2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Am Ende ist es der VfB, der weiterhin Landesliga spielen darf.
Am Ende ist es der VfB, der weiterhin Landesliga spielen darf. – Foto: Nobert Habschied

Spannung und Dramatik pur: VfB entscheidet Münchner Landesliga-Duell im Elfmeterschießen

Forstinning bleibt, Dachau steigt ab

Forstinning zeigte im Entscheidungsspiel gegen Dachau Moral und holte zweimal einen Rückstand auf. Am Ende belohnten sie sich nach dem Elfmeterschießen mit dem Klassenerhalt.

Forstinning – Was für ein Spiel! Die Definition von Spannung und Dramatik boten der VfB Forstinning und der ASV Dachau in der finalen Relegationsrunde für die Landesliga Südost. Am Ende reichten natürlich auch die gespielten 180 Minuten sowie die Verlängerung nicht für die Entscheidungsfindung, im Elfmeterschießen setzte sich schlussendlich der VfB glücklich mit 6:5 Toren durch und darf auch in der kommenden Saison in der sechsthöchsten Spielklasse auflaufen. Dachau muss dagegen nach dem letztjährigen Aufstieg postwendend wieder den Gang in die Bezirksliga antreten.

Hunderte große und kleine Geschichten schrieb der VfB Forstinning in seinem Debütjahr in der Landesliga und nun speziell in der Relegation. Nach der überstandenen ersten Runde gegen den FC Dingolfing folgte nun gegen den ASV nach dem 1:1 im Hinspiel Drama pur. Zweimal musste Forstinning einem Rückstand nachjagen, zweimal bewies die Elf enorme Steherqualitäten und glich jeweils aus.

Im finalen, nervenaufreibenden Elfmeterschießen verwandelten vier VfB-Schützen sicher, die Dachauer Tim Bürchner und Zvonimir Kulic versemmelten ihre Versuche über das Tor und sorgten für Forstinninger Glückseligkeit.

Mannschaftsarzt als Trainer – ASV Dachau gibt zuerst Ton der Partie an

Ein Kuriosum bedeutete schon die Nennung des verantwortlichen Forstinninger Trainers in der BFV-Nennung. Ivica Coric befand sich im Urlaub, bei den ersten drei Partien betreute offiziell Abteilungsleiter Thomas Herndl das Team. Nach seiner Roten Karte im Hinspiel durfte der Funktionär nun nicht auf der Trainerbank Platz nehmen, für ihn übernahm Michael Danner, eigentlich der Mannschaftsarzt, das Coaching.

Und Danner sah zunächst eine feldüberlegene Dachauer Elf vor einer höchst stimmungsvollen Kulisse auf der engen, schallfördernden Tribüne im Sepp-Helfer-Stadion. Christian Roth scheiterte aber mit der besten Möglichkeit für die Heimelf am wieder glänzend aufgelegten VfB-Schlussmann Michael Heidfeld.

Strafraumaktionen auf der Gegenseite blieben rar gesät, doch die größte Chance in Durchgang eins gehörte den Gästen. Matija Milic stürmte schön freigespielt alleine auf das Dachauer Gehäuse zu, brachte die Lederkugel aber nicht an Torhüter Artem Bykanov vorbei.

Zweimal der Ausgleich für den VfB – Milic kurz vor Verlängerung mit verpasster Entscheidung

Auch in der zweiten Hälfte gab der ASV den Ton an und wirkte eine Spur zwingender in seinem Vertikalspiel. Doch wiederum Kapitän Roth verzog aus spitzen Winkel knapp, auch der Kopfball von Sebastian Mack und der Versuch von Yazid Ouro-Akpo Adjai fruchteten nicht. Doch in Minute 74 durften die Dachauer Fans feiern: David Dworsky überwand Heidfeld zum 1:0.

Die VfB-ler auf Bank und Tribüne wirkten kurz konsterniert. War’s das mit der Landesliga? Doch die Mannschaft auf dem Feld reagierte stark, Mohamed AL-Hosaini glich nach einem Flankenball von Dominik Damjanovic zum 1:1 (77.) aus. Und plötzlich schien Forstinning von der zweiten Luft beseelt zu sein und drängte auf die Entscheidung. Und musste prompt wieder einen Rückschlag verkraften, als Keeper Heidfeld verletzt vom Feld musste und durch Fabian Parteli ersetzt wurde.

VfB-Keeper Michael Heidfeld musste kurz nach dem 1:1-Ausgleich verletzungsbedingt runter.
VfB-Keeper Michael Heidfeld musste kurz nach dem 1:1-Ausgleich verletzungsbedingt runter. – Foto: Nobert Habschied

Milic hätte beinahe noch für das 2:1 gesorgt, doch in der Nachspielzeit setzte der wieselflinke Offensivspieler allein vor dem ASV-Tor den Ball vorbei. Schlusspfiff, Verlängerung.

In dieser ging Dachau in Führung nach einem berechtigten Foulelfmeter, Kulic verwandelte sicher (92.). Erneut zeigte der VfB Moral und Willen, so dass es nur wenige Minuten bis zum Ausgleich dauerte. Nach einem Handspiel verwandelte Al-Hosaini den Strafstoß zum 2:2 (94.). Beide Teams mobilisierten noch einmal alle Restkräfte. Weitere Treffer wollten aber nicht fallen, die Elfmeterlotterie musste entscheiden – diese gewann der VfB, der Landesligist bleibt. (arl)

Aufrufe: 012.6.2023, 06:30 Uhr
Christian ScharlAutor