2024-06-14T14:12:32.331Z

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1.FC Saarbrücken: Auch im dritten Duell kein Sieger bei FCS gegen VfB

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Der 1. FC Saarbrücken hat sich mit großer Moral einen Punkt gegen den VfB Lübeck erkämpft. Nach frühem Rückstand und in Unterzahl kam der FCS tief in der Nachspielzeit zum Ausgleich durch einen direkt verwandelten Eckball.

FCS-Cheftrainer Rüdiger Ziehl änderte seine Startelf im Vergleich zum sehr überzeugenden Auftritt bei Arminia Bielefeld nur auf einer Position. Dominik Becker stand angeschlagen nicht zur Verfügung. Für ihn rückte Boné Uaferro in die Dreierkette.

Lübecks Trainer Boris Pfeiffer beorderte Ulrich Taffertshofer, Leon Sommer und Felix Werner Drinkuth gegenüber dem 2:2 gegen den Halleschen FC vom vergangenen Samstag auf die Bank, für sie spielten Marius Hauptmann, Florian Egerer und Jannik Löhder von Beginn an.

Exakt drei Minuten waren gespielt, da setzte sich Neudecker in Szene. Am Strafraum der Gäste drehte er sich geschickt und ließ seinen Gegenspieler aussteigen. Der folgende Schlenzer flog aber am langen Eck vorbei. Kurz später tauchte Brünker im Sechzehner auf. Der Winkel war aber nicht optimal und so hatte Keeper Klewin keine Probleme.

Lübeck meldete sich dann mit einem Kopfball von Grupe im Spiel an. Der ging deutlich drüber. In der 10. Minute saß der Abschluss aber. Eine Ecke von der linken Seite landete bei Löhden, der unhaltbar einköpfte.

Davon mussten sich die Blau-Schwarzen erstmal erholen und brauchten etwas, um in die Partie zurückzukommen. Rund eine halbe Stunde war gespielt, da gaben Günther-Schmidt und Neudecker die nächsten Versuche ab. Die dickste Möglichkeit hatte Boeder. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke zog er direkt ab, doch Löhden warf sich in den Schuss.

Lübeck verteidigte sehr diszipliniert, war nach Ballverlust sehr schnell wieder formiert und dem FCS gelang es noch nicht, den Abwehrriegel zu knacken. Deshalb ging es mit dem Rückstand in die Kabine.

Mit Wiederbeginn brachte Ziehl mit Sontheimer einen neuen Spieler. Kerber musste weichen. Und fast der frühe Ausgleich. Klewin ließ den Ball im Duell mit Brünker fallen, war aber direkt wieder zur Stelle und klärte gegen Günther-Schmidt.

Lübeck stand im zweiten Abschnitt durchgehend am eigenen Strafraum. Den Blau-Schwarzen fehlte der Schlüssel, um das Bollwerk zu knacken und hatte auch kein Glück bei den Fifty-Fifty-Entscheidungen.

In der 57. Minute zog Boland leicht an Neudecker im Strafraum, der dadurch nicht zum Kopfball kam. Eine ganz ähnliche Szene gab es im ersten Durchgang bereits mit Brünker, jeweils ohne Pfiff. Oder auch als Brünker im intensiven Laufduell frei durchgewesen wäre und Hauptmann in ihn stürzte, blieb die Pfeife stumm.

Ziehl warf mit Stehle und Di Michele Sanchez für Boeder und Gaus (67.) sowie Naifi für Neudecker (78.) nochmal frische Kräfte rein. Es fehlte aber der finale Punch. Zeitz scheiterte per Kopf an Klewin, Günther-Schmidt zielte vorbei und auch ein weiterer Abschluss von Zeitz fand nicht ins Ziel.

Zu allen Überfluss handelte sich Sontheimer nach einem Foul an Boland die Ampelkarte ein (83.).

Bis lange in die Schlussphase sah es nicht so aus, dass der FCS sich für den großen Aufwand zumindest mit dem Ausgleich belohnen kann. Klewin räumte zu Beginn der Nachspielzeit Uaferro im Strafraum ab, erneut kein strafbares Vergehen für Schiedsrichter Wittmann. Und dann folgte die letzte Minute. Thoelke, ebenfalls eingewechselt, verlängerte zu Brünker. Sein Schuss wurde geblockt und landete bei Stehle, gegen den parierte Klewin zur Ecke.

Naifi legte sich den Ball auf der linken Seite zurecht. Ganz Lübeck wartete auf die Flanke, doch Naifi zog die Kugel direkt aufs lange Eck und der passte. Der verdiente Ausgleich per direkt verwandelten Eckball (90. + 9.).

Gäste-Trainer Lukas Pfeiffer sagte nach dem Spiel: "Der Zeitpunkt für den Ausgleich war unglücklich für uns, das merkt man auch emotional. Schade, dass wir nicht mit drei Punkten nach Hause fahren. Trotzdem köönnen wir stolz sein auf das, was wir hier angeboten haben. Wir wollten kompakt verteidigen, wollten Nadelstiche setzen wollten Umschaltmomente und Standardsituationen. Wir haben mit drei Innenverteidigern gespielt, weil wir uns so mehr Power nach vorne versprochen haben. Das frühe Tor spielte uns extrem in die Karten. Dann haben wir es über weite Strecken sehr diszipliniert, sehr griffig verteidigt. Wir waren uns klar, dass wir Szenen in unserer Box haben würden, Sie sind auf die Flanken eingelaufen. Wir hätten uns hier gerne mal mit drei Punkten belohnt, Wir können uns nach den vielen Unentschieden-Spielen auf die Schulter klopfen, weil wir schwer zu schlagen sind. Wir würden aber auch liebend gerne mal drei Punkte mitnehmen. Das sind Widerstände, die man auch mal brechen muss. Wenn man daran zugrunde geht wird es ganz ganz schwer. Wir werden auch wieder gewinnen. Das Tor war wunderschön, ich habe es noch nicht so oft erlebt, dass einer in si einer entscheidenden Phase so ein Tor schießt. Hut ab! Wir hatten hier bei der Führung keinen Bammel, wir haben in der Halbzeit besprochen dass wir noch kompakter stehen wollten. Wir wollten einfach auch die Lehren aus dem Halle-Spiel ziehen. Wir haben unseren Plan diszipliniert zu Ende gespielt. Wir wollten Flanken verhindern, wollten am Mann bleiben, wollten den Rückraum besetzen, das waren die Themen aus dem Halle-Spiel. Wir wollten ruhig bleiben. Wir sind dann ja auch auf den Torwart gelaufen, hätten erhöhen können. Saarbrücken entwickelte Wucht, es war ein Kampf gegen die Zeit. Unser Torwart ist auf dem Weg ins Krankenhaus, es ist eine Gesichtsverletzung-.

Rüdiger Ziehl entgegnete: Der Zeitpunkt war glücklich, aber hochverdient. Am Anfang haben ein paar Prozent gefehlt,. Griffigkeit, Aggressivität, Zweikampfverhalten haben nicht gepasst. Nach dem 0:1 haben wir Situationen im gegnerischen Sechzehner gehabt. Wir haben dann die außen doppelt besetzt, wir waren viel in der Hälfte des Gegners, hatten viele Flanken. aber die letzte Genauigkeit fehlte. Vielleicht hätten wir es auch mal ins Zentrum verlagern sollen. Wir hätten mehr Richtung Grundlinie kommen müssen. Es gab harte, intensive Duelle im Sechzehner. Sie haben es gut verteidigt. Wir hätten früher das 1:1 machen müssen. Wir haben wieder Moral bewiesen, das ist eine Super-Einstellung. Wir haben weit in der Nachspielzeit dann glücklicherweise noch getroffen. Es war ein guter Schuss. Naifi kam so spät, weil wir die Konstellation auf den Flügeln belassen wollten. Wir wollten auch Simon Stehle in Aktion bringen. Neudecker und Rabihic waren gut im Spiel, für Naifi war die Zeit dann vielleicht etwas zu kurz. Dominik Becker hat in Bielefeld was gespürt in der Muskulatur, in der englischen Woche macht es dann wenig Sinn, ihn gleich wieder zu belasten".

Saarbrücken ist vor den Mittwoch-Spielen Fünfter, punktgleich mit dem Sechsten Aue, der ein Spiel weniger ausgetragen hat. Sollten Jahn Regensburg (zu Hause gegen den SV Waldhof Mannheim) und Rot-Weiß Essen (in Unterhaching) ihre Mittwoch-Spiele gewinnen, stürzen die Saarländer eventuell noch auf Rang Acht. Lübeck ist Fünfzehnter, hat aber ein Spiel mehr ausgetragen als der Sechzehnte Preußen Münster. Der Hallesche FC würde mit einem Sieg bei Spitzenreiter Dynamo Dresden noch vorbeiziehen.

Während Saarbrücken am Samstag (16.30 Uhr) das Gastspiel beim FC Erzgebirge Aue bevorsteht, empfängt Lübeck erst am Sonntag um 13.30 Uhr die Zweite des SC Freiburg an der Lohmühle.

Aufrufe: 03.10.2023, 23:46 Uhr
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