2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Günter Schmid

SG Oppenweiler stürmt mit 103 Toren in die Landesliga

Aufstiegsgeschichten: Treffsicherste Offensive und stabilste Defensive, Erster der Heim- und Auswärts- sowie der Hin- und Rückrundentabelle: Die SG Oppenweiler/Strümpfelbach krönt ihre in vielerlei Hinsicht überragende Runde in der Fußball-Bezirksliga mit dem Meistertitel.

Es klingt vor dem Hintergrund der Bezirksliga-Meisterschaft und dem ersten Landesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte wie die Story aus einer fernen Vergangenheit. Aber tatsächlich war die Kreisliga B und damit die tiefste Spielklasse, von Lästermäulern wegen des unmöglichen Abstiegs auch Sicherheitsliga genannt, in zwölf der vergangenen 20 Runden die sportliche Heimat der SG Oppenweiler/Strümpfelbach.

„Es waren nicht immer triste Jahre“, blickt Alexander Stoppel, der Vorsitzender und Fußballabteilungsleiter in Personalunion ist, differenziert zurück. „Das hat auch Spaß gemacht.“

Noch mehr Freude macht es aber sicherlich, seit der insgesamt dritte Sprung in die Kreisliga A 2 in diesen zwei Jahrzehnten das Signal zur echten Trendwende lieferte. 2019 war das, und dieses Mal setzte der Klub aus dem Rohrbachtal zum Durchmarsch an. Als die Saison nach dem Beginn der Coronakrise abgebrochen wurde, belegte die SGOS den ersten Platz und feierte damit den zweiten Aufstieg in Folge. Bis das Virus auch die nächste Spielzeit ziemlich abrupt beendete, hatte sich Oppenweiler als Bezirksliga-Neuling bereits großen Respekt verschafft. Die Bilanz: vier Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage, dazu der vierte Rang.

Trotzdem galten die Murrtaler vor dieser Runde allenfalls als Geheimtipp, die eigentlichen Meisterschaftsfavoriten waren in den Augen der meisten Klubs der SV Unterweissach, der TSV Nellmersbach, der FSV Waiblingen oder die SG Schorndorf. Und tatsächlich schien sich zu Beginn die vermeintliche Regel zu bewahrheiten, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg immer die schwierigere Herausforderung ist. Die SGOS stand nach zwei Partien, in denen mit Lukas Rosenke der Abwehrchef schmerzlich vermisst wurde, noch ohne Punkte da – 2:4 in Winterbach, 0:2 gegen Nellmersbach. „Das war kein Grund, nervös zu werden, weil wir keine allzu großen Erwartungen hatten“, ordnet Alexander Stoppel den Fehlstart ein. „Der Aufstieg war ja nicht unser Plan.“

Das 2:1 in Schorndorf, bei dem mit Maximilian Trinnes und Erik Augustin zwei Talente aus der A-Jugend in die Bresche sprangen und zeigten, dass Ausfälle kompensiert werden können, läutete aber eine lange Erfolgsserie ein. Sie endete erst mit einem 0:1 im Rückspiel gegen denselben Rivalen im März, dazwischen lagen neun weitere Siege und drei Remis. Die dritte Saisonniederlage sollte zugleich auch schon die letzte sein, nach diesem kleinen Rückschlag gewann die SGOS die restlichen 14 Duelle allesamt.

Mit dem 5:0 gegen den Großen Alexander Backnang machte der Spitzenreiter am vorletzten Spieltag sein Meisterstück, eine Überraschung war’s zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Auch nicht für Alexander Stoppel und seine Mitstreiter, denn „nach der Vorrunde war uns schon klar, dass mehr drin ist“. Endgültig auf Titelkurs befand sich Oppenweiler nach dem 3:2 im Topspiel beim schärfsten Verfolger FSV Waiblingen, am Saisonende betrug der Vorsprung satte sieben Punkte.

Die Tabelle spricht also eine klare Sprache, aber auch alle anderen Rankings weisen die SGOS als vollauf verdienten Meister aus. Die meisten Tore erzielt (103) und zusammen mit dem FSV die wenigsten Treffer kassiert (40), zudem Erster des Heim- und Auswärts- sowie des Hin- und
Rückrundenklassements – viel mehr geht nicht. In der Torschützenliste hat zwar der Waiblinger Marcel Zimmermann mit 35 Buden die Nase vorne, doch das Erfolgsrezept der Murrtaler ist trotz aller starken Individualisten ohnehin das mannschaftliche Miteinander. „Wir konnten
immer eine Schippe drauflegen, waren körperlich fitter als die meisten anderen Mannschaften“, sagt Stoppel und lobt neben den Spielern auch Daniel Funk und Stephen Perri: „Unser Trainerduo hatte immer einen taktischen Kniff parat.“

Darauf setzt der Vorsitzende auch in der Landesliga, zudem ist das niedrige Durchschnittsalter ein Plus: „Unsere Jungs können sich noch steigern.“ Alles in allem ist er „zuversichtlich, dass wir gut mithalten können“. Fünf Zugänge sind es mit Fabian Friz (SV Allmersbach), Julian Leitner (TSV Nellmersbach), Luis Piscopo (SV Kaisersbach), Yasa Özkan und Nick Nguyen (beide TSG Backnang, A-Jugend) bislang, dabei muss es nicht bleiben. Weil der bisherige Stammtorwart Tim Roger aus privaten Gründen aufhören will und damit der einzige Abgang ist, ist die SGOS an einem weiteren Keeper dran. Kontakte knüpfen grundsätzlich nur die Spieler selbst über ihre Verbindungen.

Sollte es letztlich doch nicht reichen, um sich in der Landesliga zu etablieren, wäre es für Stoppel auch kein Beinbruch. „Wir sind eigentlich nach wie vor ein Kreisliga-Verein“, sagt der Vorsitzende lachend, „glückliche Umstände“ hätten zum aktuellen Aufschwung geführt. Was er damit meint: Ohne den Drang vieler Jungs, in ihrem Heimatort etwas aufzubauen und deshalb von anderen Vereinen zurückzukehren oder wie Kapitän Marcel Friz sogar zum ersten Mal ins SGOS-Trikot zu schlüpfen, wäre es nicht möglich gewesen.

Viele Spieler identifizieren sich derart mit dem Klub, dass sie schon Ehrenämter innehaben, sich als Jugendtrainer engagieren oder die Homepage pflegen. Nun steigt Lucas Röhrle, bislang im Nachwuchsbereich der SG Sonnenhof tätig, für die Videoanalyse ein. Zwei Wermutstropfen, die schwerer wiegen als das verlorene Bezirkspokalfinale, sind aber der Abstieg der Zweiten in die Kreisliga B und der Nichtaufstieg der A-Jugend aus der Kreisstaffel. „Das kann uns noch böse einholen“, unkt Alexander Stoppel. So wie es derzeit aussieht aber wohl allenfalls in fernerer Zukunft.

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Aufrufe: 021.6.2022, 09:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor