2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zwischen Viktoria Köln und dem 1. FC Düren ging es nur am Ende hitzig zu.
Zwischen Viktoria Köln und dem 1. FC Düren ging es nur am Ende hitzig zu. – Foto: Pressefoto Eibner

Schiedsrichter Koj: „Gleich zwei Spiele mit toller Atmosphäre“

Große Ehre für David-Markus Koj: Der Schiri vom SC Wegberg pfiff das Mittelrhein-Pokalfinale zwischen Viktoria Köln und 1. FC Düren – und stand tags darauf im Landesliga-Topspiel in Teveren gegen Schafhausen an der Linie.

Gemessen an aktuellen Erfolgen der Seniorenmannschaft gehört der SC Wegberg zurzeit sicherlich nicht zu den führenden Clubs des Erkelenzer Lands. In einer anderen Kategorie ist der Sportclub aber kreisweit spitze – bei den Schiedsrichtern. So pfiff Jonas Windeln 2021 in Bonn das Mittelrhein-Pokalfinale zwischen Viktoria Köln und Alemannia Aachen. Exakt diese Ehre wurde bei der Auflage 2023 nun auch seinem Vereinskollegen David-Markus Koj zuteil: Der 29-Jährige leitete am Samstagnachmittag im Kölner Sportpark Höhenberg das Cupfinale zwischen Drittligist Viktoria und Regionalligist 1. FC Düren (2:0) und durfte sich anders als Windeln vor zwei Jahren nun auch über einen großen Bahnhof freuen – pandemiebedingt war der 2021 eben nicht möglich. Da fand die Partie ohne Zuschauer statt.

Nun aber waren 3500 Zuschauer dabei. Schon weit vor dem Anpfiff stellte sich auch bei Koj ein gewisses Kribbeln ein. „Bei allen Beteiligten war sowohl die Anspannung als auch die Freude auf dieses Spiel spürbar“, erzählt er – und beim Anblick der vielen Zuschauer sei dann auch der Nervenkitzel gestiegen. Die Betreuung durch den Mittelrhein-Verband sei sehr gut gewesen. „Ich war ja auch schon zur offiziellen FVM-Pressekonferenz vor dem Finale eingeladen. Auch das hat mich gefreut.“ Das Spiel selbst war dann rasch entschieden. Zwei schnelle Tore brachten den haushohen Favoriten Viktoria früh auf die Siegerstraße, speziell in der zweiten Halbzeit plätscherte die Partie dann ohne große Aufreger vor sich hin – die Viktoria wollte nicht mehr, Düren konnte nicht.

Souveräner Auftritt von Referee Koj

Koj war darüber nicht traurig: „So konnte ich mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit pfeifen und die tolle Atmosphäre im Stadion auch ein wenig genießen.“ Insgesamt verteilte er vier Gelbe Karten. Doch erst in der Nachspielzeit kam bei einer kleinen Rudelbildung mal ein wenig Hektik auf. Koj tat daraufhin das einzig Richtige und pfiff einfach ab. „Das war wohl sinnvoll so“, sagt er selbst. Dieser Meinung war auch der TV-Kommentator – und vor allem auch der Schiedsrichterbeobachter: „Dieser war auch generell sehr zufrieden, sagte, dass wir alles richtig gemacht hätten. Auch die Kommunikation im Team sei sehr gut gewesen“, berichtet Koj. Als Assistent zählte auch der Erkelenzer Lutz Meyersieck dazu. „Den Lutz kenne ich ja gut aus meinem gewohnten Gespann.“
Nach dem Spiel sei er erst mal auf die Tribüne zu seinen dort postierten Familienmitgliedern und Freunden geklettert, im Anschluss habe man in der Schiedsrichterkabine noch rund anderthalb Stunden gemütlich zusammengesessen und geplaudert. „Das war ein rundum gelungener Tag, ein absolutes Highlight in meiner Schiedsrichter-Karriere“, bekräftigt Koj.
Bereits seit sieben Jahren pfeift Koj, der bei der Oberfinanzdirektion NRW arbeitet, in der Regionalliga West. In die 3. Liga aufsteigen kann er altersbedingt aber nicht mehr – klingt angesichts seiner gerade mal 29 Jahre kurios, ist aber so. „Die Obergrenze, um in die 3. Liga aufzusteigen, liegt bei 25 Jahren“, erläutert er.

Zwei Spiele an einem Wochenende

Am Tag nach dem großen Endspiel war Koj schon wieder im Einsatz – gemeinsam mit Christian Lex als Assistent des Wegberger Kollegen Florian Heselmann, der sein letztes Spiel auf Verbandsebene pfiff, ein ebenfalls bedeutendes Spiel: das Landesliga-Topspiel zwischen Germania Teveren und Union Schafhausen. „Im Heidestadion war mit 1200 Zuschauern auch richtig was los“, sagt Koj. Und im Unterschied zur Partie des Vortags ging es da speziell am Ende auch richtig rund: Die Germania ging in der 82. Minute 1:0 in Führung, doch durch zwei ganz späte Tore siegte die Union noch 2:1 und stieg so erstmals in der Vereinsgeschichte in die Mittelrheinliga auf.

Aufrufe: 06.6.2023, 23:00 Uhr
Mario EmondsAutor