2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Am Ende war aller Kampf vergebens: Die Eglfinger (in grünen Trikots, hier Markus Mayr, re. und Felix Bürkmiller) verspielten in Uffing eine 3:1-Führung und verloren.
Am Ende war aller Kampf vergebens: Die Eglfinger (in grünen Trikots, hier Markus Mayr, re. und Felix Bürkmiller) verspielten in Uffing eine 3:1-Führung und verloren. – Foto: Andreas Mayr

Spektakel im Derby: Eglfing fällt in Uffing nach der Pause auseinander

Kreisklasse 6 Zugspitze

150 Zuschauer sahen ein spektakuläres Derby in Uffing. Nachdem Eglfing nach 45 Minuten vermeintlich wie der sichere Sieger aussah, drehten die Gastgeber im zweiten Durchgang auf.

Eglfing – Als die Geschlagenen den Uffinger Sportplatz verließen, war die Party der Gastgeber schon in vollem Gange. Uffings Trainer Florian Neuner hatte gar Angst, dass seine Mannen die Kabine abreißen. So erzählte er’s. Beim ASV Eglfing hingegen breitete sich die Tristesse aus. Für mindestens eine Halbzeit lang stand der Kreisklassist gefühlt schon in der Meisterrunde, führte 3:1, hatte alles im Griff.

Am Ende, nach 90 Minuten intensivem Derby, ging Eglfing als der große Verlierer vom Feld. Nach der 3:5 (3:1)-Niederlage in Uffing rutschte das Team in der Kreisklasse 6 auf Rang vier ab, hat die Qualifikation zur Meisterrunde nicht mehr in der eigenen Hand. Und dazu noch gepeinigt vom Nachbarn, dem großen Rivalen der Liga.

Eglfing dreht im ersten Durchgang auf

Es hätte alles so gut laufen können. Schon die Kräfteverhältnisse neben dem Platz sprachen für den ASV. Mehr Eglfinger Unterstützer als Uffinger sah man am Rand stehen, eingehüllt in dicke Jacken und Mützen. Ja, es wurde früh deutlich, dass es in dieser Partie auch um Moral ging. Man musste schon seinen Schweinehund überwinden, um in diesem Spiel zu bestehen. Nach schwacher Anfangsphase weckte ausgerechnet ein frühes Gegentor die Gäste auf. 35 annähernd perfekte Minuten ließen sie folgen. Überlegen im Luftkampf, souverän in der Abwehr, schönes Passspiel, es gab wenig zu meckern.

Vor allem lokalisierte der ASV Uffings Schwächen über außen und schlug gnadenlos zu. Simon Strasser, hauptamtlicher Torjäger seiner Mannschaft, wuselte überall herum und war bei allen drei Toren Szenengestalter. Bei den ersten zwei dribbelte er sich über links durch und vollstreckte, das 3:1 – ein Eigentor – legte er per Flanke von rechts auf. Während die Uffinger in die Kabine schlichen, fühlte sich Eglfing wie der Boss am Platz.

Uffing kann die Partie mit drei Treffern in der Schlussviertelstunde für sich entscheiden

Doch diese Pause veränderte alles. Bei Uffing zum Guten, bei Eglfing zum Schlechten. Während sich der SVU in den Derbymodus arbeitete und kämpfte, schaltete der ASV ab, verfiel in einen seltsamen Trott. Nach einem zumindest diskutablen Elfmeterpfiff, bei dem Uffings Stürmer Nico Reising schon abgeschlossen hatte, als er von ASV-Torwart Michael Kaunat getroffen wurde, brach die Mannschaft auseinander.

In der letzten Viertelstunde gelang Uffing mit drei Toren die Entscheidung. Mit jedem Tor raubten sie den Eglfingern mehr Selbstvertrauen, das sah man ganz deutlich an der Körpersprache. „Die Eglfinger sind wie Schulbuben dagestanden“, sagte etwa Florian Neuner, Trainer der Hausherren. Nun bleibt dem ASV nichts anderes übrig, als auf ein Wunder zu hoffen. Uffing muss gegen Oberau/Farchant patzen, Eglfing selbst gegen Hungerbach bestehen. Das Gute: Druck haben die anderen. Erst recht nach diesem Samstag. (Andreas Mayr)

SV Uffing – ASV Eglfing 5:3

Tore: 1:0 (9.) Hoffmann, 1:1 (16.) Simon Strasser, 1:2 (32.) Simon Strasser, 1:3 (44.) Strauß (Eigentor), 2:3 (64.) Resch (Elfmeter), 3:3 (74.) Flöß, 4:3 (79.) Hoffmann, 5:3 (87.) Wiehle. Gelbe Karten: Uffing 2, Eglfing 3. Schiedsrichter: Markus Doll. Zuschauer: 150.

Aufrufe: 06.11.2023, 15:37 Uhr
Andreas MayrAutor