Nun aber waren 3500 Zuschauer dabei. Schon weit vor dem Anpfiff stellte sich auch bei Koj ein gewisses Kribbeln ein. „Bei allen Beteiligten war sowohl die Anspannung als auch die Freude auf dieses Spiel spürbar“, erzählt er – und beim Anblick der vielen Zuschauer sei dann auch der Nervenkitzel gestiegen. Die Betreuung durch den Mittelrhein-Verband sei sehr gut gewesen. „Ich war ja auch schon zur offiziellen FVM-Pressekonferenz vor dem Finale eingeladen. Auch das hat mich gefreut.“ Das Spiel selbst war dann rasch entschieden. Zwei schnelle Tore brachten den haushohen Favoriten Viktoria früh auf die Siegerstraße, speziell in der zweiten Halbzeit plätscherte die Partie dann ohne große Aufreger vor sich hin – die Viktoria wollte nicht mehr, Düren konnte nicht.
Souveräner Auftritt von Referee Koj
Koj war darüber nicht traurig: „So konnte ich mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit pfeifen und die tolle Atmosphäre im Stadion auch ein wenig genießen.“ Insgesamt verteilte er vier Gelbe Karten. Doch erst in der Nachspielzeit kam bei einer kleinen Rudelbildung mal ein wenig Hektik auf. Koj tat daraufhin das einzig Richtige und pfiff einfach ab. „Das war wohl sinnvoll so“, sagt er selbst. Dieser Meinung war auch der TV-Kommentator – und vor allem auch der Schiedsrichterbeobachter: „Dieser war auch generell sehr zufrieden, sagte, dass wir alles richtig gemacht hätten. Auch die Kommunikation im Team sei sehr gut gewesen“, berichtet Koj. Als Assistent zählte auch der Erkelenzer
Lutz Meyersieck dazu. „Den Lutz kenne ich ja gut aus meinem gewohnten Gespann.“
Nach dem Spiel sei er erst mal auf die Tribüne zu seinen dort postierten Familienmitgliedern und Freunden geklettert, im Anschluss habe man in der Schiedsrichterkabine noch rund anderthalb Stunden gemütlich zusammengesessen und geplaudert. „Das war ein rundum gelungener Tag, ein absolutes Highlight in meiner Schiedsrichter-Karriere“, bekräftigt Koj.
Bereits seit sieben Jahren pfeift Koj, der bei der Oberfinanzdirektion NRW arbeitet, in der
Regionalliga West. In die
3. Liga aufsteigen kann er altersbedingt aber nicht mehr – klingt angesichts seiner gerade mal 29 Jahre kurios, ist aber so. „Die Obergrenze, um in die 3. Liga aufzusteigen, liegt bei 25 Jahren“, erläutert er.
Zwei Spiele an einem Wochenende
Am Tag nach dem großen Endspiel war Koj schon wieder im Einsatz – gemeinsam mit
Christian Lex als Assistent des Wegberger Kollegen
Florian Heselmann, der sein letztes Spiel auf Verbandsebene pfiff, ein ebenfalls bedeutendes Spiel: das
Landesliga-Topspiel zwischen
Germania Teveren und
Union Schafhausen. „Im Heidestadion war mit 1200 Zuschauern auch richtig was los“, sagt Koj. Und im Unterschied zur Partie des Vortags ging es da speziell am Ende auch richtig rund: Die Germania ging in der 82. Minute 1:0 in Führung, doch durch zwei ganz späte Tore siegte die Union noch 2:1 und stieg so erstmals in der Vereinsgeschichte in die
Mittelrheinliga auf.