2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die SG Neffeltal ergatterte in der Schlussphase wenigstens noch einen Punkt.
Die SG Neffeltal ergatterte in der Schlussphase wenigstens noch einen Punkt. – Foto: René Steinmann

Smerda kurz vor Schluss: Neffeltal rettet einen Punkt im Derby

Die umkämpfte Partie endete letztlich mit einer verdienten Punkteteilung. Für die kurioseste Szene des Tages sorgte indes der Schiedsrichter.

In einem spielerisch nur selten hochwertigen Duell hat die SG Neffeltal die Gäste vom VfR Vettweiß erst spät vor Probleme gestellt und darf sich über den 1:1 (0:0)-Endstand wohl glücklich schätzen. Besonders mit den schwierigen Platzverhältnissen hatte die SGN zu kämpfen. Die Schlussphase wurde dann von Emotionalität und großem Einsatz auf beiden Seiten geprägt. In der Kreisliga B, Staffel 3, stehen beide Teams weiterhin im Mittelfeld, ohne realistische Chancen auf den Auf- oder das Risiko eines Abstieges.

Derby-Atmosphäre kommt früh auf

Trotz der tabellarisch wenig spektakulären Ausgangslage vor der Partie gingen beide Seiten mit viel Euphorie und Leidenschaft in das Lokalduell. Zweikämpfe wurden hart, aber weitestgehend fair geführt.

Neffeltal versuchte besonders in der ersten Hälfte, den Ball über das spielerisch gut bestückte Mittelfeld nach vorne zu bringen. Etwaige Kombinationsspiele verhinderte jedoch der Zustand des Spielfelds. Der erste Durchgang war geprägt von unzähligen Abspielfehlern und misslungenen Ballannahmen. Als Alternative zeichneten sich darauf viele lange Bälle in die Spitze ab, welche auch zu selten von Erfolg gekrönt waren.

Bezeichnenderweise ergab sich die größte Chance der SGN im ersten Durchgang durch einen Fehler auf der anderen Seite. Gäste-Keeper Christopher Schäfer misslang der eigene Abschlag vollkommen. Der Ball landete bei Lukas Hofmann, der sich die Kugel mit dem letzten Kontakt zu weit vorlegte. Schäfer raste aus dem eigenen Kasten heraus und begrub die Pille unter sich, womit er seinen eigenen Fehler wiedergutmachte (36.).

Beinahe im Gegenzug setzte sich der Vettweißer Angreifer Tobias Falter mit ein wenig Glück durch und scheiterte freistehend am stark parierenden Jonas Erdmann (36.).

Nach dem ersten Durchgang warf die Begegnung in erster Linie große Fragezeichen auf beiden Seiten auf. Bislang wusste keines der beiden Teams zu überzeugen.

Schiedsrichter sorgt für Verwirrung

Am Bild änderte sich jedoch auch in der zweiten Hälfte nicht sonderlich viel. Zu den langen Bällen gesellten sich nun kleinere Nickligkeiten im Mittelfeld, welche in eine Vielzahl von Freistößen mündeten. Zunächt wehrte Schäfer auch einen solchen Freistoß gut ab. Die darauf folgende Flanke von Außenverteidiger Simon Schönau landete punktgenau am langen Pfosten bei Nicklas Bauer, der mit seinem Kopfball am Lattenkreuz scheiterte (55.).

Das nach wie vor enge Ergebnis erhitzte allmählich auch die Gemüter aller Beteiligten. Schiedsrichter Klaus Krause entglitt im Zuge dessen die Partie immer weiter. Der Unparteiische sorgte dabei auch für ein absolutes Kuriosum: In einem Zweikampf zwischen Hofmann und Felix Hürtgen spitzelte der Vettweißer den Ball ins Aus zum Eckball. Zur Verwunderung vieler entschied der Schiedsrichter jedoch auf Abstoß. Krause kam daraufhin der mehrfachen Bitte, den Beteiligten zu der Situation zu befragen, entgegen. In einer bemerkenswerten Fair-Play-Geste gab Hürtgen den letzten Kontakt zu, doch erhielt, wohl als Bestrafung gedacht, den gelben Karton. Um der Verwirrung die Krone aufzusetzen, nahm Krause dann auch diese Entscheidung zurück und gab Abstoß für Vettweiß.

Die Gäste ließen sich von der aufgekochten Stimmung nicht beeinflussen und spielten ihr Spiel weiter herunter. Ein klasse Steckpass landete beim kurz zuvor eingewechselten David Blume, der mit einem überlegten Abschluss den Ball an Erdmann vorbei ins Tor bugsierte (74.).

Das Spiel wurde nun rau und die Fouls auf beiden Seiten plump. Die wütenden Angriffe der Hausherren wurden dann in der Schlussphase belohnt. Eine flache Hereingabe von Außenstürmer Luke Kerper landete bei Fabian Smerda, der den Ball ohne Gegnerdruck zum Ausgleich verwertete (90.). Weitere echte Torchancen gab es nicht, die Partie endete verdient unentschieden.

Der Punkt wird beiden Mannschaften nicht sonderlich weiterhelfen. In der Tabelle steht die SG Neffeltal nach 14 Spielen und 17 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Vettweiß bleibt mit zwei Spielen mehr und drei Punkten weniger auf dem zehnten Rang.

Unter der Woche geht es direkt weiter für die SGN. Am Donnerstag (23. März, 19.30 Uhr) empfangen sie TuS Schmidt. Für den VfR Vettweiß steht am nächsten Wochenende (26. März, 15 Uhr) die komplizierte Begegnung gegen den FC Golzheim an.

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Aufrufe: 021.3.2023, 13:05 Uhr
Markus BeckerAutor