2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Tut brutal weh“: Nico Kunzelmann (FCBS, vorn) gegen Tom Wihler (SFS) | Foto: Matthias Konzok
„Tut brutal weh“: Nico Kunzelmann (FCBS, vorn) gegen Tom Wihler (SFS) | Foto: Matthias Konzok

SF Schliengen gewinnen Aufstiegs-Hinspiel beim FC Bad Säckingen 4:0

Die Fußballer der SF Schliengen haben einen großen Schritt in Richtung Bezirksliga gemacht. Beim FC Bad Säckingen dominieren sie das Hinspiel um den Aufstieg und gewinnen mit 4:0.

Der kleine Nachwuchsfußballer nutzte die Gunst der Minute. Während die großen Kicker in der sengenden Hitze zur letzten Trinkpause schritten, sauste der Junior mit voller Freude über den Rasen, seine blau-weiße Fahne sicher im Griff. Blau und weiß, das waren an diesem Tag die dominierenden Farben im Bad Säckinger Hochrheinstadion. Ob im Vereinsdress auf der Tribüne, ob mit Fahnen oder Rauch, die Sportfreunde Schliengen machten aus dem Gastauftritt ein Heimspiel.

„Ein Dorf, ein Ziel“ stand auf ihrem Banner. Dem Ziel Bezirksliga sind die Sportfreunde einen guten Schritt nähergekommen. Das Hinspiel um den Aufstieg gewann der Vizemeister der Kreisliga A West beim Ost-Pendant FC Bad Säckingen mit 4:0. Dessen Trainer Clemens Bauer sprach anerkennend über die Heimspielatmosphäre der Schliengener, freilich hätte er sich eine vergleichbare Unterstützung für sein eigenes Team gewünscht.

Fotogalerie: SF Schliengen triumphieren beim FC Bad Säckingen

Das Resultat sei aufgrund der Chancen verdient, „das tut heute brutal weh“, sagte Bauer. „Für beide Mannschaften war es unter diesen Wetterverhältnissen sehr schwierig“, befand Alex Schöpflin. Mit dem Start seiner Elf war der SF-Trainer nicht gänzlich zufrieden, ehe sie zunehmend ihr Kurzpassspiel umsetzte, mit schnellen und präzisen Kombinationen regelmäßig für Gefahr gesorgt.

Bad Säckingen bricht nach dem 0:1 ein, Schliengen spielt sich in einen Rausch

Bauer sah bei seiner Elf wiederum „zu viele lange Bälle“ und „zu wenig Bewegung, im Zentrum war uns Schliengen überlegen“. Man hätte die Zwischenräume von Mittelfeld und Angriff besser besetzen und mehr Kurzpassspiel aufziehen müssen. Das offensive Übergewicht der Gäste schlug sich trotz entsprechender Chancen zur Halbzeit (0:0) noch nicht auf dem Tableau wieder. „Wir hatten Glück“, räumte Bauer ein. Nach der Pause „wollten wir tiefer stehen, um ihre schnellen Gegenstöße zu verteidigen. Aber mit dem 0:1 brechen wir für zehn bis 15 Minuten auseinander“. Das sei seit der Winterpause das Problem, „wir tun uns schwer, mit einem Gegentor umzugehen“.

Was die Schliengener konsequent zu nutzen wussten. In der ersten Hälfte habe man noch das letzte Drittel „nicht so gut besetzt“, sagte Schöpflin, der zu viel Respekt vor dem Tor konstatierte. „In der Halbzeit habe ich gesagt: Die erste Chance machen wir direkt.“ Der Coach sollte Recht behalten, Lucas Sielaff traf prompt zum 1:0 (49.), „und dann spielen sie sich in einen Rausch“. Unter anderem Sielaff bekamen die Gastgeber nicht in den Griff, der 22 Jahre alte Stürmer legte das 3:0 von Florian Kessler (62.) und das 4:0 von David Held (88.) auf. Zuvor hatte Tim Merstetter das 2:0 markiert (62.). FC-Torhüter Moritz Pfeifer verhinderte noch weitere Einschläge in seinem Kasten.

Die Bad Säckinger hatten zwar wenige Chancen, aber durchaus die Möglichkeit, der Partie entweder eine Wendung zu geben – Mahdi Ababneh traf beim Stand von 0:1 den Pfosten (55.) – oder zumindest zu verkürzen; Ababneh scheiterte an SF-Keeper Nils Lehmann (83.).

Von verfrühten Glückwünschen zum Aufstieg wollte Schöpflin natürlich nichts wissen, vielmehr betonte er: „Wir haben noch ein hartes Stück Arbeit vor uns.“ Und Bauer war weit davon entfernt, zu resignieren. Wie zuvor im Saisonfinale um Rang zwei rechne wohl keiner mehr mit seinen Bad Säckingern. „Wir liegen halbtot auf der Strecke“, sagte Bauer. „Und genau das ist unsere Chance.“

FC Bad Säckingen – SF Schliengen 0:4 (0:0)
FCBS: Pfeifer; Kunzelmann, Vella, Polat,Rymsza (46. Schlinke); Ays (80. Schäuble), Billeci (64. Degelmann), Walter, Ababneh; Erhardt (56. Radic), Cerimi. SFS: N. Lehmann; J. Lehmann (84. Bolsinger), Tröndlin, Wihler, Jones; Amann, Meier (68. Höferlin), Albiez, Kessler (75. Martijn); Merstetter (68. Held), Sielaff. Tore: 0:1 Sielaff (49.), 0:2 Merstetter (59.), 0:3 Kessler (62.), 0:4 Held (88.). Schiedsrichter: Baran (Weil). Zuschauer: 300.

Aufrufe: 019.6.2022, 12:44 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor