2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Auf Tabellenplatz 8 bei 28 Punkten überwintert, damit ist man bei der SpVgg Vohenstrauß (in Rot) sehr zufrieden.
Auf Tabellenplatz 8 bei 28 Punkten überwintert, damit ist man bei der SpVgg Vohenstrauß (in Rot) sehr zufrieden. – Foto: Dagmar Nachtigall

Schuster-Truppe will Ligaerhalt möglichst schnell eintüten

Nach einer bislang beeindruckend absolvierten Saison möchte die SpVgg Vohenstrauß frühzeitig das Ticket für eine nächste Bezirksligasaison lösen

Dank eines tollen Saisonendspurts gelang der SpVgg Vohenstrauß im Mai letzten Jahres am letzten Spieltag der Klassenerhalt in der Bezirksliga-Saison 2021/22. In einem erfolgreich gestalteten Endspiel gegen die SpVgg Schirmitz – sicherlich ein emotionaler Höhepunkt für alle Beteiligten – verhinderten die Pfalzgrafenstädter damit die Teilnahme an der nervenaufreibenden Relegation und belegten in der Abschlusstabelle schließlich Rang 11. Für die aktuell laufende zweite Spielzeit nach dem Aufstieg, da waren sich die Verantwortlichen einig, musste es das Ziel sein, ein „Zittern bis zum Schluss“ möglichst zu verhindern. Eine starke Vorrunde sollte frühzeitig die Weichen in Richtung Klassenerhalt stellen, von Anfang an galt es, sich im Tabellenmittelfeld einer ausgeglichenen Liga zu etablieren.

Man war sich allerdings einig, dass sich dies angesichts der neu zusammengestellten Liga - die Mannschaften aus dem Chamer Raum brächten laut Coach Martin Schuster eine andere Mentalität und viel Qualität mit – und der Verstärkungen bei der Konkurrenz als ein schwieriges Unterfangen gestalten würde. Der eigene Kader hatte sich im Sommer nur punktuell verändert. Neben dem nach Roding abgewanderten Manuel Zäch und Nico Neidhardt, der seine lange und erfolgreiche Karriere bei der SpVgg aus Altersgründen beendete, konnte der Kader zusammengehalten werden. Die Neuzugänge Max Kellner, Phillip Frank, Lukas Rubal, Tim Andörfer und Mohammed Daoud wurden problemlos integriert und stellten in der Vorbereitung ihre Fähigkeiten schon unter Beweis.

Wie von Trainer Martin Schuster gefordert, arbeiteten die Seinen konzentriert, fleißig und intensiv, um auf den Punkt topfit für das Auftaktspiel in Hahnbach zu sein, bei einer der Mannschaften, die zum Favoritenkreis der Liga gerechnet wurde. Alle Spieler zogen sehr gut mit, von schwereren Verletzungen blieb man verschont, sofort sollte versucht werden zu punkten. Und tatsächlich gelang der SpVgg ein „Traumstart“, entführte man doch aus Hahnbach mit 3:1 alle zu vergebenden Punkte und holte sich damit das Selbstbewusstsein für eine Spielzeit, in der man bis zur Winterpause das anvisierte Ziel, sich von Beginn an im Mittelfeld zu etablieren, beeindruckend umsetzen konnte. So überwintert die Mannschaft um Kapitän Thomas Schieder mit 28 Punkten auf einem starken 8. Tabellenplatz.

Martin Schuster, maßgeblich am Erfolg beteiligter Coach der SpVgg, hat sich für FuPa für ein Interview zur Verfügung gestellt und präsentiert sich dabei gewohnt hoch motiviert und mit klaren Vorstellungen:

Martin, wie bewertest du den bisherigen Saisonverlauf, seid ihr zufrieden?

Martin Schuster (35): Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes sagen würde. Bei uns herrscht zurzeit die allgemeine Zufriedenheit. Trotz ein paar Ausrutscher, die jede Mannschaft sicherlich erlebt, bin ich genauso sowohl mit den gewonnenen Punkten als auch mit der gezeigten Leistung zufrieden. Wir erlebten Leistungshöhen, aber auch Leistungstiefen. Was ich auch schätze, ist die Einstellung der Jungs. Ich spüre, dass die Jungs immer bestrebt sind, besser zu werden.

Was habt ihr euch für die Restrückrunde vorgenommen?

Die Restrückrunde wird noch ganz schwer werden. Wir befinden uns wohl in einer anderen Situation als vor einem Jahr, doch da möchte ich allerdings alle sehr schnell bremsen. Wir haben das Ziel Klassenerhalt noch nicht erreicht. Nur ein Stück Nachlässigkeit könnte uns hart bestrafen. Deshalb gilt es, noch ganz hart zu arbeiten, um den Ligaerhalt einzutüten, möglichst schnell wollen wir die dazu nötigen Punkte einfahren.

Wird es im Winter personelle Veränderungen geben?

Auf einen Spieler müssen wir leider verzichten. Sebastian Dobmayer wird uns aus beruflichen Gründen verlassen müssen. Wir halten natürlich immer die Augen und Ohren offen, um diesen Spieler kompensieren zu können.

Wann beginnt die Vorbereitung und wie wird sie in groben Zügen aussehen?

Die Vorbereitung beginnt am 29. Januar. Wir werden drei Mal pro Woche trainieren und jede Woche mit einem Testspiel beenden. Den Höhepunkt wird ein dreitägiges Trainingslager in Pilsen bilden.

Wo gibt's noch Verbesserungsbedarf im Spiel deiner Truppe?

Als Mannschaft müssen wir deutlich konsequenter gegen den Ball arbeiten, also das defensive Verhalten verbessern. Die Anzahl der kassierten Gegentore ist einfach zu hoch. Gerade in dieser Beziehung will jeden Spieler, wenn es auch nur ein bisschen geht, um ein Stück besser machen.

Welches Team in der Liga hat bislang positiv, welches negativ überrascht?

Ich bin sicherlich vom FC Weiden-Ost angenehm überrascht. Andererseits hatte sich der SV Etzenricht sicher mehr vorgenommen, als die jetzige Platzierung.

Wer sind wohl die Mannschaften in der Liga, die bis zum Schluss um Aufstieg und Abstieg kämpfen werden und wo soll sich deine Truppe in der Abschlusstabelle wiederfinden?

Ich glaube, dass Luhe-Wildenau weiter der Ligafavorit bleibt. Wenn allerdings Mannschaften wie Schlicht und Hahnbach personell stabil bleiben, werden sie noch Druck ausüben. Wir wollen weiter bodenständig bleiben und werden uns über jeder Platzierung freuen, die für uns auch für die nächste Saison die Bezirksliga sichert.

Werdet ihr euer vor der Saison formuliertes Saisonziel erreichen?

Wir glauben, dass es uns gelingt. Wie ich allerdings bereits erwähnt habe, vom Himmel fällt aber kein Punkt herunter.

Zu deiner persönlichen Perspektive: Nach Stand jetzt, stehst du auch in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke der ersten Mannschaft?

Ich habe bereits im Dezember für die nächste Saison zugesagt. Ich bin in Vohenstrauß vollkommen zufrieden. Klar, wenn mich Real Madrid anrufen würde, dann müssten wir uns sicherlich an einen Tisch setzen.

Aufrufe: 015.1.2023, 07:30 Uhr
Werner SchaupertAutor