: „Zehn Minuten nach Spielbeginn haben wir den Spielberichtsbogen bekommen“, sagt er. Der Fehler fiel schließlich auf und Robin Keiner besprach die Sachlage direkt in der Halbzeit mit dem Schiedsrichter und Verantwortlichen des FC Union Mühlhausen. Rückgängig konnte man es dann aber nicht mehr machen.

„In der 20. Spielminute ist uns auf der Bank aufgefallen, dass Niclas Dörfler als eigentlicher Ersatztorwart ein recht gutes Spiel machte. Auf die Frage unserer Physio ob Niclas Dörfler mal Feldspieler gewesen sei, sagte ich: Der Neuner ist Thurau. Worauf mir gesagt wurde, dass der nicht auf dem Formular steht“, beschreibt Mühlhausens Trainer Patrick Krumbholz die Situation während des Spiels.

Systemfehler?

Das dabei also was durcheinander gekommen ist, ist unstrittig. Wie das allerdings passiert sein soll, lässt Geratals Trainer Robin Keiner mit einigen Fragezeichen zurück. Denn mit `einfach mal falsch klicken` könne das so nicht verrutschen. Da müssten direkt mehrere Fehler hintereinander gemacht worden sein, sagt er. „Da müssten fünf-sechs Schritte erfolgen um dieses Ergebnis auf dem Spielbogen zu haben. Da kann man nicht von einem mutwilligen Vergehen unserseits sprechen. Wenn man sich das mal genauer anschaut, gerade vor dem Hintergrund, dass da Meldungen kamen wie: `Systemfehler` und `zu viele Zugriffe`. Da bin ich eher bei einem Fehler im System oder sogar einem externen Betrugsversuch. Mal ganz davon abgesehen, was sollte es uns bringen, unserer dritten Torhüter, der seit Monaten verletzt ist, ins Spielformular zu schreiben, dabei noch Trikotnummern und Kapitänsamt zu ändern, und unseren eigentlichen Kapitän, der in so einem Spiel eminent wichtig ist, rauszulassen? Das macht überhaupt keinen Sinn“, so Keiner, der das Entstehen der formalen Ungereimtheit nur schwer erklären kann und ergänzt: „Wir sind selber schuld, wir sind dafür verantwortlich, dass das am Ende richtig ist. Aber da sind so viele Sachen passiert, dass es schon mysteriös ist.“ Dass der FC Union Mühlhausen nach dem Spiel Protest gegen die Spielwertung einlegt, ist für Robin Keiner obendrein nur schwer nachvollziehbar. Er sieht den „Fairplay-Gedanken“ damit nicht gewahrt und hätte es als „sportsmännischer“ empfunden, die sportliche Niederlage als solche hinzunehmen, an Stelle des FC Union Mühlhausen. Entsprechend enttäuscht äußerte er sich im FuPa-Gespräch.

Mühlhausens Trainer Patrick Krumbholz sagt: „Mit Fair-Play hat das nichts zu tun. Ich glaube, dass hinter diesem Fehler keine Absicht bestand. Aber die Regeln sagen nun mal, was in so einem Fall passiert. Es kann ja auch niemand Olympiasieger werden, wenn er nicht angemeldet ist. Und jede Mannschaft hätte es genauso gemacht. Auch Geratal, wenn sie in der Tabelle tiefer stehen würden. Es ist ja nicht so, dass man ihn ausversehen auf die Bank gesetzt hat, dies wäre ein formaler Fehler. Wer ein DFB-Formular macht, weiß das niemand auf einmal Kapitän wird“, sagt der Union-Trainer. Aus Sicht des FC Union Mühlhausen glaubt man nicht, dass man bei der SpVgg Geratal bewusst betrügen wollte. Trotzdem sei man als Vereinsverantwortlicher in so einem Fall verpflichtet, die entsprechende Sorgfalt walten zu lassen und die Schritte einzuleiten.