2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
– Foto: volksfreund.de

So kam’s zum Spielabbruch in Salmrohr

Rheinlandliga: Ellscheid verliert Trainer und gewinnt Heimspiel. Wie das FSV-Spiel gewertet wird, ist noch unklar.

So lief es am Wochenende in den übrigen Partien der Fußball-Rheinlandliga mit regionaler Beteiligung:

TuS Mayen – SG Schneifel-Stadtkyll 1:1 (0:0)

Beide Mannschaften taten sich auf dem tiefen Platz im Nettetalstadion mit einem gepflegten Fußballspiel schwer, wobei die Hausherren im ersten Abschnitt besser mit den schwierigen Bedingungen klarkamen. Mayen profitierte von Schneifeler Fehlern und hatte mehr Spielanteile. Nach einer torlosen ersten Hälfte steigerten sich die Schneifel-Kicker und spielten besser nach vorne. Nach Ecke von Markus Diehl traf Klaus Hamper per Kopf zur Gästeführung (54.). Moitzheim und der eingewechselte Görres verpassten das zweite Tor, was in der Schlussphase bestraft wurde. Nach Foul von Alexander Zapp (hohes Bein) verwandelte TuS-Angreifer Tobias Loosen den Strafstoß zum 1:1 (89.). Schneifel-Spielertrainer Stephan Simon bilanzierte: „Wir gingen etwas glücklich torlos in die Kabine, aber haben nach dem Seitenwechsel intelligenter gespielt und von Mayener Fehlern profitiert. Nach unserer Führung erhöhte die TuS den Offensivdruck, dem wir leider nur bis zur 89. Minute standhielten. Wir wollten punkten, weshalb wir mit dem Remis ganz gut leben können.“

Schneifel-Stadtkyll: Simon – Babendererde, Diehl, Hamper, Moitzheim, Pidde (83. Görres), Schüler (18. Lenerz, 82. Heck), Johanns, Zapp, Bück, Weberskirchk

Schiedsrichter: Robert Milz (Klosterkumbd)

Zuschauer: 175

Tore: 0:1 Klaus Hamper (54.), 1:1 Tobias Loosen (89.)

FV Morbach – SG Malberg 5:0 (2:0)

Nach 26 Minuten erzielte Maximilian Schemer per Abstauber die Führung für die Morbacher. Noch vor der Pause erhöhte Max Heckler auf 2:0 für die Hunsrücker, ehe er kurz nach dem Wiederbeginn auch die Tore zum 3:0 (54.), 4:0 (72.) erzielte. „Max hat es verdient heute im Rampenlicht zu stehen, dennoch war es von der gesamten Mannschaft eine sehr konzentrierte und gute Leistung von der ersten Minute an“, resümierte FVM-Trainer Thorsten Haubst die Partie. Besonders kurios: vor dem 5:0 (85.) kam Heckler an der Grundlinie zu Fall, der Pfiff des Schiedsrichters bleibt allerdings aus. Der gegnerische Torwart rechnete damit, dass der Ball im Aus war und legte sich die Kugel zum Abstoß bereit. Gedankenschnell schaltete Heckler und schoss den Ball zum 5:0 ins Tor.

FV Morbach: Görgen – Petry, Koster, Schell, Schemer (72. Fuchs), Servatius (72. Kaiser), Klassen (86. Barela), Marcel Schultheis, Heckler (87. Kraiczy), Martin Schultheis, Meeth (77. Eibes)

Schiedsrichter: Gregor Loosen (Treis-Karden)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 (26.) Maximilian Schemer, 2:0 (45.) Max Heckler, 3:0 (54.) Max Heckler, 4:0 (72.) Max Heckler, 5:0 (85.) Max Heckler)

SG Ellscheid – SG Eintracht Mendig/Bell ⇥5:1 (4:0)

Am zweiten Advent gelang der SG Ellscheid mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg gegen Mendig/Bell der erste Saisonsieg, der von 100 Zuschauern gefeiert wurde. Mit nun vier Punkten schöpfen die Vereinigten aus Ellscheid, Strohn, Gillenfeld, Steiningen und Udler neuen Mut im Abstiegskampf. Bastian Schmitz eröffnete den Torreigen und traf im ersten Durchgang gleich zwei Mal (13., 40.). Kai Gayer und Tom Hallebach krönten eine perfekte erste Hälfte und sorgten für eine 4:0-Pausenführung. Kurz nach Wiederanpfiff netzte Marcel Riemann ein (48.), und Mendig gelang nach gut einer Stunde nur noch der Ehrentreffer. Andreas Alt, Ellscheids Sportlicher Leiter, fand lobende Worte: „Das war ein Sieg für die Moral, der dank einer sehr effektiven ersten Hälfte zustande kam. Wir standen hinten sehr kompakt und haben uns offensiv gute Chancen herausgespielt. Am Ende war auf Mendiger Seite die Luft raus.“ Auf dem Spielberichtsbogen fungierte SGE-Akteur Christoph Gräfen als Spielertrainer.

Ellscheid: Baur – Schäfer (85. Butzen), Peter (70. B. Häb), Schmitz (73.), Gayer, Riemann, Hallebach (79. Kröffges), Michels, Gräfen, Zens, Boos

Schiedsrichter: Matthias Munkler (SV Leiwen-Köwerich)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0, 4:0 Bastian Schmitz (13., 40.), 2:0 Kai Gayer (14.), 3:0 Tom Hallebach (16.), 5:0 Marcel Riemann (48.), 5:1 Mendigs Torschütze unbekannt (64.)

FSV Salmrohr – FC Cosmos Koblenz abgebrochen beim Stand von 2:2 (1:1)

Der FSV Salmrohr zeigt auch im Heimspiel gegen den FC Cosmos Koblenz, dass die Mannschaft in der Lage ist mit den Topteams der Liga Schritt zu halten. Ob die Leistung am Ende honoriert wird, bleibt abzuwarten. Beim Spielstand von 2:2 verletzte sich ein Spieler der Gäste schwer und wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert. Die Partie wurde aufgrund der langen Verletzungspause wegen Dunkelheit abgebrochen, da es im Salmtalstadion kein Flutlicht gibt.

Im letzten Heimspiel des Jahres lieferte der FSV Salmrohr dem großen Titelaspiranten aus Koblenz einen packenden Fight. Zwar gingen die Gäste durch Vilim Posinkovic (21.) in Führung, jedoch zeigte der FSV Moral und kam durch einen mustergültig herausgespielten Treffer von Hendrik Thul (42.) zum Ausgleich.

Auch im zweiten Durchgang gelang Cosmos zunächst die Führung durch Donovan Makoma (67.), ehe Leon Schmid (76.) einen Freistoß zum 2:2 versenkte. „Es war ein super Rheinlandligaspiel und eine unserer besten Leistungen“, resümierte Frank Meeth, Coach der Salmtaler die Begegnung.

Das Ende nach der langen Verletzungspause eines Koblenzer Spielers hinterließ jedoch einen faden Beigeschmack. Im Sinne der Fairness stand im Raum, die letzten fünf Minuten anzupfeifen und runterlaufen zu lassen. Diesen Vorschlag lehnten die Gäste jedoch ab und hoffen nun vermutlich auf ein Wiederholungsspiel, um vielleicht dann noch mal zwei Punkte mehr einzufahren.

FSV Salmrohr: Basquit – Abend, Meyer, Mennicke (77. Modeste), H. Thul, L. Thul, Schmid, Wrusch, Lautwein, Kirsch, Munzel

Schiedsrichter: Niclas Berg (Sohren)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 (21.) Vilim Posinkovic, 1:1 (42.) Hendrik Thul, 1:2 (67.) Donovan Makoma, 2:2 (76.) Leon Schmid)

Besondere Vorkommnisse: Spielabbruch in der 85. Spielminute aufgrund einer schweren Verletzung eines Koblenzer Spielers. Die Spielwertung bleibt abzuwarten.

Extra:

Trainer Diederichs wirft in Ellscheid hin – die Gründe

Wie die SG Ellscheid am Samstagmittag mitteilte, hat Jan Diederichs sein Traineramt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Als Grund nennt die Spielgemeinschaft „unterschiedliche Vorstellungen über die sportliche sowie personelle Ausrichtung für die neue Saison 2023/2024". Wer die Mannschaft bis zur Winterpause sowie der Rückrunde betreut, steht derweil noch nicht fest. Die Verantwortlichen arbeiten mit Hochdruck an einer Interimslösung. Für sein unermüdliches Engagement in einer sportlich mehr als schwierigen Situation bedanken sich die Verantwortlichen bei Jan Diederichs und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“

Losgelöst von der Ligazugehörigkeit wird Markus Boos (der 30-Jährige war in den zurückliegenden sechs Jahren als Trainer der A-Junioren-Rheinlandliga-Mannschaft vom heimischen JFV Vulkaneifel tätig) das Traineramt der ersten Mannschaft zur neuen Saison als Spielertrainer übernehmen. Der B-Lizenzinhaber zu seiner neuen Aufgabe: „Ich freue mich darauf, eine Mannschaft aus jungen sowie erfahrenen Spielern aufzubauen. Wir wollen ohne großen Druck einen Neuanfang starten, bei dem an erster Stelle der Spaß stehen wird.“

Ellscheid-Akteur Christoph Gräfen (vertritt den zuletzt verletzten etatmäßigen Kapitän Marcel Riemann) spricht von einer schwierigen Gesamtsituation: „Wir wussten schon vor Saisonbeginn, dass es eine schwierige Spielzeit wird. Dann musste unser kleiner Kader fast wöchentlich neue Hiobsbotschaften verkraften. Jan ist kein Vorwurf zu machen, da er alles getan und mobilisiert hat. Vom Trainerwechsel wurden wir überrascht, aber werden gemeinsam versuchen, die Aufgaben auf Spielerschultern bis zur Winterpause zu verteilen. Entgegen irgendwelcher Gerüchte möchte ich festhalten, dass wir im Sommer 2023 unsere Mannschaft nicht abmelden, oder freiwillig runtergehen, sondern es in der Bezirksliga weitergeht.“

Andreas Alt, Sportlicher Leiter der Ellscheider, verweist auf die Pressemeldung und ergänzt: „Jan wollte über die Saison hinaus Trainer bleiben, aber wir planen zur Saison 2023/24 mit Markus Boos. Daraufhin hat Jan sein Engagement ab sofort beendet, weshalb wir zu gegebener Zeit eine Lösung bis Saisonende präsentieren werden.“

Rene Diederichs, aktuell pausierender Teammanager der Ellscheider, sagt: „Mein Bruder hat, ebenso wie die beiden Vortrainer, ein Himmelfahrtskommando angetreten, da wir eigentlich keine existierende Mannschaft haben, die trainieren kann. Zwei Monate lang war kein normaler Trainingsbetrieb möglich, da wir zu viele Verletzte haben. Im Vorstand haben wir nach einer Lösung gesucht und Jan mitgeteilt, dass wir ab Sommer auf einen jüngeren Trainer setzen. Ich verstehe Jan und kann seine Entscheidung nachvollziehen, für die restlichen Monate nicht den Prellbock spielen zu wollen.“

Ex-Ellscheid-Trainer Jan Diederichs ist maßlos enttäuscht: „Ich habe viel Herzblut reingesteckt, und bin total enttäuscht darüber, dass mir die Perspektive genommen wurde. Gerne hätte ich mich beweisen wollen, und länger weitergemacht. Das war am Schluss keine faire Behandlung meinerseits, zumal der gesamte Winterfahrplan für die nächsten Monate durch mich bereits erarbeitet war. Am Freitag habe ich mich von der 1. und 2. Mannschaft verabschiedet, und manche meiner Jungs hatten Tränen in den Augen.“

Aufrufe: 05.12.2022, 11:30 Uhr
Vinzenz Anton/Alexander KristAutor