SG Eiche: Ein Vorbild auch für andere Vereine

Die Egidius-Braun-Stiftung wurde von dem ehemaligen DFB-Präsidenten gegründet, sie unterstützt Vereine, die sich mit der Durchführung sozialer Projekte im Jugendbereich auszeichnen. „Wir mussten eine Projektbeschreibung bei der Stiftung abgeben, die offensichtlich überzeugt hat“, freute sich Reitz. Thema des Projekts ist die Teilhabe von Flüchtlingskindern sowie derer mit Migrationshintergrund. Das sind aber nicht alle Aktivitäten, die der Vorsitzende angestoßen hat. „Sport gegen Kinderarmut“ oder „Sport für alle Kinder“ waren Aktionen, die ebenfalls gefördert wurden. Auch das Projekt „Toxischer Missbrauch von Kindern“ wurde mit dem Fair-Play-Preis des Hessischen Fußball-Verbandes ausgezeichnet. Dabei geht es um Hilfe für Kinder, die unter krankhaftem Ehrgeiz ihrer Eltern leiden. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt Reitz. Selbst aus bescheidenen Verhältnissen stammend, hat er Benachteiligung auch am eigenen Leib gespürt.

Nachdem die SG Eiche vor Jahren bereits abgeschrieben wurde und die Insolvenz drohte, konnte Reitz das Ruder herumreißen. Mittlerweile seit zehn Jahren im Amt, ist es gelungen, den Verein zu konsolidieren. Dazu beigetragen hat die Vermietung der Gaststätte an die Adventgemeinde, die dort einen Kindergarten betreibt. Die Mietzahlungen kommen zuverlässig, was bei einigen Pächtern der Vereinsgaststätte nicht der Fall gewesen war. Zahlungsausfälle und Fluktuation waren die Folge, die Finanzlage des rund 550 Mitglieder zählenden Vereins war belastet. „Heute haben wir regelmäßige und sichere Einnahmen, mit denen wir investieren können“, erklärt Reitz. Seit 2015 wurden 460 000 Euro auf dem Gelände investiert, 120 000 hat die SG Eiche dazu beigetragen.

Die Eiche sieht sich als Breitensportverein. „Zu uns kann jeder kommen und mitmachen. Wer auf gehobenem Niveau kicken will, der muss allerdings zu Rot-Weiß Darmstadt wechseln“, betont Reitz. Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt der Zuwachs an Jugendteams. Mittlerweile sind es neun Mannschaften, die bei der Eiche kicken, bei der Trainerfrage stößt man an Grenzen. „Platz haben wir, das Interesse von Kindern und Eltern ist groß. Aber wenn wir keine zusätzlichen Trainer bekommen, geht es nicht“, bedauert der Vorsitzende. Er hofft, dass auch die Eltern mitzuhelfen, den Mangel an Trainern zu beheben.