2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kapitän Florian Schlagenhaufer und der 1. FC Schwarzenfeld haben nach der Winterpause zu einem Höhenflug angesetzt.
Kapitän Florian Schlagenhaufer und der 1. FC Schwarzenfeld haben nach der Winterpause zu einem Höhenflug angesetzt. – Foto: Redaktion Schwandorf

Schwarzenfelds krasse Wandlung

Vom „Sorgenkind“ zur „Mannschaft der Stunde“ – Trainer und Abteilungsleiter nennen die Gründe für den aktuellen Siegeszug des FC

Und plötzlich läuft es: Zur Winterpause rangierte der 1. FC Schwarzenfeld, der in der jüngeren Vergangenheit zweimal für ein Jahr in der Landesliga spielte, in der Kreisliga West noch gefährlich nah an der Abstiegszone. Doch der Wind hat sich gedreht im Schwarzenfelder Sportpark. Spielertrainer Mathias Meßmann führte die Mannschaft nach der Winterpause zu sechs Siegen in Folge. Die Folge dieses ungeahnten Höhenfluges: Von Rang 11 ging es im Rekordtempo hoch auf den fünften Platz. Und: Die Punktausbeute der kompletten Hinrunde konnte schon jetzt verdoppelt werden. Woher diese Wandlung rührt.

Worin sich Meßmann – er übergibt das Traineramt zur neuen Saison an Alexander Hadasch – und FC-Spartenleiter Florian Peter einig sind: Der Grundstock für den Aufschwung wurde in der Wintervorbereitung gelegt. „In der Hinrunde hat es grundlegend an der Fitness gefehlt, wir sind nicht gut aus der Sommervorbereitung gekommen. Mathias hat das Training etwas umgestaltet, es wurde fortan mehr im Fitnessbereich gemacht“, berichtet Peter. Dies trug sofort Früchte, statt für 60 reicht die Luft jetzt für die vollen 90 Minuten. Schon allein die vielen späten Schwarzenfelder Tore in den vergangenen Spielen belegen das. „Im Winter ist es quasi von Null losgegangen“, so Meßmann, „Wir haben eine sehr knackige und gute Vorbereitung mit sehr guten Testspielen bestritten – was im Vergleich zum Sommer sehr positiv war. Alle haben toll mitgezogen und trainiert.“

Mitausschlaggebend war auch das Wintertrainingslager in Pilsen. „Da haben sich die Spieler gefunden“, meint Spartenleiter Peter. Ähnlich denkt der Trainer, der hinzufügt: „Das Beisammensein nach den Trainings hat Alt und Jung zusammengeschweißt, man ist noch mehr ins Reden gekommen. Dies hat man auch gleich die Woche darauf gemerkt, als die Stimmung sehr positiv war.“ Einige junge Spieler stießen zu Saisonbeginn neu zum Kreisligisten. In Schwarzenfeld galt, einen kleinen Umbruch zu bewältigen. Dass das nicht von heute auf morgen funktioniert – selbstredend. Doch mittlerweile darf konstatiert werden, dass die von vielen jungen sowie einigen erfahrenen Kickern durchsetze Mannschaft zusammengewachsen ist.

Als Paradebeispiel für diese Entwicklung ziehen sowohl Mathias Meßmann als auch Florian Peter gern die Auswärtspartie in Tännesberg vor elf Tagen zu Rate. „Was man dort gut gesehen hat: Einer läuft für den anderen, wir kämpfen miteinander, der Wille ist da. Wir sind jetzt viel mehr eine Mannschaft als noch vor der Winterpause“, sagt Peter. Irgendwo sei auch das nötige Spielglück aktuell auf der eigenen Seite, überlegt Coach Meßmann, um seine Aussage aber im selben Atemzug zu relativieren: „Wobei: Von Glück will ich da gar nicht sprechen, weil Glück muss man sich erarbeiten. Und wenn man solche Spiele wie das beim TSV Tännesberg – zu diesem Zeitpunkt Erster und noch ohne Heimspielniederlage – mit 4:1 ganz klar und überlegen gewinnt, dann hat das auch nichts mit Glück zu tun.“

Das 33-jährige Spielerurgestein des 1. FC Schwarzenfeld macht gegenwärtig eine „absolut geschlossene Mannschaftsleistung“ aus, angefangen bei der Abteilungsführung und dem weiteren Staff. „In der Mannschaft gibt jeder Gas. Keiner ist böse, wenn er zunächst auf der Bank sitzt. Jeder, der reinkommt, brennt“, freut sich Meßmann: „Da muss ich meinen Hut vor den Jungs ziehen.“ Von Verletzungen sei man aktuell auch verschont. „Das sind alles kleine Bausteine, die das Ganze ins Rollen bringen, so dass man letztlich so eine Serie hinlegt.“

Und jene Serie wollen die Schwarzenfelder gern noch ein Weilchen fortsetzen. Kommenden Sonntag soll zu Gast beim TSV Stulln auch das sechste Derby in dieser Saison (zweimal Nabburg, zweimal Schmidgaden, einmal Stulln) gewonnen werden. In der noch sechs Termine umfassenden Restsaison in der Kreisliga West hat sich der 1. FC das Verteidigen des fünften Tabellenplatzes vorgenommen. „Weiter nach vorne geht wahrscheinlich nichts mehr“, ist Florian Peter realistisch und gibt ein ehrgeiziges Ziel aus: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“

Im Hintergrund haben sich Peter und seine Mitstreiter natürlich längst daran gemacht, den Kader für die neue Saison auf die Beine zu stellen. „Der Großteil des Kaders bleibt zusammen“, ist Peter froh, berichtet aber auch von dem ein oder anderen „Wackelkandidaten“: „Das ist eben das Negative von solch einem Lauf, dass auch andere Vereine nun an Spielern dran sind.“ Fest steht: Vier Nachwuchsspieler werden im Sommer aus der eigenen A-Jugend dazu stoßen, teils mischen sie schon jetzt bei der „Ersten“ mit. Bezüglich Verstärkungen aus dem externen Regal hält der FC Augen und Ohren offen.

Aufrufe: 020.4.2024, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor